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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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nicht im Mindesten geneigt, sich zu ihnen zu gesellen, und reagierte ausgesprochen störrisch, als der Viscount zu ihm ging, es bei der Hand nahm und vorwärtszog. „Darf ich Ihnen meine Tochter Julia vorstellen, Madam?“, sagte er, als er wieder bei Charlotte angelangt war. „Julia, das ist Mrs. Hobart.“
    Charlotte schenkte dem Mädchen ein herzliches Lächeln. „Guten Tag, Julia. Ich habe viel von dir gehört, und es freut mich sehr, dich endlich kennenzulernen.“
    Lord Darton stupste seine Tochter an, worauf sie zögernd einen Knicks machte und murmelte: „Madam.“
    „Komm, sag den anderen Guten Tag.“ Charlotte nahm Julia an die Hand, führte sie bei den Kindern herum und machte sie miteinander bekannt. „Wir sammeln Muscheln und wollen möglichst viele unterschiedliche Exemplare finden“, erklärte sie dem Mädchen anschließend. „Und morgen lesen wir in einem Buch nach, wie sie heißen. Möchtest du uns suchen helfen?“
    Die Dorfkinder starrten das herausgeputzte fremde Kind staunend an, während Elizabeth es ohne Umschweife ansprach und umstandslos in die Muschelsuche mit einbezog.
    Charlotte gesellte sich wieder zu Lord Darton. „Nun, Mylord, was führt Sie nach Parson’s End?“
    Ihre Frage kränkte ihn. Wie sehr hatte er sich darauf gefreut, sie wiederzusehen, und nun verhielt sie sich derart förmlich! „Ich habe etwas in der Gegend zu erledigen“, versetzte er kühl. „Vielleicht entsinnen Sie sich, dass ich eine geeignete Schule für Julia suchte.“
    „Richtig, aber waren wir uns nicht einig, dass Ihnen eine andere Art Institut vorschwebt als meines?“
    „Das waren wir keineswegs; Ihre Lehrmethoden haben mich von Anfang an interessiert, und als ich Ihre Anzeige in der Zeitung entdeckte, stand mein Entschluss fest, Ihnen Julia vorzustellen. Allerdings ging ich davon aus, dass Sie Ihre Schule bereits eröffnet haben.“
    „Sie ist eröffnet“, erwiderte Charlotte spitz, damit er nicht gewahrte, wie verletzt sie war zu hören, dass er nicht ihretwegen gekommen war, sondern nur, um Julia in ihrer Schule anzumelden und irgendwelche geschäftlichen Angelegenheiten zu regeln. „Zum Glück habe ich den Erlös aus dem Verkauf meines Schmucks nicht benötigt, um das Haus anzumieten – was Sie allerdings nicht wissen konnten, Sir. Sie mussten davon ausgehen, dass ich nach wie vor in Easterley Manor lebe und meinem Schwager und seinen zwielichtigen Freunden ausgesetzt bin. Diese Männer hätten mir etwas antun können.“
    „Gott behüte …“
    „Ja, auf die Hilfe des Allmächtigen war ich angewiesen, denn auf Sie war kein Verlass. Ich wundere mich, dass Sie hierher zu kommen wagen, nachdem Sie mit meinen wenigen Wertsachen verschwunden sind.“
    „Dachten Sie wirklich, ich sei mit Ihrem Schmuck auf und davon?“
    „Was sonst hätte ich denken sollen?“
    „Sie sagten, Sie vertrauen mir.“
    „Das tat ich eine ganze Weile lang, bis mir klar wurde, wie gutgläubig ich war. Nur dank einer glücklichen Fügung gelang es mir schließlich, von Easterley Manor fortzuziehen und die Schule zu gründen. Mein Anwalt teilte mir nämlich mit, dass mein geliebter Grenville vor vielen Jahren einen Fonds für mich angelegt hat.“
    Stacey zog sich das Herz zusammen ob des zärtlichen Tons, mit dem sie den Namen des Toten aussprach. „Trotz der unverhofften Verbesserung Ihrer Finanzlage haben Sie sich entschlossen, die Schule zu gründen?“
    Sie sah ihn verwundert an. „Ja, natürlich, weshalb sollte ich meine Pläne verwerfen?“
    „Wenn Ihr Mann Ihnen genügend Geld hinterlassen hat, um ein sorgloses Leben zu führen, brauchen Sie diese Schule nicht …“
    „Wahrhaftig, ich könnte auf sie verzichten“, unterbrach sie ihn gereizt. „Aber es ist seit Langem mein Wunsch, und ich dachte, Sie hätten das verstanden. Doch wie wir sehen, bin ich nicht sehr talentiert darin, einen Menschen treffend zu beurteilen. Ich scheine nicht begriffen zu haben, dass jemand, wenn er etwas Bestimmtes sagt, etwas ganz anderes meint.“
    Niedergeschlagen verstummte Charlotte. Wie sehr wünschte sie sich, sie könnten das Gespräch noch einmal von vorn beginnen, und er würde ihr erklären, weshalb er nicht eher nach Parson’s End zurückgekehrt war! Und wie gern ließe sie sich davon überzeugen, dass alles nur ein Missverständnis gewesen war. Doch Lord Darton schwieg und sah ihr nur fest in die Augen. Fragend erwiderte sie seinen Blick und stieß einen erschrockenen Schrei aus, als er sie plötzlich auf

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