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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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Spiel nicht fortfahren dürfen, Gentlemen. Mit meinen vielen Scheinen genieße ich Vorrechte.“ Stacey sprach ruhig, doch in seiner Stimme lag ein drohender Unterton.
    „Sie sind abgereist.“
    „Ich hatte Geschäfte zu erledigen.“
    „Ach ja, Sie haben den Schmuck von Mrs. Hobart zu Geld gemacht“, warf Sir Roland spöttisch ein. „Ich möchte wetten, dass er nicht allzu viel eingebracht hat. Uns ist es da besser ergangen.“
    Stacey setzte ein Lächeln auf. „Nichtsdestoweniger besitze ich diese Schuldscheine von Sir Cecil, und ich beabsichtige, Easterley Manor nicht eher zu verlassen, als bis ich mein Geld erhalte.“ Da er ohnehin eine Rechnung mit Hobart offen hatte, war er fest entschlossen, Näheres über die Auslieferung der Schmuggelware in Erfahrung zu bringen. Anschließend würde er unverzüglich nach Ipswich reiten und seinen Freund Topham alarmieren.
    „Dann werden wir wohl um ein weiteres Spiel nicht herumkommen“, seufzte Mr. Spike und blickte zwischen Sir Roland und Cecil hin und her.
    Man einigte sich auf Piquet – ein Kartenspiel, bei dem es nicht nur auf Glück, sondern ebenso auf Geschick ankam. Auf die Frage, woher Cecil das Geld nehmen wolle, erhielt Stacey die knappe Antwort, dass sein Vetter die Mittel habe, allerdings erst in drei Tagen. Der Spielbeginn könne entsprechend festgesetzt und rechtzeitig bekannt gegeben werden.
    Stacey empfahl sich mit der Ankündigung, er werde sich in sein altes Gästezimmer zurückziehen. Er schloss die Salontür hinter sich und legte das Ohr an die Tür in der Hoffnung, die Männer würden ihre Unterhaltung, die er durch sein Kommen unterbrochen hatte, wieder aufnehmen. Die Papiere, die auf dem Tisch gelegen hatten, deuteten darauf hin, dass sie sich über die Schmuggelware ausgetauscht hatten. Und tatsächlich setzten sie ihr Gespräch fort, nur dass der Viscount zu seinem Verdruss nichts als Wortfetzen wie „Vollmond“ und „Flut“ und „Fassträger“ verstand. Offenbar erwartete man eine umfangreiche Lieferung, die Hilfskräfte aus dem Dorf erforderlich machte. Nicht wenige arme Pächter und Tagelöhner aus der Gegend würden für etwas Geld mit anpacken. Stacey seufzte unhörbar angesichts des Dilemmas, in dem er sich befand. Wenn er Topham alarmierte, würde die Küstenwache nicht nur die Anführer, sondern jeden Mann aus Parson’s End festnehmen, der sich an der Entladung des Schiffs beteiligte. Und er wollte die Leute aus dem Dorf nicht ins Unglück laufen lassen. Hinzu kam, dass aller Wahrscheinlichkeit nach auch Väter von Mrs. Hobarts Schülern unter ihnen sein würden.
    Leise trat er von der Tür zurück, durchquerte die Halle und erklomm die Treppe zum ersten Stock. Er musste darüber nachdenken, wie er in dieser misslichen Angelegenheit verfahren würde.

8. KAPITEL

    Am nächsten Vormittag zog Lord Darton los, um gemächlich zu Captain MacArthurs Haus zu spazieren. Als er gegen Mittag eintraf, war der Unterricht noch nicht beendet, und er wurde in den Salon geführt, um dort bis zum Ende der Schulstunde auf Mrs. Hobart und seine Tochter zu warten. Er hatte sich gerade gesetzt, als vergnügte Kinderstimmen aus dem nebenan liegenden Klassenzimmer an sein Ohr drangen und seine Neugierde weckten. Er erhob sich und ging zu der Verbindungstür, um zu lauschen, und als fröhliches Gelächter ertönte, konnte er der Versuchung nicht länger widerstehen und warf einen Blick durchs Schlüsselloch.
    Julia stand neben ihrer Lehrerin vor den Kindern und erzählte eifrig und scheinbar nicht ohne eine Portion Humor, wie Amerika entdeckt worden war. Es freute Stacey zu sehen, dass seine Tochter und ihre Mitschüler offenbar prächtig miteinander auskamen.
    Charlotte trug wie immer ein einfaches schwarzes Tageskleid, doch es betonte ihre hübsch gerundeten Brüste und die schlanke Gestalt. Beflügelt durch den reizvollen Anblick, erlaubte er sich darüber zu sinnieren, wie sie wohl in einem modischen Frühlingskleid aussehen mochte. Kirschrot würde ihr gut stehen, dachte er. Nein, besser noch wäre Blau – das Blau eines wolkenlosen Sommerhimmels – oder Zitronengelb. Ja, Zitronengelb müsste der zarte Stoff sein mit grünen Farbakzenten. Und ihr streng am Nacken zusammengefasstes Haar verwandelte sich vor seinem geistigen Auge in eine Frisur griechischen Stils, bei der einzelne Löckchen ihr schönes Antlitz umspielten.
    Zu seinem Bedauern hörte er, wie Charlotte die Stunde für beendet erklärte, und richtete sich rasch wieder auf. Kaum

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