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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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dir?«, drang Blaires Stimme in meine Gedanken, und ich zwang mich zu einem Lächeln.
    »Tut mir leid. Meine Gedanken fahren wieder einmal Achterbahn. Ich verspreche aber, dass ich mich zusammenreißen und eine angenehme Essensbegleitung sein werde!«, versicherte ich ihr.
    »Na ja, wenn es nur die Arbeit ist, die dich beschäftigt, ist es ja okay«, erwiderte Blaire und klang ganz so, als würde sie mir kein Wort glauben.
    Bis jetzt hatte ich noch nicht einmal den Mut aufgebracht, mit Braden, meiner besten Freundin, über dieses Thema zu sprechen. Sie liebte mich heiß und innig und dachte, ich könne kein Wässerchen trüben. Und dass ich eine gute Mutter und stabile Ehefrau sein könne. Diese Illusion wollte ich ihr nicht nehmen. Sollte ich es bei Blaire genauso machen, oder konnte ich mich ihr vielleicht anvertrauen, sodass sie meine Ängste nachvollziehen konnte? Als sie mich sah, nahm die Kellnerin eine aufrechte Haltung an und führte uns zu Woods’ Tisch. Er hatte der Crew im Restaurant eingeschärft, dass er mir jederzeit zur Verfügung stand.
    »Oh, là là! Wir bekommen den guten Tisch!«, sagte Blaire grinsend, als wir Platz nahmen. »Sieht ganz so aus, als wärst du hier jetzt auch eine Art Chefin.«
    »Ach Quatsch. Na ja, Woods hat schon alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich jederzeit hier sitzen kann.« Ich merkte, wie ich errötete, und Blaire lachte.
    »Süß von ihm!«, sagte sie.
    Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Natürlich war es das. Woods machte andauernd süße Dinge für mich. Es war unmöglich, ihm böse zu sein, selbst wenn er es eigentlich verdient hätte – zum Beispiel dafür, dass er den neuen Kellner Ken so zusammengestaucht hatte, nur weil der sich mit mir unterhalten hatte.
    Jimmy stolzierte aus der Küche und grinste uns fröhlich an.
    »Offenbar kriegen wir obendrein auch noch eine Sonderbehandlung«, raunte ich und nickte Jimmy zu.
    »Na, hallo, meine zwei Hübschen! Wusste gar nicht, dass ich heute die Ehre habe!«, sagte er mit diesem sexy Südstaatenakzent, der die meisten Frauen in Sekundenschnelle zum Sabbern brachte.
    »Hallo, Jimmy«, erwiderte Blaire.
    »Scheinbar hast du dich heute mal von deinen mütterlichen Pflichten befreit«, neckte er sie.
    »Ach, das sind doch keine Pflichten«, antwortete sie.
    »Süßen Tee für die zwei Damen?«
    »Für mich bitte ein Mineralwasser«, sagte Blaire.
    Jimmy zog seine Augenbrauen nach oben und lachte.
    »Oha, Alabama wird langsam richtig gediegen, was die Getränkewünsche angeht. Verdammt, Kleine, ich kann mich ja noch an Zeiten erinnern, in denen du dein Wasser direkt aus dem Hahn getrunken hast.«
    Blaire gluckste. »Es ist einfach besser für das Baby als Limonade oder Tee, das ist alles!«
    »Ja, ja, und nächstes Mal bestellst du dann mit demselben Argument Sushi mit irgendwelchem rohen Fischzeugs drin«, sagte Jimmy und drohte ihr spielerisch mit dem Zeigefinger. Dann zwinkerte er uns zu und verschwand in die Küche.
    »Er ist schon ein ziemlicher Spinner«, sagte Blaire im Brustton der Überzeugung.
    »Ja, mag sein, aber er ist ein einmalig guter Küchenchef. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn täte.«
    Blaire lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander.
    »Na, du würdest ihn so lange auf Knien anflehen, bis er zurückkommt.«
    Tja, Blaire wusste eben genau, wie wichtig Jimmy war. Sie hatte hier früher ebenfalls gekellnert, und Jimmy war ihr erster Freund in Rosemary gewesen. Eigentlich war sie auf der Suche nach ihrem Dad in die Stadt gekommen – und hatte stattdessen den Sohn seiner neuen Frau getroffen. Rush Finlay war kein besonders großer Fan ihres Vaters und konnte Blaire daher erst einmal überhaupt nicht leiden. Aber er hatte sie im Zimmer des Hausmädchens wohnen lassen, während sie für Woods arbeitete und sich so irgendwie durchschlug, bis ihr Dad mit Rushs Mom aus Frankreich zurückkam.
    Rush hatte sie anfangs nicht sonderlich zuvorkommend behandelt, verfiel ihr schließlich aber gegen seinen Willen. Schlussendlich gab es doch noch einiges an Schmerz, den sie zu bewältigen hatten, und eine Lüge hätte sie beinahe für immer entzweit. Wenn man sie jetzt so zusammen sah, konnte man sich das eigentlich gar nicht mehr vorstellen. Aber Bethy, die Blaire die ganze Zeit über zur Seite gestanden hatte, hatte mir alles darüber erzählt.
    »Hat eigentlich allein meine Pistole Angelina so erfolgreich in die Flucht geschlagen? Oder hat Woods da noch seinen Teil dazu beigetragen?«,

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