Erfuellung
es dir sagen soll. Ich liebe ihn einfach.«
Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah nun exakt wie der verlockend sündhaft böse Junge aus, der er tatsächlich war. »Mir egal. Es wird nicht klappen mit ihm, und ich werde da sein, wenn du so weit bist, Eva.«
Ich sah ihn an und erkannte, dass nur die Zeit ihn von seiner Meinung abbringen konnte.
Brett trat dichter an mich heran und strich mit seiner Hand meinen Arm hinab. Er überragte mich, sein Körper nah an meinem. Ich erinnerte mich, dass wir früher oft so dagestanden hatten – es war der Moment, kurz bevor er meinen Rücken irgendwo gegen gepresst und mich hart gefickt hatte.
»Ich brauche nur ein einziges Mal«, raunte er mit dieser teuflischen Stimme in mein Ohr. »Ein einziges Mal in dir drin, und du wirst wieder wissen, wie es um uns steht.«
Ich schluckte. Mein Hals war völlig ausgetrocknet. »Dazu wird es nicht kommen, Brett.«
Sein Mund verzog sich langsam zu einem Lächeln, das dieses unverschämte Grübchen zum Vorschein brachte. »Das werden wir sehen.«
»Ich fass es nicht, dass sie alle noch viel heißer sind, wenn man sie persönlich trifft«, sagte Ireland mit Blick auf die Band, die dem Fernsehmoderator gerade ein Interview gab. »Du übrigens auch, Cary.«
Er lächelte und zeigte seine blendend weißen Zähne. »Schönen Dank, hübsches Kind.«
»Also …« Sie sah mich mit ihren blauen Augen an, die so viel Ähnlichkeit mit Gideons hatten. »Warst du früher wirklich mit Brett Kline zusammen?«
»Nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, haben wir nur ein wenig rumgemacht.«
»Hast du ihn geliebt?«
Ich dachte für einen Moment darüber nach. »Ich schätze, ich war vielleicht kurz davor. Unter anderen Umständen hätte ich mich in ihn verlieben können. Er ist ein toller Kerl.«
Sie presste die Lippen aufeinander.
»Wie sieht’s bei dir aus?«, fragte ich. »Bist du mit jemandem zusammen?«
»Ja.« Ihre Miene bekam einen wehmütigen Ausdruck. »Ich hab ihn richtig gern – sehr gern sogar –, aber es ist schwierig, weil seine Eltern nicht wissen dürfen, dass wir uns treffen.«
»Warum nicht?«
»Seine Großeltern haben fast ihr gesamtes Vermögen bei dem Finanzbetrug verloren, den Gideons Vater durchgezogen hat.«
Mein Blick wanderte zu Cary, dessen Augenbrauen über den Rand der Sonnenbrille hochgezogen waren.
»Das ist doch nicht dein Fehler«, sagte ich verärgert.
»Rick zufolge halten es seine Eltern für äußerst ›passend‹, dass Gideon jetzt so reich ist«, murmelte sie.
»Vorteilhaft? Sie denken, es wäre passend ?«
»Mein Engel.«
Beim Klang von Gideons Stimme drehte ich mich um. Ich hatte nicht bemerkt, dass er von hinten an uns herangetreten war. »Was?«
Er sah mich nur durchdringend an. Ich war so wütend, dass ich eine Weile brauchte, bis ich das leichte Lächeln auf seinem Gesicht wahrnahm.
»Lass es«, sagte ich ihm und kniff warnend die Augen zusammen. Ich wandte mich wieder an Ireland. »Sag Ricks Eltern, sie sollten sich besser mal über die Crossroads Foundation informieren.«
»Bist du jetzt fertig damit, dich um meinetwillen beleidigt zu fühlen?«, fragte Gideon und kam mir so nahe, dass sein Körper meinen Rücken berührte. »In etwa fünf Minuten werden sie mit der Vorstellung des Videos beginnen.«
Ich blickte mich suchend nach Brett um und fand ihn in der Menge. Er winkte mich zu sich.
Ich sah zu Cary.
»Na, geh schon«, sagte er und zuckte mit dem Kinn in Bretts Richtung. »Ich leiste hier so lange Ireland und Cross Gesellschaft.«
Ich lief also zu der Band hinüber und musste darüber lächeln, wie aufgeregt sie alle waren. »Der große Augenblick, Jungs«, sagte ich zu ihnen.
»Na ja …« Darrin grinste. »Die ganze Show hier wird nur inszeniert, um uns in diese Fernsehsendung mit Livestream zu bringen. Vidal konnte sie nur unter dieser Bedingung dazu bringen, über uns zu berichten. Hoffen wir bloß, dass es sich auszahlt, denn die Scheißhitze hier draußen ist absolut mörderisch.«
Der Moderator kündigte die exklusive Premiere des Videos an, das Logo der Show verschwand von dem Riesenbildschirm, und die Präsentation begann mit den ersten Akkorden des Songs.
Unvermittelt hellte der schwarze Hintergrund sich auf und zeigte Brett, der im Kegel eines Scheinwerferlichts auf einem Barhocker vor dem Mikro saß, genau wie beim Konzert. Mit tiefer und rauer Stimme fing er an zu singen. Wahnsinnig sexy. Die Wirkung seiner Stimme auf mich war überwältigend, daran hatte
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