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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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so außergewöhnlich. Ich habe gerade überlegt, ob wir nicht auch mit unserem Zuhause etwas Ungewöhnliches anstellen könnten.«
    »Hmm?« Er drückte meine Hand und aß weiter.
    »Ich verstehe ja, dass wir getrennt schlafen müssen, aber ich mag keine Türen und Wände zwischen uns.«
    »Ich mag das auch nicht, aber sicher ist sicher.«
    »Wie wäre es denn mit einem großen Schlafbereich, in dem unsere beiden Schlafzimmer nur durch ein Badezimmer ohne Türen getrennt wären – einfach mit Durchgängen. Dann befänden wir uns im Grunde noch immer im selben Wohnraum.«
    Er dachte einen Moment darüber nach und nickte. »Zeichne es mal auf, und wir beauftragen einen Innenarchitekten, der das umsetzen soll. Wir bleiben einstweilen auf der Upper West Side, bis das Penthouse umgebaut ist. Cary soll sich mal die angrenzende Zweizimmerwohnung ansehen und sie in der gleichen Zeit ganz nach seinen Wünschen gestalten.«
    Ich dankte ihm, indem ich seine Wade mit meinem nackten Fuß massierte. Der Abendwind trug leise Musikklänge herein, was mich daran erinnerte, dass wir uns nicht allein auf einer einsamen Insel befanden.
    Amüsierte sich Angus jetzt irgendwo da draußen? Oder stand er womöglich Wache vor der Tür zu unserer Suite?
    »Wo ist Angus?«, fragte ich.
    »In der Nähe.«
    »Ist Raúl auch da?«
    »Nein. Der ist in New York und klärt, wie Nathans Armband dort hinkommen konnte, wo es gefunden wurde.«
    »Oh.« Plötzlich war mir der Appetit vergangen. Ich wischte mir die Finger an der Serviette ab. »Sollte ich mir Sorgen machen?«
    Die Frage war rhetorischer Natur, da ich niemals aufgehört hatte, mir Sorgen zu machen. Wer die Polizei auf eine falsche Fährte gelockt hatte, blieb ein Geheimnis, das mir nie ganz aus dem Kopf gegangen war.
    »Irgendjemand hat mir eine Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte zugespielt«, sagte er mit unbewegter Stimme und fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe. »Ich hatte eigentlich erwartet, dafür zur Kasse gebeten zu werden, aber bislang hat sich niemand gemeldet. Also werd ich den ersten Schritt machen.«
    »Wenn du sie findest.«
    »Oh, ich werde sie finden«, murmelte er finster. »Und dann erfahren wir den Grund.«
    Unter dem Tisch schlang ich meine Beine um seine und hielt ihn fest.
    Wir tanzten im Mondlicht am Strand. Die hohe Luftfeuchtigkeit verlieh der Nacht eine laue Sinnlichkeit, und wir schwelgten darin. Gideon schlief in dieser Nacht bei mir, obwohl ich ihm ansah, wie schwer es ihm fiel, dieses Risiko einzugehen. Ich fand es unvorstellbar, die eigene Hochzeitsnacht allein zu verbringen, und vertraute darauf, dass ihn seine Medikamente in Verbindung mit dem Schlafmangel der vorangegangenen Nacht tief und fest schlafen lassen würden. Und so war es auch.
    Am Sonntag stellte er mir zur Auswahl, einen atemberaubenden Wasserfall zu besichtigen, mit einem Katamaran aufs Meer hinauszufahren oder eine Raftingtour auf einem Dschungelfluss zu unternehmen. Ich sagte ihm lächelnd, das würden wir alles beim nächsten Mal tun, und unterwarf ihn stattdessen lieber ganz meinen nichtsnutzigen Wünschen.
    Wir faulenzten den ganzen Tag, badeten nackt im Pool und hielten ein Schläfchen, wenn uns danach war. Erst nach Mitternacht brachen wir auf. Ich verließ die Insel nur ungern. Das Wochenende war viel zu kurz gewesen.
    »Wir haben noch ein ganzes Leben voller Wochenenden vor uns«, flüsterte er mir auf dem Weg zum Flugplatz ins Ohr, als hätte er meine Gedanken gelesen.
    »Ich bin eben selbstsüchtig, was dich betrifft. Ich will dich ganz für mich allein.«
    Wir bestiegen das Flugzeug, und die Kleidung, die uns im Resort zur Verfügung gestanden hatte, wurde ebenfalls eingeladen. Ich musste lächeln, wenn ich daran dachte, wie wenig wir davon in den zwei Tagen getragen hatten.
    Ich wollte den Rückflug durchschlafen und nahm das Beautycase mit in die Schlafkabine, um mir vorher die Zähne zu putzen. In diesem Moment fiel mir der Kofferanhänger auf, der daran baumelte. Er war aus Leder mit einem Messingschild, auf dem Eva Cross eingraviert war.
    Gideon kam hinter mir in den Waschraum und küsste mich auf die Schulter. »Ab ins Bett, mein Engel. Vor der Arbeit können wir noch etwas Schlaf gut gebrauchen.«
    Ich deutete auf den Kofferanhänger und fragte: »War meine Einwilligung wirklich so sicher vorhersehbar?«
    »Ich war darauf vorbereitet, dich gegebenenfalls so lange wie nötig gefangen zu halten.«
    Ich zweifelte keine Sekunde an seinen Worten. »Ich bin zutiefst

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