Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
da kam auch schon die Kellnerin mit einem weiteren Wodka Cranberry.
    Den ganzen Abend lang lief das schon so, obwohl mir nicht entgangen war, dass meine Drinks mit fortschreitender Stunde dunkler wurden, ein sicheres Zeichen dafür, dass sich immer mehr Cranberrysaft statt Wodka im Glas befand. Mir war klar, dass dies mit Absicht geschah, und ich war angemessen beeindruckt, wie konsequent Gideons Anweisungen in bisher jedem seiner Clubs befolgt wurden. Da mich jedoch niemand daran hinderte, Tequila-Shots zu trinken, störte mich seine Einmischung nicht.
    »Also«, begann ich und nahm einen ersten Schluck, bevor ich das eiskalte Glas an meine Stirn hielt. »Wie geht es dir?«
    »Blendend.« Er grinste und wirkte recht attraktiv in seinem kamelfarbenen T-Shirt mit V-Ausschnitt und einer schwarzen Jeans. Sein dunkles Haar war nicht ganz so lang wie Gideons, fiel ihm aber auf anziehende Weise in die Stirn. Es umrahmte seine Augen, von denen ich wusste, dass sie grün waren, obwohl das in der Beleuchtung des Clubs niemand genau hätte sagen können. »Wie läuft es in der Werbebranche?«
    »Ich liebe meinen Job!«
    Er lachte über meinen Enthusiasmus. »Wenn wir das doch alle von uns behaupten könnten.«
    »Ich dachte, du arbeitest gern für Stanton.«
    »Das tue ich auch. Außerdem verdiene ich gern viel Geld. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich meinen Job liebe.«
    Die Kellnerin brachte ihm einen Scotch auf Eis, und wir stießen miteinander an.
    »Mit wem bist du hier?«, fragte ich ihn.
    »Mit ein paar Freunden« – er sah sich um – »die wohl im Dschungel verloren gegangen sind. Und du?«
    »Ebenfalls.« Ich fing Laceys Blick auf. Sie stand auf der Tanzfläche und hob zwei Daumen. »Hast du eine Freundin, Martin?«
    Er lächelte breit. »Nein.«
    »Magst du Blondinen?«
    »Baggerst du mich gerade an?«
    »Nicht wirklich.« Ich zog die Augenbrauen in die Höhe, sah Lacey an und deutete mit meinem Kopfnicken auf Martin. Sie sah einen Augenblick lang überrascht aus, dann grinste sie und eilte zu uns herüber.
    Ich stellte die beiden einander vor und war sehr zufrieden, als ich sah, dass sie sich auf Anhieb gut verstanden. Martin war immer witzig und charmant, und Lacey war lebhaft und auf außergewöhnliche Weise attraktiv – eher charismatisch als schön.
    Megumi kam zu uns herüber, und wir tranken eine weitere Runde Tequila, bevor Martin Lacey zum Tanz aufforderte.
    »Hast du noch ein paar Typen in der Hinterhand?«, fragte Megumi, als das Paar mit der Menge verschmolz.
    Ich wünschte mir, mein Smartphone mitgenommen zu haben. »Du bist unglücklich, meine Liebe.«
    Sie sah mich lange an. Ihre Lippen zuckten. »Ich bin betrunken.«
    »Das auch. Noch einen Schnaps?«
    »Warum nicht?«
    Wir kippten noch einen herunter und waren gerade fertig, als Shawna mit Lacey, Martin und seinen beiden Freunden Kurt und Andre zurückkam. Kurt sah großartig aus. Er hatte rotbraunes Haar, ein markantes Kinn und ein freches Lächeln. Andre war ebenfalls süß mit einem verschmitzten Funkeln in den dunklen Augen und schulterlangen Rastalocken. Er konzentrierte sich auf Megumi, was diese sogleich aufheiterte.
    Innerhalb kürzester Zeit brach unsere nun vergrößerte Gruppe immer wieder in schallendes Gelächter aus.
    »Und als Kurt aus dem Waschraum zurückkam«, beendete Martin seine Geschichte, »vergraulte er alle Gäste des Restaurants.«
    Andre und Martin brüllten vor Lachen, und Kurt warf ihnen Limonen an den Kopf.
    »Was soll das heißen?«, fragte ich und lächelte, obwohl mir die Pointe entgangen war.
    »So etwas passiert schon mal, wenn man den Sack aus dem Hosenschlitz raushängen lässt«, erklärte Andre. »Zuerst können die Leute kaum fassen, was sie da sehen, und dann grübeln sie darüber nach, ob derjenige gar nicht weiß, dass seine Eier im Wind herumbaumeln. Aber keiner sagt ein Wort.«
    »Kein Scheiß?« Shawna wäre fast vom Stuhl gefallen.
    Wir wurden so ausgelassen, dass die Kellnerin uns bat, uns ein wenig mehr zu beherrschen. Sie tat es mit einem Lächeln, und ich fasste sie am Ellbogen, bevor sie wieder gehen konnte. »Gibt es hier ein Telefon?«
    »Fragen Sie einen der Barkeeper«, antwortete sie. »Sagen Sie, Dennis – das ist der Manager – hätte es erlaubt, dann wird man Sie verbinden.«
    »Danke.« Ich rutschte von meinem Sitz herunter, und sie ging weiter an einen anderen Tisch. Ich hatte keine Ahnung, wer Dennis war, aber ich hatte mich die ganze Nacht einfach treiben lassen, weil ich

Weitere Kostenlose Bücher