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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Schreibtisch stehen. »Wie geht es dir?«
    »Gut. Michael und ich treffen uns heute Mittag, und ich werde die Beziehung beenden. Nett und zivilisiert.«
    »Dein Outfit ist einfach umwerfend«, sagte ich zu ihr und bewunderte ihr smaragdgrünes Kleid. Es war eng anliegend, und die Nähte waren von einer Lederpaspel eingefasst, was ihm noch einen zusätzlichen Pfiff verlieh.
    Sie stand auf und zeigte mir ihre kniehohen Stiefel.
    »Hat was von Kalinda Sharma, der heißen Ermittlerin aus The Good Wife «, sagte ich. »Er wird auf Knien rutschen, um dich zu halten.«
    »Schön wär’s«, schnaubte sie. »Er hat mich erst gestern Abend zurückgerufen, wodurch wir jetzt fast vier Tage nicht mehr miteinander gesprochen haben. Das ist zwar nicht völlig unzumutbar, aber es ist an der Zeit, dass ich mir einen Kerl suche, der verrückt nach mir ist. Einen Typen, der genauso oft an mich denkt wie ich an ihn und dem es zuwider ist, wenn wir nicht zusammen sein können.«
    Ich nickte und musste an Gideon denken. »Es ist die Sache absolut wert, nach so einem Typen Ausschau zu halten. Willst du, dass ich dich anrufe, damit du bei eurem Treffen einen Vorwand hast, zu verschwinden?«
    Sie grinste. »Nein. Aber trotzdem danke.«
    »Na gut. Du kannst ja Bescheid sagen, wenn du deine Meinung änderst.«
    Ich ging an meinen Schreibtisch und stürzte mich sofort in die Arbeit, entschlossen, das Pensum, das ich gestern nicht geschafft hatte, wieder aufzuholen. Auch Mark arbeitete heute unter Hochdruck und tauchte aus seinem Büro nur lange genug auf, um mir mitzuteilen, dass Steven eine Mappe voller Hochzeitsideen hatte, die er seit Jahren sammelte.
    »Warum überrascht mich das nicht?«, sagte ich.
    »Ich hätte es ebenfalls wissen können.« Mark lächelte liebevoll. »Er hat die Mappe die ganze Zeit in seinem Büro versteckt, damit ich sie nicht finde.«
    »Durftest du sie dir ansehen?«
    »Er ist das ganze Ding mit mir durchgegangen. Es hat Stunden gedauert.«
    »Ihr werdet die Hochzeit des Jahrhunderts feiern«, neckte ich ihn.
    »O ja.« Er klang ziemlich verzweifelt, aber sein Gesichtsausdruck war so glücklich, dass ich unwillkürlich weiter lächeln musste.
    Mein Vater rief um kurz vor elf an.
    »Hey, Süße«, sagte er, nachdem ich mich mit meinem üblichen Spruch gemeldet hatte. »Wie läuft dein Tag?«
    »Großartig.« Ich lehnte mich im Stuhl zurück und betrachtete das Foto von ihm. »Wie hast du geschlafen?«
    »Tief und fest. Ich versuche immer noch aufzuwachen.«
    »Warum? Geh doch wieder ins Bett und sei faul.«
    »Ich wollte dir nur sagen, dass wir unser gemeinsames Mittagessen auf morgen verschieben müssen. Heute muss ich mit deiner Mutter reden.«
    »Oh.« Den Ton kannte ich. So sprach er auch, wenn er andere Leute dingfest machte, eine perfekte Mischung aus Autorität und Tadel. »Hör zu. Ich möchte nicht zwischen die Fronten geraten. Ihr seid beide erwachsen, und ich werde nicht Partei ergreifen. Aber ich muss dir zumindest sagen, dass Mom es dir erzählen wollte.«
    »Das hätte sie auch tun sollen.«
    »Sie war allein«, fuhr ich fort, und mein Fuß tippte ruhelos auf den Teppich. »Sie musste eine Scheidung und den Prozess gegen Nathan durchstehen und hatte mit meiner Genesung alle Hände voll zu tun. Ich bin sicher, sie wünschte sich verzweifelt eine Schulter zum Anlehnen – du weißt doch, wie sie ist. Aber sie wäre fast an ihren Schuldgefühlen erstickt und hätte mir in dieser Situation alles versprochen, worum ich sie gebeten hätte.«
    Am anderen Ende der Leitung war es still.
    »Ich will einfach nur, dass du das im Hinterkopf behältst, wenn du mit ihr sprichst«, sagte ich zum Abschluss.
    »Okay. Wann bist du wieder zu Hause?«
    »Kurz nach fünf. Möchtest du ins Fitnessstudio gehen? Oder noch mal zu Parker?«
    »Warten wir erst einmal ab, wie ich mich fühle, wenn du nach Hause kommst«, sagte er.
    »Okay.« Ich zwang mich, zu ignorieren, wie viel Angst ich vor dem bevorstehenden Gespräch meiner Eltern hatte. »Ruf mich an, wenn du irgendetwas brauchst.«
    Wir legten auf, und ich machte mich wieder an die Arbeit, dankbar für die Ablenkung.
    Als die Mittagspause herannahte, beschloss ich, mir eine Kleinigkeit zu kaufen und sie am Schreibtisch zu essen, um die Stunde durchzuarbeiten. Ich wagte mich in die mittägliche Sauna hinaus und kaufte mir im Drugstore um die Ecke eine Tüte mit Trockenfleisch und einen Gesundheitsdrink. Ich hatte mein Training ziemlich häufig ausfallen lassen, seit Gideon

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