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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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Entschlossenheit eine Stimme zu verleihen war ein positiver Schritt. Sag es oft genug, und es wird wahr. Zumindest hoffte Cuchulainn das von ganzem Herzen.
    Elphame war endlich allein, und dank Cuchulainns neuester Eroberung konnte sie sich sicher sein, dass ihre Privatsphäre gewahrt blieb. Obwohl er der Grund dafür war, dass Brighid darauf bestanden hatte, sie in ihre Gemächer zu begleiten und sogar während ihres Bades zu bleiben, um sie mit den Missgeschicken ihres Bruders zu unterhalten. Elphame lächelte bei der Erinnerung an ihren Bericht, während sie das weiche blaugrüne Tuch um ihren Körper wickelte und mit der MacCallan-Brosche feststeckte.
    „Danke, Mama“, flüsterte sie und ließ die Finger über den feinen Stoff gleiten, eines der vielen Geschenke, die am Tag zuvor vom Tempel der Epona angekommen waren. Sie machte sich nicht viel aus kostbarem Leinen und den anderen Frivolitäten, die ihre Mutter für notwendig erachtete, aber der Tartan ihres Clans war ein unbezahlbares Geschenk.
    Fertig angezogen näherte sie sich dem bogenförmigen Eingang, der in ihre Badekammer und zum Geheimgang führte.
    Sie ließ die Finger über die Steine gleiten, die den Körper ihres Heims bildeten, während sie resolut die Stufen hinunterging.
    Wusste sie, was sie im Begriff war zu tun? Elphame atmete tief durch. Ja – ja, das tat sie.
    Zeig mir die Tür zum Geheimgang.
    Sofort setzte das inzwischen vertraute Kribbeln unter ihren Fingern ein, gefolgt von der Wärme, die das goldene Band ausstrahlte, das unter ihrer Hand begann und die Wand entlanglief, um mittig auf der verborgenen Tür als glühende Scheibe zu erstrahlen. Sie folgte dem Band, wobei ihr Herz heftig klopfte. Aus einem der Halter an der Wand nahm sie eine brennende Fackel und berührte die glatte, leicht erhöhte Stelle. Dieses Mal öffnete sich die Tür völlig geräuschlos, als hätte sie atemlos auf die Berührung gewartet.
    Elphame hob die Fackel und hielt sie in den Eingang. Mit zusammengekniffenen Augen spähte sie in den dunklen Tunnel. Der Gang war eng, und die Wände waren mit einem feuchten Film aus silbrigen Spinnweben bedeckt. Beim Gedanken an davonhuschende Spinnen überlief Elphame ein Schauer. Die Decke war niedrig und unbehauen; die schale Luft roch nach feuchter Verwesung. Sie drückte die Hände an die Tunnelwände. Durch die kalte glitschige Oberfläche spürte sie den Herzschlag der Burg. Die Steine erwärmten sich unter ihrer Berührung. Sie stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, als sie sah, dass das goldene Band sich auch hier entfaltete und schnell über die Wand lief. Sie konnte das Ende nicht sehen, aber sie spürte es im Blut, das in ihren Adern pulsierte. Sie wusste, irgendwo am Ende des uralten Tunnels traf Stein auf Wald und endete in dunkler Nacht.
    Bevor ihre Entschlossenheit ins Wanken geraten konnte, betrat Elphame den Gang. Er verlief leicht abschüssig, und auch wenn es darin kühl und muffig war, vermittelten die Mauern ihr das Gefühl einer gewissen ruhigen Stärke. Das Echo ihrer Hufe auf dem Steinfußboden war ein vertrauter, tröstender Klang. Auf ihrem Weg durch den Tunnel schweiften Elphames Gedanken zu den MacCallans ab, die über Generationen in der Burg gelebt hatten. Wie oft war ein Vorfahre von ihr diesen Tunnel entlanggegangen? Wie viele Rendezvous hatte dieser Geheimgang ermöglicht? Rendezvous – ihr Magen zog sich nervös zusammen.
    „Epona, bitte, lass mich das Richtige tun.“ Ihre Stimme hallte geisterhaft, und Elphame überlegte, ob sie MacCallan rufen sollte –seine Gegenwart würde mit Sicherheit beruhigend auf sie wirken. „Hmpf.“ Absichtlich benutzte sie den Lieblingsausdruck ihres Bruders. Sie war jetzt die MacCallan, also sollte sie sich auch entsprechend benehmen. Sie musste ihre eigenen Entscheidungen treffen und mit ihnen leben.
    Das flackernde Licht der Fackel erreichte das Ende des Tunnels und riss sie damit aus ihren Gedanken. Steinstufen führten in ein Dickicht aus Wurzeln und Unterholz. Elphame steckte ihre Fackel in einen an der Wand vorhandenen Halter und zerrte das Durcheinander aus Pflanzen und Blättern beiseite, das den Ausgang versperrte. Nach erstaunlich wenig Anstrengung tauchte sie aus dem Tunnel auf wie ein Korken aus dem Wasser.
    Elphame zupfte sich ein paar Blätter aus den Haaren, während ihre Augen sich an die Dunkelheit der Nacht gewöhnten. Sie war weit genug im Wald, um kein Licht von der Burg mehr sehen zu können, aber sie konnte das

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