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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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bewegte sich mit einer Schläue, die beinahe übernatürlich war.
    „Hier durch.“ Ihre Stimme war nur ein leises Flüstern. Er schaute in die Richtung, die sie angab, und entdeckte einen schmalen Bach, der sich durch die Wiese schlängelte. Der Hirsch senkte gerade den Kopf, um zu trinken.
    Cu nickte und glitt geräuschlos von seinem Wallach. Er spannte einen Pfeil ein und kroch vorwärts, um einen ordentlichen Schuss abgeben zu können. Ein abgeknickter Baumstamm war ihm im Weg. Langsam schlich er um den geborstenen Stamm herum. Eine leichte Brise kam auf, und Cu blieb stehen, obwohl der Wind vom Hirsch wegwehte. Übler Geruch stieg ihm in die Nase. Unbewusst verzog er das Gesicht. Tot und Fäulnis – ganz in der Nähe. Er kletterte über einen am Boden liegenden Ast, und sein Stiefel landete ekelhaft schmatzend direkt in einem verwesenden Kadaver. Instinktiv sprang er zurück. Mit zitternden Nüstern stürzte der Hirsch davon.
    „Cuchulainn, was …“, fing Brighid genervt an, doch als sie sich zu ihm gesellte, war sie überrascht.
    „Toter Wolf.“ Cuchulainn wischte seinen Stiefel am moosigen Boden ab. „Tut mir leid, dass ich den Hirsch verjagt habe. Das war nur …“ Er schaute den Kadaver angeekelt an. „Das kam so unerwartet.“
    Brighid betrachtete den Leichnam ausgiebig. „Aufgespießt“, sagte sie.
    „Das ist seltsam, oder? Er muss direkt in diesen abgebrochenen Ast hineingesprungen sein.“
    „Sie“, korrigierte Brighid.
    Er sah sie mit erhobenen Augenbrauen an.
    „Das ist eine Wölfin.“ Die Jägerin deutete auf den Unterbauch des aufgeblähten Leichnams. „Und sie hatte Junge. Sieh dir ihre Zitzen an.“
    Cuchulainn war fasziniert genug, um den Geruch zu ignorieren und näher an die tote Wölfin heranzutreten.
    „Ich habe diese Todesart erst ein paarmal gesehen, und immer an einsamen Weibchen, die vor Kurzem geworfen haben. Sie sind verzweifelt auf der Suche nach Futter. Ich kann mir den Wahnsinn kaum vorstellen, der sie antreibt, ihre Beute mit solch blind machender Intensität zu verfolgen, dass sie jegliches Gespür für ihre Umgebung verlieren. Vermutlich hat sie versucht, über den Baumstamm zu springen, und bei der Geschwindigkeit, mit der sie unterwegs war, hat der Ast sich wie ein Speer in sie hineingebohrt.“
    Cuchulainn ging in die Hocke. Die Wölfin hatte sich in der Brust aufgespießt. Er schüttelte den Kopf.
    „Aber warum hat sie allein gejagt? Wölfe leben im Rudel.“
    „Die meisten schon, aber sieh dir ihre Größe an. Sie ist eindeutig unterentwickelt. Sie hätte niemals werfen dürfen. Ich schätze, dass die Alphawölfin sie aus dem Rudel vertrieben hat. Es würde ihr nicht gefallen, das Alphamännchen zu teilen. Die meisten Rudel lassen es nicht zu, dass niedere Wölfinnen werfen.“ Die Jägerin schaute den Kadaver an und las die Geschichte, die der Leichnam erzählte. „Sieh dir ihren Körper an. Vor allem ihren Kopf und den Hals. Sie hat böse Narben – vermutlich sollte sie sterben. Es ist erstaunlich, dass sie sich überhaupt davon erholt und noch so lange gelebt hat.“
    Böse vernarbt … hätte sterben sollen – Cuchulainn biss die Zähne zusammen. Er stand abrupt auf.
    „Was meinst du, wie lange sie schon tot ist?“, fragte er.
    Brighid zuckte die Achseln. „Vielleicht zwei Tage.“
    „Das ist noch nicht zu lange“, überlegte er laut.
    „Zu lange für was?“
    „Einige von ihnen könnten noch am Leben sein. Suchen wir sie.“
    Cuchulainn ging mit großen Schritten zu seinem Wallach zurück. „Cuchulainn, wovon redest du im Namen der Göttin bloß?“
    Er schwang sich aufs Pferd. „Beweise mir, dass du eine so gute Jägerin bist, wie ich denke.“
    Überrascht hob sie das Kinn. „Und wie soll ich das deiner Meinung nach tun?“
    Er schaute sie entschlossen an. „Finde ihre Jungen.“

25. KAPITEL
    Das Abendessen war köstlich gewesen, und auch wenn Elphame sich allmählich über die lange Abwesenheit ihres Bruders und der Jägerin wunderte, genoss sie dennoch ihren Wein und plauderte angeregt mit Danann. Sie war nicht sein Kindermädchen; Cuchulainn konnte ganz gut auf sich selbst aufpassen – genau wie Brighid.
    Und dann war da noch Lochlan. Als sie Brighid gebeten hatte, Cu mit auf die Jagd zu nehmen, hatte sie nur an Brenna und ihren Bruder gedacht. Doch was, wenn die Jägerin über weitere „ungewöhnliche“ Spuren gestolpert war? Oder schlimmer, wenn Cuchulainn sie bemerkt hatte?
    Sie versuchte zu lächeln und dem alten

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