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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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schon jetzt hinter ihr her. Natürlich interessiert es sie nicht, sie bemerkt es ja nicht einmal – außer sie hat sich während ihres ersten Semesters im Tempel der Musen komplett verändert.“
    Um die Augen ihres Bruders zeigten sich kleine Lachfältchen. „Arianrhods Kopf wird immer in den Wolken schweben.“
    „Astronomie und Astrologie sind untrennbar mit den Schicksalsgöttinnen verbunden, und somit ist es weise, beides sorgfältig zu studieren“, äffte El den Ton ihrer jüngeren Schwester nach.
    Cu lachte. „So ist unsere kleine Gelehrte. Die Ironie ist, dass die in sie vernarrten Männer ihr aufgrund ihrer Gleichgültigkeit ihnen gegenüber nur noch stärker nachstellen werden. Du hast ja gesehen, wie die Jungfern Fin bereits hinterherlaufen, und sein Bart ähnelt immer noch mehr Kükenflaum als Männerhaar.“
    „Ja, aus welchem Grund auch immer sind sie sehr beliebt.“
    Cuchulainn sah seine Schwester eindringlich an. „Geht es dir gut?“
    „Natürlich“, erwiderte sie automatisch, wobei sie seinem Blick auswich.
    „Hier wird es anders sein, Rehlein“, sagte er ruhig.
    „Ich weiß.“ Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und schaute schnell wieder weg, aus Furcht, er könnte die Tränen sehen, die ihre Augen vermutlich verdächtig glänzen ließen.
    „Nein, ich meine das ernst.“
    Sein ernster Ton veranlasste sie, langsamer zu werden, sodass sie aufmerksamer zuhören konnte.
    „Auf Burg MacCallan wirst du alles finden, was du dir je gewünscht hast. Ich hatte ein Gefühl.“
    Die Worte ihres Bruders schienen in der duftigen Frühlingsluft zu schweben. El wusste genau, was er meinte. Es war ein Teil des geheimen Codes zwischen ihnen. So wie sie die Tochter ihrer Mutter, der Inkarnation der Göttin, und somit von Epona berührt worden war, so war Cuchulainn wahrlich der erstgeborene Sohn ihres schamanischen Vaters. Schon in jungen Jahren hatte er Dinge einfach gewusst. Er hatte ihr erklärt, dass es war, als hörte er Worte, die im Wind verborgen waren. Manchmal erzählte ihm dieser „Wind“, wo er verlorene Gegenstände finden konnte. Manchmal verriet er ihm, dass Besuch zum Tempel unterwegs war. Und manchmal sagte er unheilvolle Neuigkeiten voraus wie den vorzeitigen Tod eines geliebten Kindes oder den Bruch eines Blutschwurs.
    Dieses übernatürliche Wissen hatte den jungen Cuchulainn geängstigt. Es war ein Feind, den er nicht mit seinen Muskeln bezwingenoder mit seinem wachen Geist überlisten konnte. Es ließ ihn sich wie eine Anomalie fühlen, einen Außenseiter; es gab ihm eine Macht, um die er nicht gebeten hatte und die er nicht beherrschen wollte.
    Das war etwas, was Elphame nur zu gut verstand, und so war er immer zu ihr gekommen, wenn er ein Gefühl für oder über irgendetwas hatte. Sie konnte seine Furcht nachempfinden und hatte sich nicht von ihm abgewandt, sondern war seine engste Vertraute geworden, auch wenn ihre Einstellung zum Spirituellen sich definitiv von seiner unterschied. Sie war immerhin die physische Manifestation des Zaubers der Göttin und verstand nicht, wieso ihr Bruder ein Geschenk aus dem spirituellen Reich zurückwies. Vor allem, da sie sich so sehr danach sehnte, wenigstens einen Hauch der Macht zu spüren, die ihre Mutter problemlos beherrschte. Trotzdem stand sie ihm ruhig und sachlich zur Seite. Als er älter wurde, lernte Cuchulainn, seine aufkeimenden hellseherischen Fähigkeiten zu unterdrücken und sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen.
    Jetzt musterte Elphame ihren Bruder eindringlich. Er hatte sie noch nie belogen, und sein Gefühl hatte ihn noch nie getäuscht.
    „Versprichst du es mir?“, fragte sie ein wenig atemlos. Die leichte Röte, die ihre Wangen überzog, war das einzige äußere Anzeichen für die Aufregung, die in ihrem Inneren tobte.
    „Ja.“ Er nickte.
    Freude wogte in ihr auf. „Ich wusste, die MacCallan-Burg wieder aufzubauen ist das Richtige.“ Sie schenkte ihm einen schwesterlichen Blick und dachte an all die Mühe, die es bereitet hatte, ihre Mutter zu überreden, sie gehen zu lassen. „Hättest du dieses Wissen nicht mit Mama teilen können?“
    „Meinst du, irgendeine Macht in Partholon hätte sie dann davon abhalten können, uns dorthin zu begleiten, wenn ich Mutter erzählt hätte, ich wüsste, dass sich dein Schicksal auf der MacCallan-Burg erfüllen wird?“
    „Ausgezeichneter Einwand“, stimmte Elphame zu. Ihre Gedanken suchten sich einen Weg durch das in ihr tobende Gefühlschaos. „Aber warum hast du

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