Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
Vom Netzwerk:
Händen.
    „Wappne dich“, sagte Danann, kurz bevor er das glühende Eisen in Lochlans blutende Wunde drückte.
    Es war Elphame, die laut aufschrie, als Lochlans Körper sich vor Schmerz aufbäumte und der Geruch nach verbranntem Fleisch wie giftiger Nebel um sie waberte. Lochlan schaute ihr die ganze Zeit tief in die Augen und gab keinen einzigen Ton von sich. Erst als Danann das glühende Eisen wegnahm und anfing, die Wunde mit einer beruhigenden Salbe einzucremen, schloss Lochlan die Augen und legte den Kopf zurück auf seinen Arm, doch seinen Griff um Elphames Hand löste er nicht.
    „Elphame? Ich habe das hier für ihn.“
    Durch die Tränen, der sie sich gar nicht bewusst gewesen war, schaute Elphame auf und sah Meara. Die Haushälterin hielt eine ordentlich zusammengelegte Decke in den Händen, die sie neben Lochlan auf den kalten Marmorboden legte.
    „Danke“, sagte Elphame.
    Meara ging, und eine andere Frau nahm ihren Platz ein.
    „Wynne schickt noch mehr Brühe. Der Eintopf hier ist jedochfür Euch, Mylady.“ Kathryn, die neue Küchenhilfe, machte einen kleinen Knicks und stellte das Tablett, auf dem eine Tasse dampfende Brühe und eine Schüssel duftender Eintopf standen, neben Elphame auf den Boden.
    Dann löste sich eine weitere Frau, in der Elphame eine der Weberinnen erkannte, aus der Gruppe der Zuschauer und kam näher. Sie trug einen wollenen Schal in ihren Händen und legte ihn scheu lächelnd um die Schultern der Clanführerin.
    „Es ist kalt in der Nacht, Herrin. Ihr müsst auf Eure Gesundheit achten.“ Die Art, wie sie das R rollte, verriet, dass sie aus dem Dorf stammte.
    Unfähig, auch nur einen Ton zu sagen, lächelte Elphame nur dankbar und ließ ihren verschleierten Blick über ihre Clanmitglieder gleiten. Alle schauten ernst, aber sie sah weder Wut noch Abneigung, nur die gleiche Sorge, die auch die drei Frauen gezeigt hatten.
    „Ja, Ihr müsst auf Eure Gesundheit achten, Herrin!“, rief ein Mann, und Elphame sah, dass es Angus war.
    Seine Worte beendeten das unbehagliche Schweigen, das sich über die Menschen gelegt hatte. Einige der Männer kamen zu ihr und sprachen leise mit ihr, wobei sie ungeniert den geflügelten Mann anschauten, der nur die Berührung der Clanchefin benötigte, um eine so qualvolle Tortur schweigend zu überstehen.

37. KAPITEL
    Die Nacht verging nur langsam. Lochlan sprach sehr wenig, während Elphame und Danann seine restlichen Wunden versorgten. Er trank eine zweite Tasse Brühe und lehnte sich in Mearas Decke gehüllt an die mächtige Säule, um, wie es aussah, zu schlafen.
    Elphame wollte ihren Geliebten nicht alleinlassen, aber sie spürte, dass ihr Clan sie brauchte. Während Lochlan sich ausruhte, ging sie in die Große Halle, wo sich alle versammelt hatten. Hier und da blieb sie stehen, um ein paar Worte zu wechseln, aber hauptsächlich ging es ihr darum, gesehen zu werden und die Menschen ihre Anwesenheit spüren zu lassen. Ihre Tränen waren versiegt, sie hatte sich das Haar gekämmt und ein sauberes Kleid angezogen, das an sichtbarer Stelle an ihrer Brust von der Brosche ihres Vorfahren gehalten wurde. Die Gespräche der Leute drehten sich hauptsächlich um die Burg und die Arbeit, die noch vor ihnen lag. Niemand erwähnte den geflügelten Mann, der im Burghof angekettet war, oder die Mission, auf die Cuchulainn sich begeben hatte. Doch über allem lag angespannte Erwartung, und beim kleinsten Geräusch, das der gegen die dicken Mauern wehende Wind verursachte, wurden heimlich viele Blicke in Richtung Burgtor geworfen. Niemand ging, um sich in seinem komfortablen Zelt zur Ruhe zu legen. Stattdessen zuckte während der Nacht immer wieder ein Kopf hoch, wenn jemand unversehens im Sitzen eingenickt war. Wynne und ihre Köchinnen sorgten dafür, dass die Tassen stets mit starkem schwarzen Kaffee und die Mägen mit dickem Eintopf gefüllt waren.
    Die Schwärze der Nacht ging sanft in das Grau der Morgendämmerung über, als Elphame den Burghof überquerte, um nach Lochlan zu sehen. Jemand hatte Brendan und Duncan Stühle gebracht; beide hatten sich geweigert, ihre Aufgabe, den geflügelten Mann zu bewachen, jemandem anders zu übertragen. Sie saßen dicht bei Lochlan, und Elphame sah überrascht, dass die drei Männer in eine Unterhaltung vertieft waren. Sie ging absichtlich leise, damit sie sie nicht kommen hörten.
    „Einhundertfünfundzwanzig Jahre.“ Brendan schüttelte den Kopf. Er schaute ein wenig skeptisch, und seiner Stimme war die

Weitere Kostenlose Bücher