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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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zurück.
    „Verlass mich nicht!“
    Ihre Worte ließen ihn schnell wieder an ihre Seite eilen. Er strich ihr sanft über die Wange. „Niemals, mein Herz.“ Es erschreckte ihn, wie klamm ihre Haut sich anfühlte, daher kam ihm der Kosename aus seinen Gedanken ungefiltert über die Lippen. „Ich brauche etwas, um deine Wunde zu versorgen und die Blutung zu stoppen. Das ist alles. Ich gehe nicht weit.“ Er zeigte in Richtung Schlucht. „Am Fluss wächst Moos.“
    Sie nickte stumm und zuckte unter dem Schmerz zusammen, den diese Bewegung verursachte.
    Er spürte ihren Blick, der ihm folgte, als er zum Rand des Abhangs eilte und mit einem weiten Sprung zum Flussufer hinunterglitt, wo er sein Schwert einsammelte und ein Stück gesundes grünes Moos schnitt. Wegen des gesteigerten Sehvermögens, das er von seinem fomorianischen Vater geerbt hatte, konnte er selbst von dort aus erkennen, dass sie ihn aus großen Augen anstarrte. Er sah auch den Ausdruck der Erleichterung auf ihrem Gesicht, als er den Abhang wieder hinaufkletterte, zu ihr ging und sich neben sie kniete.
    „Ich würde alles dafür geben, dir nicht wehtun zu müssen, aber ich kann nicht zulassen, dass du weiter blutest. Ich muss dir an der Bauchwunde einen Druckverband anlegen. Verstehst du das?“ Er sah ihr tief in die Augen. Wie klar waren ihre Gedanken? Wie ernst war ihre Kopfverletzung?
    „Ich verstehe, dass es so sehr wehtun wird, dass du dich jetzt schon dafür entschuldigst“, sagte sie und lächelte schwach.
    Dieses Lächeln und ihre klugen Worte erleichterten ihn mehr, als er sagen konnte. Sie klang wie die Elphame, die er so gut aus seinen Träumen kannte.
    „Ich bin bereit.“ Sie kniff die Augen fest zusammen. „Heute habe ich entdeckt, dass ich den Anblick meines eigenen Blutes nicht gut ertrage.“
    Der Anblick ihres Blutes … der Duft … seine Konsistenz … Er mochte auch nicht, was es bei ihm bewirkte. Schnell wandte Lochlan sich seiner Aufgabe zu, vermaß die Wunde und schnitt ein passendes Stück Moos ab. Besser, er brachte es schnell hinter sich. Vorsichtigdrückte er das Moos in den offenen Schnitt und versuchte dabei, ihr schmerzerfülltes Stöhnen auszublenden.
    „Fertig“, sagte er mit zittriger Stimme.
    Tränen quollen unter ihren geschlossenen Lidern hervor. Als sie die Augen öffnete, musste sie ein paarmal blinzeln, um klar sehen zu können.
    „Es ist so kalt“, sagte sie.
    Er schalt sich stumm für seine Dummheit. Als er ihren Schmerz gespürt hatte, hatten ihn alle anderen Gedanken verlassen. Er hatte seine Tasche mit Wasser, Messern und den kostbaren Feuersteinen neben dem toten Hirsch liegen lassen. Der Donner dröhnte weiter bedrohlich, und Lochlan warf einen unbehaglichen Blick zum Himmel. Elphame war nicht in der Lage, bis zu seinem Unterschlupf zu gehen, und ihm gefiel die Idee nicht, sie durch das Gewitter zu tragen, frierend und halb ohnmächtig, wie sie war. Sie musste gewärmt werden, bevor der Schock einsetzte und ihre Genesung gefährdete. Er würde sie beschützen müssen – auf die einzige Art, die er kannte.
    „Ich kann dich wärmen, Elphame, aber du musst mir vertrauen.“
    Sie schaute ihn an. Übelkeit erregender Schmerz pulsierte durch ihren Kopf, zersplitterte ihre Gedanken und höhlte ihre Fähigkeit zu logischem Denken aus. Wer war er? Lochlan – der Name fiel ihr wieder ein. Ihr Blick wurde wie magisch von seinen Flügeln angezogen. Was war er? Hatte er ihr das bereits gesagt? Hatte sie es vergessen?
    „Elphame, ich schwöre, dass ich dich vor allem Schaden beschützen will.“
    Seine Stimme holte sie in die Gegenwart zurück. Sie klang so vertraut. Elphame versuchte sich zu konzentrieren, aber das Hämmern in ihrem Kopf ließ das nicht zu. In diesem Augenblick war sie sich nur einer Sache sicher: Wer oder was auch immer Lochlan war, er hatte ihr das Leben gerettet.
    „Ich vertraue dir“, sagte sie.
    Sein Lächeln, bei dem die Fangzähne aufblitzten, war verstörend, aber Elphame hatte keine Zeit, etwas anderes als Überraschung zu empfinden, denn mit einem Mal lag Lochlan neben ihr. Er stützte sich auf einen Ellenbogen und schaute ihr in die Augen.
    „Hab keine Angst.“
    Einer seiner großen Flügel entfaltete sich. Wie eine lebendige Decke streckte er sich über ihrem Körper aus und sank herab, bis sein gezackter Rand den Boden berührte. Sie wurde komplett von ihm umschlossen.
    Seine Wärme hüllte sie ein. Elphame lag still – sogar das Zittern hatte aufgehört. Der Flügel

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