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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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Händen übers Gesicht und sprang auf die Füße.
    „Schlaf, äh, ja, ich sollte etwas schlafen.“ Er fühlte sich wie der letzte Idiot. Brenna schaute ihn ungerührt weiter an. Cuchulainn merkte, dass er den Blick nicht von ihren sanften braunen Augen lösen konnte.
    „Ich werde hierbleiben. Sollte sie aufwachen, gebe ich ihr noch mehr von dem Tee. Das Einzige, was sie im Moment braucht, ist Schlaf“, sagte Brenna.
    „Aber bist du … bist du nicht auch müde?“ Er stolperte über die Worte und platzte dann einfach mit der Frage heraus. Was war nur aus seinem allseits bekannten Charme und den witzigen, beeindruckenden Neckereien geworden? Sogar in seinen Ohren klang er nervös. Wenn er so weitermachte, würde er noch bei kieksender Stimme und feuchten Handflächen enden.
    „Das ist meine Gabe. Ich kümmere mich um die, die verletzt sind.“
    „Oh, stimmt. Ja.“
    Brenna neigte den Kopf und betrachtete Cuchulainn verwundert. Irgendetwas stimmte mit dem Krieger nicht. „Du kannst mir vertrauen, dass ich gut auf deine Schwester aufpasse, Cuchulainn“, sagte sie.
    Sein überraschter Blick war nicht gespielt. „Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.“ Er räusperte sich. „Ich gehe dann jetzt, aber ich werde nicht lange fort sein.“ Er drehte sich um und fummelte an der Zeltklappe herum. Dann schaute er über die Schulter zurück und begegnete dem fragenden Blick der Heilerin. „Ich glaube, ich habe dir noch gar nicht dafür gedankt, wie gut du dich um meine Schwester kümmerst. Danke, Brenna.“ Er lächelte nervös und duckte sich dann schnell aus dem Zelt.
    Brenna schüttelte den Kopf. Elphames Unfall hatte den Krieger eindeutig stark mitgenommen. Er war gar nicht mehr er selbst. Und was war das für ein seltsamer Ausdruck auf seinem Gesicht gewesen,als er sie angeschaut hatte? Er war sogar errötet. Sie spürte, wie ihre Wangen sich bei der Erinnerung daran erwärmten. Nein, sie musste sich irren. Warum sollte Cuchulainn Interesse an ihrem Körper haben? Vielleicht hatte er sich auf dem Ritt durch den Regen eine Erkältung eingefangen. Das würde seine glänzenden Augen und sein errötendes Gesicht erklären. Brenna nahm sich vor, sich den Krieger später noch einmal genau anzuschauen, dann machte sie es sich in dem Stuhl bequem, der immer noch warm von Cuchulainns Körper war.
    Sie beugte sich vor und zog ihre Heilerinnentasche, die auf dem Tisch lag, am Trageriemen zu sich. Nach längerem Herumwühlen fand sie ein Blatt Papier und einen Kohlestift. Vor ihr lag ein langer Tag. Zu zeichnen würde sie wach halten und die Stunden schneller vergehen lassen. Außerdem würde es ihre Nerven beruhigen, denn mit einem Mal fühlte sie sich unerklärlich ruhelos und verwirrt. Der Stift glitt wie von selbst in festen, sicheren Strichen über das Papier, während ihre Gedanken sich auf Wanderschaft begaben. Ohne dass sie darüber nachdachte, entstand ein Bild, das sich in ihr Unterbewusstsein eingebrannt hatte. Und je weiter der Tag verstrich, desto mehr nahmen die strengen Linien von Cuchulainns Gesicht unter ihren ruhelosen Fingern Form an.
    Elphame war in ihrem Traum von seidiger Wärme umgeben, die sie sofort wiedererkannte. Flügel, dachte ihr schlafender Geist. Lochlans Flügel. Köstliche Aufregung summte tief in ihrem Körper. In ihrem Traum konnte sie seine zärtliche Berührung wieder spüren, nur dass er sich dieses Mal nicht um ihre Wunden kümmerte, sondern ihren Körper streichelte. Je mehr sie sich ihm hingab, desto stärker wurde ihr Verlangen.
    Dann zerbarst der Traum unter der Stimme ihrer Mutter, die wie ein Eimer kaltes Wasser auf ihre wachsende Sehnsucht wirkte.
    Sie ist verletzt! Ich muss zu ihr.
    Das kannst du nicht. Sie muss lernen, ohne dich zu wachsen.
    Verwirrt versuchte Elphame die Augen zu öffnen, aber ihr von Medikamenten benebelter Körper weigerte sich, zu gehorchen. Sie befand sich im nebelhaften Reich der Träume, umgeben von Wolken, die wie halb fertige Gedanken um sie herumwirbelten.Aus der Mitte dieser Wolken hörte sie eindeutig die Stimme ihrer Mutter und die einer anderen Frau.
    Sie ist meine Tochter; natürlich muss ich zu ihr.
    Sie ist nicht länger ein Kind, Geliebte.
    Deshalb ist sie nicht weniger meine Tochter.
    Elphame fand, dass ihre Mutter ungewöhnlich trotzig klang. Es schien beinahe, als wäre sie ein Kind, das mit einem Erwachsenen stritt.
    Sie wird immer deine Tochter sein, aber sie muss zu der Frau heranwachsen, die sie sein soll, damit sie ihre Zukunft

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