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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich heraus, dass das Kasino ihm gehörte. Oder, genauer gesagt, es gehörte seiner Organisation.«
    »Sie haben gesagt, er war furchterregend. Warum?«
    »Es war vielleicht gegen vier Uhr nachmittags, als wir unseren Drink nahmen«, sagte Rory langsam. »Aber er sah aus, nun, wie ein Bankier, der entspannt an einem Geschäftsessen teilnimmt. Er war sehr redegewandt. Er war auch tatsächlich ein Fan, nicht unbedingt von mir, aber vom Film. Wir redeten fast drei Stunden lang über Filme und ihre Herstellung. Er erzählte mir, dass er daran interessiert wäre, eine unabhängige Filmproduktion zu finanzieren, und dass er im kommenden Monat in Los Angeles sein würde.«
    Er legte eine Pause ein, trank einen Schluck, überlegte.
    »Das nächste Mal stolperte ich auf einer Party über ihn, die ich zusammen mit Eve besucht hatte. Wir waren damals beide solo, Eve und ich, und begleiteten uns manchmal gegenseitig zu Partys. Paul allerdings wohnte damals bei Eve, während er einige Schulklassen in Kalifornien absolvierte.«
    »Ich war damals Student an der U.C.L.A.«, erklärte Paul. Er zuckte leicht mit den Schultern und nahm sich eine Zigarre. »Mein Vater hat mir immer noch nicht verziehen, dass ich Oxford vorzeitig verlassen habe.«
    »Du warst offensichtlich dazu bestimmt, die Familientradition zu brechen. Aber außerdem hast du deinem Großvater das Herz gebrochen.«
    Paul grinste nur. »Er hatte keins.«
    Rory richtete sich in seinem Sessel auf - bereit zum Kampf. Ebenso plötzlich sackte er mit einem Lachen wieder zusammen. »Du hast vollkommen recht. Und Gott weiß, dass du mit Eve besser dran gewesen bist als mit mir oder mit deiner Mutter. Wenn du dich gebeugt hättest und nach Oxford gegangen wärst, hätte der alte Mann sein Bestes getan, um dein Leben ebenso erbärmlich zu machen, wie er es mit meinem versucht hat.«
    Paul nippte nur an seinem Brandy. »Ich glaube, Julia interessiert sich mehr für Eve als für unsere Familiengeschichte.«
    Lächelnd schüttelte Rory den Kopf. »Ich möchte sagen, ihr Interesse erstreckt sich auf vielerlei. Aber gut, konzentrieren wir uns im Augenblick auf Eve. Sie sah an diesem Abend besonders toll aus.«
    »Liebling«, schnurrte Lily, »wie unhöflich, so etwas vor den Ohren deiner gegenwärtigen Frau zu sagen.«
    d
    »Ehrlichkeit.« Er nahm Lilys Hand und küsste ihre Finger. »Julia besteht darauf. Ich glaube, Eve war gerade von irgendeiner Schönheitsfarm zurückgekehrt. Sie sah erfrischt aus, regeneriert. Unsere Scheidung lag schon ein paar Jahre zurück, und wir waren auf dem besten Wege, echte Kumpel zu werden. Es machte uns beiden einen Riesenspaß, dass die Presse großes Aufheben davon machte, weil man uns wieder zusammen sah. Vielleicht hätten wir sogar die Nacht zusammen verbracht, entschuldige, Darling«, sagte er, an seine Frau gerichtet. »Aber ich machte sie mit Delrickio bekannt. Die Anziehungskraft war unübersehbar, zumindest auf seiner Seite. Eve, nun, ich möchte sagen, sie war fasziniert. Jedenfalls war es Delrickio, der sie nach Hause brachte. Von da an bleiben mir nur Spekulationen.«
    »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.« Julia stellte das leere Glas beiseite. »Warum war er furchterregend?«
    Rory seufzte leicht. »Ich habe Ihnen erzählt, dass er vorgab, an einer bestimmten Filmproduktion interessiert zu sein. Anscheinend war diese Gesellschaft aber zunächst nicht an ihm interessiert. Drei Monate, nachdem ich ihn mit Eve bekanntgemacht hatte, gehörte die Gesellschaft ihm, beziehungsweise seiner Organisation. Es hatte einige finanzielle Rückschläge gegeben, einige Verluste, ein paar Unfälle. Ich erfuhr um drei Ecken, dass Delrickio enge Verbindungen besaß zu ... Wie nennt man das heute?«
    »Er gehört zur Mafia«, sagte Paul ungeduldig. »Es besteht kein Grund, drumherum zu reden.«
    »Man möchte gern höflich bleiben«, murmelte Rory. »Auf jeden Fall wurde vermutet, nur vermutet, dass er Verbindung mit dem organisierten Verbrechen hatte. Ich weiß, dass Eve sich ein paar Monate lang heimlich mit ihm traf; dann heiratete sie plötzlich diesen Tennisspieler.«
    »Damien Priest«, sagte Julia. »Eve hat erwähnt, dass sie ihn durch Michael Delrickio kennengelernt hat.«
    »Das ist durchaus möglich. Delrickio kennt viele Leute. Ich kann Ihnen über diese spezielle Verbindung nicht viel sagen. Es war nur eine kurze Ehe. Eve hat nie darüber gesprochen, warum sie so abrupt endete.« Er warf seinem Sohn einen langen Blick zu.

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