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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie zu erzählen hatte, und außerdem brauchte sie Zeit, um ihre Tochter kennenzulernen. Und ihren Enkel.«
    »Und hat sie Miss Summers die Wahrheit über ihre verwandtschaftlichen Beziehungen gesagt?«
    »Nicht gleich, auch nach Wochen noch nicht. Sie hatte Angst vor der Reaktion des Mädchens.«
    »Einwand.« Lincoln stand leise auf. »Euer Ehren, Miss Travers kann nicht wissen, welche Gründe Miss Benedict bewegten.«
    »Ich kannte sie«, entgegnete Travers heftig. »Ich kannte sie besser als irgendjemand sonst.«
    »Ich will es anders ausdrücken, Euer Ehren. Miss Travers, waren sie dabei, als Miss Benedict ihrer Tochter die Wahrheit sagte? Haben Sie ihre Reaktion als Zeugin beobachtet?«
    »Sie saßen auf der Terrasse, beim Dinner. Eve war nervös. Ich war im Wohnzimmer. Ich hörte sie schreien.«
    »Sie?«
    »Sie.« Travers spie das Wort förmlich aus und zeigte auf Julia. »Sie hat Eve angeschrien. Als ich nach draußen lief, gab sie dem Tisch einen Stoß. Das ganze Porzellan und Kristall wurde zerschlagen. In ihren Augen stand Mordlust.«
    »Einwand.«
    »Stattgegeben.«
    »Miss Travers, können Sie uns berichten, was Miss Summers während dieses Zwischenfalls sagte?«
    »Sie sagte, komm mir nicht zu nahe. Ich werde dir nie verzeihen. Sie sagte ...« Travers richtete ihren Blick voller Wut auf Julia. »Sie sagte, ich könnte dich umbringen.«
    »Und am nächsten Tag wurde Eve Benedict ermordet.«
    »Einwand.«
    »Stattgegeben. Mr. Williamson.«
    »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    Lincoln ging bei seinem Kreuzverhör klug vor. Glaubte die Zeugin, dass jeder, der im Zorn sagte »Ich könnte dich umbringen«, es auch tatsächlich so meinte? Welche Art von Beziehung hatte sich zwischen Eve und Julia entwickelt in der Zeit, in der sie zusammengearbeitet hatten? Und hat Julia während des Streites, der auf Grund eines natürlichen Schocks entstanden war, versucht, Eve in irgendeiner Weise körperlich anzugreifen?
    Er ging klug vor, aber Travers' Überzeugung, dass Julia Eve umgebracht hatte, sickerte durch.
    Nina trat in den Zeugenstand. Sie trug ein rosafarbenes Chanel-Kostüm und sah chic und erfolgreich aus. Sie berichtete, wie sie den Streit erlebt hatte. Lincoln spürte, dass ihre Zweifel und ihre Unsicherheit verheerender wirkten als Travers Voreingenommenheit.
    »In derselben Nacht rief Miss Benedict ihren Anwalt zu sich.«
    »Ja. Sie bestand darauf, dass er sofort kam. Sie wollte ihr Testament ändern.«
    »Sie wussten das.«
    »Ja. Jedenfalls nach Mr. Greenburgs Ankunft. Eve bat mich, die Änderungen stenographisch aufzunehmen und dann zu übertragen. Ich hatte schon ihr erstes Testament als Zeugin unterschrieben, und es war kein Geheimnis, dass sie den Löwenanteil Paul Winthrop hinterlassen hatte und für ihren Neffen, Drake Morrison, großzügig Vorsorge getroffen hatte.«
    »Und in diesem Testament?«
    »Einen bestimmten Anteil vermachte sie Brandon, Julias Sohn. Der Rest abzüglich der anderen Vermächtnisse ging an Paul und Julia.«
    »Und wann kam Mr. Greenburg zurück, damit Miss Benedict das Testament unterschreiben konnte?«
    »Am nächsten Tag, am Vormittag.«
    »Wissen Sie, ob sonst noch jemand davon wusste, dass Miss Benedict ihr Testament geändert hatte?«
    »Das kann ich wirklich nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Sie können es nicht sagen, Miss Soloman?«
    »Drake kam vorbei, aber Eve wollte ihn nicht sehen. Ich weiß, dass er Mr. Greenburg gesehen hat, als er fortging.«
    »Hat sie an diesem Tag noch irgendjemanden empfangen?«
    »Ja. Miss DuBarry war bei ihr. Sie ging kurz vor ein Uhr.«
    »Hatte Miss Benedict vor, noch irgendjemand anderen zu sehen?«
    »Ich ...« Sie presste die Lippen zusammen. »Ich weiß, dass sie im Gästehaus anrief.«
    »In dem Gästehaus, in dem Julia Summers wohnte?«
    »Ja. Sie sagte mir, dass sie am Nachmittag nicht gestört werden wollte. Das war unmittelbar nach dem Aufbruch von Miss DuBarry. Danach ging sie in ihr Schlafzimmer, um im Gästehaus anzurufen.«
    »Ich habe nicht mit ihr gesprochen«, flüsterte Julia Lincoln zu. »Ich habe nach diesem Abend auf der Terrasse nie wieder mit ihr gesprochen.«
    Er tätschelte ihr nur leicht die Hand.
    »Und nach dem Anruf?«
    »Sie schien beunruhigt zu sein. Ich weiß nicht, ob sie Julia erreicht hat oder nicht, aber sie war nur eine oder zwei Minuten in ihrem Zimmer. Als sie herauskam, sagte sie mir, dass sie hinübergehen wollte, um mit Julia zu reden. Sie sagte ...« Ihr Blick schweifte einen Augenblick zu

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