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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie ein wenig von sich fort, um sie anschauen zu können. »Sie sind eine Schwindlerin, Jules. Eine komplizierte, faszinierende Schwindlerin.«
    Bevor sie eine Antwort finden konnte, tauchte Drake auf und klopfte Paul auf die Schulter. »Es macht dir doch nichts aus, mir deine Tänzerin zu überlassen?«
    »Doch«, erwiderte Paul, ließ Julia aber frei und trat zurück.
    »Wie gefällt es Ihnen?« fragte Drake.
    »Gut.« Sie war sehr erleichtert und wunderte sich darüber, dass sie ganz vergessen hatte, wie sehr der Arm eines Mannes sich von dem eines anderen unterschied.
    »Eve hat mir erzählt, dass Sie sehr gut vorankommen mit der Arbeit. Ihr Leben ist sehr ungewöhnlich verlaufen.«
    »Ja. Es ist eine Herausforderung für mich, darüber zu schreiben.«
    »Nach welchem Gesichtspunkt gehen Sie vor?«
    »Wie bitte?«
    »Wie packen Sie die Sache an? Werden Sie das Leben eines Stars Jahr für Jahr beschreiben?«
    »Es ist noch zu früh, um darüber zu reden, aber ich denke, dass ich ganz normal vorgehen werde, wenn ich das Leben einer Frau beschreibe, die eine große Karriere gemacht hat und großen, andauernden Erfolg dabei gehabt hat. Die Tatsache, dass Eve seit fast fünfzig Jahren immer noch zu den ganz Großen im Filmgeschäft zählt, spricht für sich selbst.«
    »Sie wollen sich also auf ihr Berufsleben konzentrieren?«
    »Nein.« Sie hatte das Gefühl, dass er bei aller Vorsicht auf etwas ganz Bestimmtes aus war. »Ihr berufliches und privates Leben sind eng miteinander verbunden. Alles spielt eine Rolle, ihre Verhältnisse, die Ehen, die Familie. Ich brauche nicht nur Eves Erinnerungen für meine Arbeit, sondern auch belegte Tatsachen, Meinungen, Anekdoten. Vieles können Leute beitragen, mit denen sie eng verbunden war oder ist.«
    Ich muss anders vorgehen, dachte er. »Schauen Sie, Julia, ich habe ein Problem. Wenn Sie mich auf dem laufenden halten könnten über Ihre Fortschritte mit dem Buch, dann könnte ich die Presseerklärungen, die ganze Werbung und
    Promotion vorbereiten.« Er lächelte ihr zu. »Wir möchten doch alle, dass das Buch ein Erfolg wird.«
    »Natürlich, aber ich fürchte, ich kann Ihnen nicht viel erzählen.«
    »Aber Sie sind bereit zu einer Zusammenarbeit, wenn das Buch Form annimmt?«
    »Gern, soweit möglich.«
    Damit war das Gespräch beendet. Als sie später von Victor zum Tanz aufgefordert wurde, war Julia aufgeregt wie ein kleines Mädchen, das ganz überraschend seinem Filmschwarm leibhaftig begegnet. Andere Stars, die sie nur von der Leinwand her oder vom Fernsehschirm kannte, folgten seinem Beispiel.
    Sie nahm Dutzende von Eindrücken und Beobachtungen mit, die sie unbedingt schriftlich festhalten wollte. Müde, aber viel entspannter, als sie es für möglich gehalten hätte, stieg sie gegen zwei Uhr morgens in Pauls Wagen.
    »Es hat Ihnen gefallen«, war sein Kommentar.
    Sie zuckte mit den Schultern. Warum sollte sie sich noch nachträglich von ihm den Abend verderben lassen? »Ja, warum auch nicht?«
    »Das war eine Feststellung, keine Kritik.« Er schaute sie von der Seite an und stellte fest, dass ihre Augen halb geschlossen waren und ein leichtes Lächeln um ihre Lippen spielte. Es schien nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, um ihr die Fragen zu stellen, die er auf Lager hatte. Statt dessen ließ er sie während der Fahrt ruhig vor sich hindösen.
    Als er auf Eves Grundstück vor dem Gästehaus hielt, schlief sie fest. Mit einem kleinen Seufzer nahm sich Paul eine Zigarre, rauchte und beobachtet sie.
    Julia Summers war eine Herausforderung. Nein, sie war ein verkörpertes Paradox. Paul tat nichts lieber, als die Schleier eines Geheimnisses zu lüften. Er hatte die Absicht gehabt, ihr möglichst nahezukommen, damit er Eves Interessen am besten bewahren konnte. Aber ... Er lächelte, als er seine Zigarre aus dem Fenster warf. Es gab kein Gesetz, das ihm untersagte, jede Gelegenheit, die sich ihm bot, zu nutzen.
    Er strich mit der Hand über ihr Haar. Sie murmelte irgend etwas im Schlaf. Er glitt mit den Fingerspitzen über ihre Wange, und sie seufzte leicht.
    Er setzte sich zurück und versuchte, ruhig zu überlegen. Und dann tat er das, was er tun wollte, als wäre es nichts Neues für ihn. Er küsste sie auf ihre Lippen, während sie schlief.
    Weich und entspannt gaben ihre Lippen nach und entspannten sich leicht, als er mit der Zunge die Konturen nachzog. Eine starke Erregung überkam ihn. Er sehnte sich nach mehr, seine Hände wollten sich selbständig machen,

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