Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
junge Frau, die wusste, wo sie hinfassen musste und wie. Sie sagte irgend etwas, aber er hörte es nicht. Es hatte angefangen als ein Scherz, aber jetzt war es soweit, dass er sich fragte, wieso er einen trockenen Mund bekam, wenn er sie dabei beobachtete, wie sie ein uraltes weibliches Ritual ausführte.
    »Haben Sie Ihre Meinung geändert?«
    Er löste mit Mühe seinen Blick von ihren Händen und schaute ihr ins Gesicht. »Was?«
    »Ich habe gesagt, dass CeeCee eine Menge von kalten Drinks in den Kühlschrank gepackt hat. Wahrscheinlich ist auch Bier dabei.«
    »Richtig.« Er räusperte sich und machte den Kühlschrank auf.
    »Möchten Sie eins?«
    »Nein. Vielleicht etwas Alkoholfreies.«
    Er nahm eine Flasche Coors heraus und eine Flasche Pepsi. »Haben Sie schon ein paar Interviews bekommen?«
    »Ja, einige. Ich unterhalte mich regelmäßig mit Eve, natürlich. Ich habe mit Nina gesprochen und ein paar Fragen an Fritz gestellt.«
    Paul trank einen Schluck. »Der Wikinger-Gott der Gesundheit. Was halten Sie von ihm?«
    »Ich glaube, er ist reizend, hingebungsvoll und bildschön.«
    »Bildschön?« Er zog die Brauen zusammen und nahm noch einen Schluck aus der Flasche. »Du lieber Himmel, er ist gebaut wie ein Lastwagen. Finden Frauen all diese Muskelpakete wirklich aufregend?«
    Sie konnte nicht widerstehen. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte. »Schatz, wir lieben es, von einem starken Mann genommen zu werden.«
    Er zog ein mürrisches Gesicht, widerstand aber dem Drang, nach seinem Bizeps zu fassen. »Mit wem noch?«
    »Was - mit wem noch?«
    »Mit wem haben Sie noch gesprochen?«
    Zufrieden mit seiner Reaktion, wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu. »Für die nächste Woche habe ich ein paar Verabredungen. Die meisten Leute, die ich erreichen konnte, sind sehr hilfsbereit.« Sie lächelte, als sie den Teig ausrollte. »Ich glaube allerdings, dass sie darauf setzen, mehr Informationen aus mir herauszuholen, als sie mir geben wollen.«
    Genau das machte er auch, vielmehr er hatte es tun wollen, bevor sie ihn beunruhigt hatte. »Und wieviel sind Sie bereit, ihnen mitzuteilen?«
    »Nichts, was sie nicht bereits wissen. Ich schreibe Eve Benedicts autorisierte Biographie.« Die Atmosphäre hatte sich entspannt, stellte Julia fest, und sie spürte, wie bei ihrer Arbeit und die Kinder eine Treppe höher wissend, ihr altes Selbstbewußtsein zurückkam. »Vielleicht können Sie mir ein bisschen über die Leute erzählen, die ich treffen werde.«
    »Zum Beispiel?«
    »Drake Morrison steht als erster auf meiner Liste am Montag.«
    Paul nahm wieder einen Schluck Bier. »Eves Neffe, ihr einziger Neffe. Nach diesem Sohn bekam ihre ältere Schwester noch zwei totgeborene Kinder, dann wandte sie sich ganz der Religion zu. Eves jüngere Schwester war nie verheiratet.«
    Diese Informationen waren unbefriedigend. »Drake ist ihr einziger Blutsverwandter. Das ist was fürs Publikum.«
    Er wartete, bis sie mit dem Teig fertig war. »Auf sympathische Weise ehrgeizig. Fasziniert von eleganter Kleidung, tollen Autos und Frauen. In dieser Reihenfolge, würde ich sagen.«
    Sie hob die Brauen. »Sie mögen ihn nicht besonders.«
    »Ich habe nichts gegen ihn.« Er zog eine seiner schlanken
    Zigarren heraus, während sie im Kühlschrank herumwühlte. Er entspannte sich wieder und genoß den Anblick ihrer langen Beine, die in kurzen Shorts steckten. »Ich denke, er macht seinen Job recht gut. Andererseits ist Eve seine wichtigste Klientin, und es ist nicht schwer, sie zu verkaufen. Er hat einen Hang zum Luxus und gerät manchmal in Schwierigkeiten wegen seiner Schwäche für Glücksspiele.« Er fing Julias Blick auf und zuckte mit den Schultern. »Es handelt sich wohl kaum um ein Geheimnis, wenn er auch Diskretion walten läßt. Außerdem bevorzugt er denselben Buchmacher wie mein Vater, wenn er in den Staaten ist.«
    Julia nahm sich vor, das vorerst auf sich beruhen zu lassen, bis sie mehr Zeit hatte und mit ihren eigenen Recherchen weiter vorangekommen war. »Ich hoffe, ich bekomme ein Interview mit Ihrem Vater. Eve hängt immer noch an ihm, glaube ich.«
    »Es war keine Kampfscheidung. Mein Vater bezeichnet ihre Ehe oft als einen kurzen Auftritt in einem verdammt guten Stück. Ich weiß allerdings nicht, wie er darüber denkt, die Aufführung mit Ihnen zu diskutieren.«
    Sie würfelte grünen Pfeffer. »Ich kann sehr hartnäckig sein. Er ist noch in London?«
    »Ja, er spielt dort King Lear.« Er nahm sich schnell ein Stückchen

Weitere Kostenlose Bücher