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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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inzwischen holst.«
    »In Ordnung. Die erste Tür links.« Sie fröstelte ein wenig, als sie zum Wagen ging. Das >Zeug< bestand aus drei zusammengerollten Postern, einem Wimpel, einem bedruckten Trikot, einem farbigen Programm und einem Beutel voller Andenken wie Aufkleber, Kugelschreiber und Schlüsselanhänger. Während sie alles einsammelte, nahm sie einen leichten Geruch nach Erbrochenem und Kaugummi wahr. Kopfschüttelnd ging sie wieder ins Haus, als Paul gerade die Treppe herunterkam.
    »Das hat eine Menge Kraft gekostet, oder?«
    Er steckte die Hände in die Taschen und zuckte mit den Schultern. »Sie waren ein Herz und eine Seele mit mir. Wenn es dich interessiert, wir haben gewonnen. 143 zu 139.«
    »Herzlichen Glückwunsch.« Sie warf Brandons Souvenirs auf die Couch. »Wem ist schlecht geworden?«
    »Einer Mutter entgeht doch nichts. Es war Dustin. Ich habe gerade den Wagen aufgeschlossen. Er sagte Wow - und dann ging's auch schon los. Aber auf der Rückfahrt hat er sich ganz gut erholt.«
    »Und Brandon?«
    »Er hat eine eiserne Konstitution.«
    »Und dir?«
    Er kam die letzten Stufen herunter. »Ich könnte wirklich einen Drink gebrauchen.«
    »Bedien dich. Ich geh' schnell nach oben und schau nach Brandon.«
    Paul faßte sie um die Taille, als sie an ihm vorbeigehen wollte. »Es geht ihm gut.«
    »Ich schau nach«, erwiderte sie und ging nach oben.
    Er lag unter der Decke, hatte aber immer noch seine Mütze auf dem Kopf. Sie überzeugte sich davon, dass Paul sich die Zeit genommen hatte, dem Jungen die Schuhe und die Jeans auszuziehen. Sie ließ ihn schlafen und kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo Paul mit zwei Gläsern Wein auf sie wartete.
    »Ich dachte mir, du würdest mich doch nicht allein trinken lassen.« Er gab ihr ein Glas und stieß mit ihr an. »Auf die Mütter. Dir gehört mein ganzer Respekt.«
    »Sie haben dich durch die Sitzreihen gezerrt, ja?«
    »Achtmal«, sagte er und trank. »So oft müssen zehnjährige Jungen während eines Basketballspiels auf die Toilette.«
    Sie lachte und setzte sich aufs Sofa. »Ich kann nicht sagen, dass ich es bedauere, nicht dabei gewesen zu sein.«
    »Brandon sagt, du wärst ziemlich gut in Basketball.« Er stieß den mitgebrachten Krempel in die Sofaecke und setzte sich neben sie.
    »So einigermaßen.«
    »Vielleicht kannst du mitkommen, wenn die Dodgers spielen.«
    »Vielleicht, wenn wir dann noch hier sind.«
    »Es findet ja schon im April statt.« Er legte einen Arm auf die Rückenlehne der Couch und spielte mit ihrem Haar. »Und Eve hat ein langes, ereignisreiches Leben geführt.«
    »Das ist mir klar. Übrigens hätte ich das Interview gern sobald wie möglich.«
    Seine Finger glitten über ihr Haar und ihren Nacken. »Warum kommst du nicht zu mir hinüber, sagen wir morgen Abend? Wir können zusammen essen, sind ungestört und können alles Mögliche besprechen.«
    Diese Unruhe in ihren Magennerven ... Halb Furcht, halb Versuchung. »Ich bin der Meinung, dass man geschäftliche Dinge am besten in einer geschäftsmäßigen Umgebung erledigen kann.«
    »Es geht bei uns um mehr als nur um geschäftliche Dinge, Julia.«
    Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es neben seines.
    »Ich will es dir zeigen.«
    Bevor er dazu kam, drückte sie mit beiden Händen gegen seine Brust. »Es ist schon spät, Paul.«
    »Ich weiß.« Er ergriff eines ihrer Handgelenke und hob ihre Hand an seinen Mund, um an ihren Fingern zu knabbern. »Ich beobachte dich zu gern, Julia, wenn du so verwirrt bist.« Er glitt mit der Zunge über ihre Handfläche und zurück. »Dann spielt sich in deinen Augen ein Kampf ab zwischen dem, was du magst, und dem, was du für das beste für dich hältst.«
    »Ich weiß, was das beste für mich ist.«
    Als sie ihre Hand zur Faust ballte, ließ er seine Zähne über ihre Fingerknöchel gleiten. Er lächelte. »Und weißt du auch, was du magst?«
    Das hier, dachte sie. Das mochte sie sogar sehr. »Ich bin kein Kind mehr, das die Dinge überschätzt, die es mag. Ich kenne die Konsequenzen.«
    »Manches Angenehme kann die Folgen wert sein.« Er legte seine Hand an ihr Gesicht und hielt sie ganz still. »Glaubst du, dass ich jeder Frau, die mich anzieht, so eigensinnig nachstelle?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Dann will ich es dir sagen.« Er drückte ihr den Kopf in den Nacken, mit einer Heftigkeit, die zugleich überraschend und erregend war. »Du übst eine ganz bestimmte, starke Wirkung auf mich aus. Ich kann noch nicht sagen, woran es

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