Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
Vom Netzwerk:
sah ihm durchdringend in die Augen. „Und zwar schnell.“
    „Und ich schlage vor, Rhiannon, Göttin unter den Frauen, dass du dich darüber informierst, wie man sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert.“
    Sie hob die Hand, und ich hielt den Atem an. Doch anstatt ihn zu schlagen, tätschelte sie zärtlich seine Wange. „Du kannst von Glück sagen, dass ich so einen Narren an dir gefressen habe.“
    „Genug Zeit vergeudet“, mischte sich nun der Mann im Cape ein, kam näher und legte besitzergreifend einen Arm um Rhiannon. Sie rieb sich an seiner Seite, fast wie eine Katze. „Jameson hat Grund zu der Annahme, dass sich Hilary Garner mit dem Kind abgesetzt hat. Wir müssen sie schnellstens aufspüren. Sie kann sich nicht allzu lange vor dem DPI verstecken.“
    „Ja, Angelica hat es uns gesagt.“ Tamara ging ins Nebenzimmer. „Hilary hat Verwandte im Norden. Sie hat früher immer von Besuchen dort gesprochen. Eine Hütte in den Bergen.“
    „Das ist zu vage“, gab ich zu bedenken. „Wie sollen wir die finden? Und selbst wenn, was ist, wenn sie gar nicht dorthin geflohen ist?“
    „Wenn du von dieser Hütte weißt, Tamara“, sagte Eric, „dann dürfte das DPI höchstwahrscheinlich auch davon wissen.“
    „Wenn, dann steht es in Hilarys Personalakte. Eric, wenn wir einen Computer hätten …“
    „Könnten wir uns in die Datenbank des DPI hacken, uns alle Infos über Hilary beschaffen und das als Ausgangspunkt nehmen“, sagte Eric und nickte heftig.
    Während sie mit schnellen Worten über ihre Pläne diskutierten, überkam mich so plötzlich eine Niedergeschlagenheit, dass mir schwindelig wurde. Ich drückte die Handfläche auf die Brust, sank gegen die Wand und bekam fast keine Luft mehr.
    „Was ist denn, Angel?“ Jameson – der Einzige von ihnen, der mich zu verabscheuen schien –, stand sofort neben mir. „Was ist?“, fragte er noch einmal.
    „Ich weiß nicht. Ich spüre nur … wir müssen zu ihr. Jetzt. Wir dürfen nicht mehr warten.“
    Er sah mir durchdringend in die Augen. Ohne sich abzuwenden, sagte er zu den anderen: „Sie fühlt … es besteht eine Verbindung zu dem Baby. Sie spürt etwas. Wir sollten augenblicklich nach Norden aufbrechen.“ Er unterbrach den Blickkontakt schließlich. „Tamara, hast du noch irgendwelche Hinweise? Egal welche.“
    Tamara schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern. „Hilary fuhr immer mit dem Zug in einen Ort namens Petersville. Ich glaube, dort hat sie ein Auto gemietet und ist weitergefahren.“
    „Dann ist das unser erstes Ziel“, sagte Jameson. Er nahm meinen Arm und zog mich recht unsanft hoch.
    „Vielleicht sollten Tamara und ich mit Angelica nach Norden aufbrechen“, sagte Rhiannon, und zu meiner Überraschung hörte ich einen Hauch Sorge um mich in ihrer Stimme. „Ihr Männer könntet versuchen, mehr Informationen zu bekommen, und uns dann folgen.“
    „Im Leben nicht“, fauchte Jameson.
    Tamara und Rhiannon wechselten amüsierte Blicke.
    „Vergesst, was ihr euch da überlegt habt. Ich nehme an, mein dunkler Engel hat euch nicht in seine Pläne eingeweiht, oder?“ Er sah mich finster an. „Nein, das hatte ich auch nicht erwartet. Sie möchte bei der ersten sich bietenden Gelegenheit vor mir fliehen, weil ich ein Monster bin. Amber Lily mit ihrer übersinnlichen Verbindung finden und sie vor mir in Sicherheit bringen, bevor ich sie in meine von Gott verfluchten Finger bekomme. Ist es nicht so, Angelica?“
    „Wenn du das immer noch glaubst, dann bist du wirklich ein Monster“, flüsterte ich, als ich den Hass in seinen Augen sah. „Und mir wird erst allmählich klar, dass das nichts mit der Tatsache zu tun hat, dass du ein Vampir bist. Du musst schon als Sterblicher ein Monster gewesen sein.“ Ich befreite mich aus seinem Griff und ging ins Schlafzimmer, wo die Schuhe noch auf dem Bett lagen.
    „Sie geht mir keinen Schritt aus den Augen“, hörte ich ihn mit schroffer und herrischer Stimme sagen. „Nicht einen Augenblick. Ich traue ihr nicht weiter, als ich sie sehen kann.“
    „Jameson, um Himmels willen“, sagte Roland.
    „Junge, du musst noch eine Menge lernen“, meinte Eric. „Ich dachte, wir wären dir bessere Lehrer gewesen. Weißt du eigentlich selbst, was du da sagst?“
    „Ach, lass ihn doch“, unterbrach Rhiannon ihn. „Siehst du es denn nicht, liebster Eric? Er denkt, er macht jemandem was vor – außer sich selbst, meine ich.“
    „Verdammt, Rhiannon.“
    „Ach, halt den Mund. Nimm deinen

Weitere Kostenlose Bücher