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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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einsetzen«, antwortete er. »Wenn die gründlich genug suchen, werden sie das Skelett von einem Kerl finden, der jetzt um die achtzig wäre, wenn er noch lebte.«
    Assad stemmte die Füße gegen das Armaturenbrett. »Meine Worte. Und jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Wir müssen Klaes Thomasen anrufen und fragen, ob er mit Leuten aus den Segelclubs und diesemForstmenschen aus Nordskoven gesprochen hat. Und dann können wir vielleicht Karsten Jønsson bitten herauszufinden, ob ein dunkler Mercedes hier oben mal bei einer Geschwindigkeitskontrolle geblitzt wurde. So wie Isabel und Rachel.«
    Assad nickte. »Aber vielleicht haben wir ja Glück und sie finden den Mercedes anhand des Kennzeichens.«
    Carl drehte den Zündschlüssel um. Er bezweifelte, dass das so leicht werden würde.
    Da klingelte das Handy. Hätte das nicht eine halbe Minute früher passieren können?, dachte er entnervt und nahm den Gang wieder raus.
    Rose war dran und klang eifrig.
    »Ich hab alle Bowlingzentren abtelefoniert, aber den Mann vom Phantombild kennt keiner.«
    »Scheiße«, sagte Carl.
    »Worum geht’s?«, fragte Assad und nahm die Beine herunter.
    »Ja, aber das ist noch nicht alles, Carl«, fuhr Rose fort. »Natürlich waren auch die Namen von unserer Namensliste nirgends bekannt. Bis auf Lars Sørensen, und davon gab’s gleich zwei.«
    »Natürlich nicht.«
    »Aber ich hab mit einem cleveren Typ in Roskilde gesprochen. Der war ganz neu und hat ein paar von den alten Spielern gefragt, die da zusammensaßen und einen pichelten. Die haben nämlich heute Abend einen Wettkampf. Der Typ fand, die Zeichnung könnte mehreren Männern ähneln, die da bei ihnen verkehren. Aber letztlich blieb er an was anderem hängen.«
    »Ja, Rose. Und das war?« Verdammt, konnte die nicht mal ein bisschen Gas geben?
    »Mads Christian Fog, Lars Sørensen, Mikkel Laust, Freddy Brink und Birger Sloth. Als er die Namen hörte, fing er an zu lachen.«
    »Wie bitte?«
    »Na ja, die Personen selbst kannte er nicht. Aber in dieser Mannschaft, die heute Abend spielen soll, gibt es sowohl einen Lars als auch einen Birger und einen Mikkel. Der Lars, das ist er selbst. Und vor einigen Jahren hat es auch einen Freddy gegeben, mit dem sie in einem anderen Bowlingzentrum spielten, aber der wurde zu alt. Einen Mads Christian haben sie nicht zu bieten, aber immerhin. Glaubst du, das ist zu gebrauchen?«
    Carl legte das halbe Datteldingens aufs Armaturenbrett. Mit einem Schlag war er hellwach. Wäre nicht das erste Mal, dass sich ein Verbrecher von Namen aus seiner nächsten Umgebung inspirieren ließ. Der Einfallsreichtum war doch relativ beschränkt – Namen wurden umgekehrt buchstabiert, einzelne Buchstaben ersetzt, vertauscht oder weggelassen oder Vor- und Nachnamen gemischt. Psychologen konnten garantiert die tieferen Beweggründe dafür nennen, aber Carl fand es einfach einfallslos.
    »Und dann hab ich gefragt, ob er jemanden kennt, der eine Bowlingkugel mit einer 1 am Schlüsselring hat, und da hat er wieder gelacht. Das haben sie in seiner Mannschaft alle. Offenbar spielen die schon seit vielen Jahren an vielen Orten zusammen.«
    Carl starrte in den Scheinwerferkegel ihres Wagens. Erst die Namensgleichheit und jetzt noch die Bowlingkugeln.
    Er sah auf das Navi. Wie weit mochte es bis Roskilde sein? Fünfunddreißig Kilometer?
    »Und, Carl? Glaubst du, da ist was dran? Immerhin ist dieser Mads Christian nicht dabei.«
    »Nein, Rose. Aber der Name kommt woanders her. Wir wissen inzwischen, wer Mads Christian ist – oder wohl besser war. Und ja, zum Teufel auch. Klar glaub ich, dass da was dran ist. Gib mir mal die Adresse von diesem Bowlingzentrum.«
    Carl hörte sie blättern, während er das Navi hochfuhr.
    »Ja«, antwortete er ihr. »Danke, Rose. Ja, ich ruf dich später an.«
    Er wandte sich an Assad.
    »Københavnsvej 51 in Roskilde«, sagte er und trat aufs Gaspedal. »Los, Assad, gib das ein.«

43
    Denk genau nach, sagte er sich immer wieder. Überstürz nichts. Tu das Richtige. Tu nichts, was du später bereuen musst.
    Langsam fuhr er die ruhige Straße hinauf. Nickte den Menschen zu, die ihm zunickten, und bog dann in die Einfahrt ein. Die Katastrophe lastete schwer auf seinen Schultern. Die Geschichte im Rigshospital hätte kaum übler ausgehen können.
    Er hatte jetzt keine Deckung mehr, sondern stand im Freien, wo ihn die Raubvogelaugen beobachten und jedermann seine Bewegungen schon von weitem sehen konnte.
    Er warf einen Blick zur Schaukel, deren Seile

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