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Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Titel: Ermittler in Weiß - Tote sagen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgan Dürwald
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allein war. Was sollte schon passieren? Bisher war es doch auch immer ruhig gewesen, wenn sie Streife gegangen waren. Gerade verschwand wieder einmal der Mond hinter den Wolken. Müller kam an einem großen Rhododendrenbusch vorbei, als er plötzlich hinter dem Busch ein Rascheln hörte. Er wollte sich umdrehen und feststellen, was los war, da bekam er einen heftigen Schlag auf den Kopf und brach bewusstlos zusammen. Aus dem Gebüsch drangen drei junge Männer auf ihn ein, der eine hielt noch die Eisenstange in der Hand, mit der er zugeschlagen hatte. Die beiden anderen beugten sich über den am Boden Liegenden. Der eine trat ihm heftig in die Lendengegend, aber der Polizist zeigte keinerlei Reaktion. »Der hat genug, nimm ihm die Pistole ab«, sagte der eine. Ein anderer beugte sich über das regungslose Opfer und zog ihm die Pistole aus dem Koppel. »So, der erste Schritt ist getan«, meinte der mit der Eisenstange. »Die Pistole haben wir. Jetzt noch den Banküberfall, dann kann es in den Westen abgehen. Aber was machen wir mit dem Polizisten? Der muss hier verschwinden. Wenn er zu früh gefunden wird, wird das mit dem Banküberfall nichts mehr.« »Wir schmeißen ihn in die Elster. Wenn wir ihm ein paar Klamotten in die Tasche stecken, geht er erst einmal unter. Sollte er dann später gefunden werden, sind wir schon längst über alle Berge«, schlug der Zweite vor. Aber der mit der Eisenstange äußerte Bedenken: »Aber wenn er noch gar nicht tot ist? So fest habe ich nicht zugeschlagen. Der ist sicherlich nur bewusstlos.« »Der wird schon tot sein. Deine Schläge kenne ich, die sind nicht von schlechten Eltern. Du mit deiner Bullenkraft. Er bewegt sich doch gar nicht mehr. Und wenn er nicht ganz hin ist, so gibt ihm das Wasser den Rest. Besser, er verschwindet ganz, dann können wir uns in Ruhe absetzen. Pakt mal mit an und schleppt ihn mit zum Fluss«, bestimmte der Dritte, der offenbar so etwas wie der Anführer war. Die beiden anderen fassten mit an. Zu dritt trugen sie den scheinbar leblosen Körper des Polizisten über die Wiese und durch die Büsche zum Fluss. Dort suchten sie nach einigen großen und schweren Steinen, mit denen sie den Körper beschweren könnten. Es war gar nicht so einfach, auf die Schnelle und in der Dunkelheit geeignete zu finden. Schließlich hatten sie eine ausreichende Anzahl zusammengetragen und füllten die Taschen und die Hose damit. Als sie glaubten, das Gewicht reiche aus, um den regungslosen Körper unter Wasser zu ziehen und ihn am Grund zu halten, warfen sie ihn mit Schwung in den Fluss. Er ging auch sofort unter. »So, jetzt aber weg hier. Wir müssen schnell zum Bahnhof, sonst erreichen wir den Zug nicht mehr. Und die schöne Bank wartet vergeblich auf unseren Besuch und verpasst die Gelegenheit, ihr Westgeld los zu werden. Die anderen Banken haben ja keine Devisen. Also los, Jungens, beeilt euch«, kommandierte der Anführer. Die Gruppe marschierte zum Bahnhof des kleinen Städtchens, nachdem sich der Anführer die Pistole hatte geben lassen. Dort stellten sie fest, dass sie sich die falsche Abfahrtszeit gemerkt hatten. Bis der Zug fuhr, blieb ihnen noch reichlich Zeit. »Komm, wir gehen in die Kneipe, ich gebe einen aus«, schlug der Anführer vor, und die drei begaben sich in die Bahnhofsgastwirtschaft. Der Boss bestellte für jeden ein Bier und einen doppelten Korn. Einer schlug ein Spielchen vor. Sie ließen sich Karten geben und begannen, einen Skat zu kloppen. In der Zwischenzeit wurde auf dem Polizeirevier die Rückkehr von Müller erwartet. Er hatte allen erzählt, dass er seiner Frau versprochen hatte, an diesem Tag pünktlich Schluss zu machen. Deshalb hätte er längst zurück sein müssen. Aber da es erst eine halbe Stunde über die Zeit war, machten sich die Kollegen noch keine Sorgen. Vielleicht hatte er einen Bekannten getroffen. Als er aber nach einer Stunde immer noch nicht von seinem Streifengang zurückgekehrt war, beschloss der Diensthabende, zwei Kollegen loszuschicken. Sie sollten seinen Streifenweg abgehen und nach ihm suchen. Die beiden Polizisten machten sich auf den Weg. Es war alles ruhig und nichts Auffälliges zu finden. Doch plötzlich erblickten sie in der Nähe des Rhododendrenbusches etwas am Wegesrand. Der eine Polizist leuchtete mit der Taschenlampe hin. War das nicht Müllers Funkgerät? Warum hatte er es nicht benutzt, wenn er Hilfe brauchte? Er konnte es doch nicht verloren haben. Sie leuchteten die Umgebung ab. Da, waren das nicht

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