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Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Ermittler in Weiß - Tote sagen aus

Titel: Ermittler in Weiß - Tote sagen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgan Dürwald
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eifrig über das traurige Ereignis und verkündeten lauthals, auf keinen Fall an einen Herztod zu glauben. Am Abend vor seinem Tod sei er noch in der Gaststätte gewesen und habe mit ihnen Skat gespielt. Von Unwohlsein und Herzbeschwerden sei keine Rede gewesen. Die Wirtin wollte sogar Anzeige erstatten, weil sie ebenso wie die Skatfreunde der Meinung war, dass bei diesem Tod die Ehefrau ihre Hand mit im Spiel hatte. Der ABV hielt das zunächst für das übliche Stammtischgerede und maß ihm keine besondere Bedeutung bei. Als er aber am Nachmittag wegen einer anderen Angelegenheit bei der Kriminalpolizei im Kreisamt zu tun hatte, hörte er zufällig, wie zwei Kriminalisten den Namen des Toten erwähnten. Sie sprachen über eine etwas eigenartige Anzeige, die der Verstorbene einige Tage vor seinem Tod bei der Kriminalpolizei erstattet hatte. Sie richtete sich gegen Unbekannt wegen Verwüstungen in seinem Schrebergarten. Unbekannte hatten die Pflanzen herausgerissen, junge Bäumchen abgeknickt und offensichtlich auch Säure über die Pflanzen gegossen. Auf die Frage, ob er hinsichtlich des oder der Täter einen Verdacht habe, äußerte er die Vermutung, dass seine Ehefrau dahinter stecken könnte. Sie sei krankhaft eifersüchtig und habe ihn auch schon deswegen verprügelt. Zum Beweis wies er eine an sich unbedeutende oberflächliche Verletzung an der linken Hand vor, die ihm seine Frau durch den Schlag mit einem Lineal beigebracht habe. Daraufhin berichtete der ABV den Kriminalisten von den Verdächtigungen, die er gehört hatte. Sicherheitshalber wurde beschlossen, eine gerichtliche Sektion bei der Staatsanwaltschaft zu beantragen. Bei der äußeren Besichtigung der Leiche waren außer der in Abheilung befindlichen oberflächlichen Verletzung an der linken Hand noch drei Einstichstellen an der Außenseite des rechten Oberschenkels zu erkennen, typische Injektionsverletzungen von intramuskulären Spritzen. Lage und Aussehen deuteten darauf hin, dass sie von einer Fachkraft, einem Arzt oder einer Schwester, gesetzt worden waren. Das ließ den Schluss zu, dass der Verstorbene offenbar doch in ärztlicher Behandlung gewesen war. Die Leichenöffnung selbst zeigte zwar dem Alter entsprechende Organveränderungen, auch am Herzen, aber diese waren nicht so schwer wiegend, dass er daran hätte sterben müssen. Die Blutgefäße, insbesondere die Herzkranzgefäße, befanden sich für sein Alter sogar in einem relativ guten Zustand. Zu unserer großen Überraschung entdeckten wir jedoch einen sehr auffälligen Befund an der Luftröhre. Deren oberer Teil war bis zu der Teilungsstelle in die beiden Lungenflügel mit einer weißlichen Masse ausgefüllt. Es sah wie Tabletten aus, die sich an ihren Randpartien durch den Schleim schon etwas aufgelöst hatten. Sie waren wie in einem Tablettenröhrchen übereinander gestapelt. Außerdem fanden sich auch noch Hinweiszeichen auf einen Erstickungstod. Die im Institut durchgeführte chemisch-toxikologische Untersuchung der in der Luftröhre gefundenen Masse ergab, dass es sich tatsächlich um Tabletten handelte, und zwar um ein stark wirkendes Schlafmittel. Im Mageninhalt und in der Leber ließen sich nur geringe Mengen dieses Mittels nachweisen, alle anderen Organe waren frei davon. Die Mengen in Magen und Leber waren so minimal, dass der Tod sicherlich nicht dadurch verursacht worden war. Vielmehr war der Tod durch Ersticken infolge des Verschlusses der Luftröhre eingetreten. Wie aber gelangten die Tabletten in die Luftröhre? Der Verstorbene konnte sie schwerlich selbst dorthin gebracht haben. Zwar kann man sich beim Schlucken von Tabletten auch einmal verschlucken und dabei eine Tablette in die Luftröhre bekommen. Durch den sofort einsetzenden Husten- und Würgereiz wird aber die Tablette in den meisten Fällen schnell wieder herausbefördert. In unserem Fall handelte es sich aber nicht nur um eine Tablette, sondern es waren mindestens zehn Tabletten übereinander gestapelt. Sie mussten auf eine andere Art und Weise in die Luftröhre geraten sein. Ein Beibringen durch fremde Hand kommt nur dann in Frage, wenn der Betreffende bewusstlos ist. Für eine solche Annahme gab es aber zunächst keinen Grund. Jedoch wurden jetzt auf einmal die Einstichstellen am rechten Oberschenkel interessant. Wir hatten sie gesichert und sowohl für eine mikroskopische als auch chemisch-toxikologische Untersuchung vorbereitet. Die Ermittlungen hatten nämlich inzwischen ergeben, dass der Verstorbene in

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