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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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kommentieren.«
    »Gibt es Verbindungen zum Rockermilieu? Hat der Bandenkrieg Sønderborg erreicht?«
    Die Fragen flogen ihm wie Streuhagel um die Ohren. Wieder und wieder versuchte er zu antworten und Katastrophen abzuwenden, und wieder und wieder hagelten neue Fragen auf ihn ein.
    Schließlich setzte er dem ein Ende:
    »Das wissen wir noch nicht. Wenn jemand zwischen Freitag, dem 6. und Mittwoch, dem 11. Februar in der Nähe des Übungsgeländes jedoch irgendeine Form von verdächtigen Aktivitäten beobachtet hat, ist es wichtig für uns, das zu erfahren. Das können Sie sehr gerne schreiben. Und jetzt müssen wir zurück an die Ermittlungsarbeit«, sagte er und versuchte, dem Polizeidirektor zu signalisieren, die Pressekonferenz zu beenden, um verdammt noch mal weiterzumachen.
    »Stimmt es, dass die Polizei vor einem Rätsel steht?«, wurde gefragt, und jetzt kam ihm der Polizeidirektor zur Hilfe.
    »Die meisten Verbrechen stellen sich anfangs als Rätsel dar. Aus diesem Grund haben wir unsere fähigsten Leute damit betraut.«
    Damit war die Pressekonferenz beendet.
    Bevor Per Roland den engen Raum verlassen konnte, hatte einer der Journalisten ihn eingeholt. Er war einer von denen, die er von einer früheren Sache in Esbjerg kannte, wo die mobile Einheit einen üblen Fall gelöst hatte. Ein zehnjähriger Junge war von seinem Werklehrer missbraucht worden und hatte seinem Bruder davon erzählt, der den Lehrer daraufhin mit einem Vorschlaghammer zu Tode geprügelt hatte. Er erinnerte sich, dass der Journalist den Fall nüchtern und ohne zu viele hässliche Details behandelt hatte, die in Rolands Augen für die Öffentlichkeit vollkommen unwichtig waren.
    »Können Sie mir nicht einfach irgendetwas geben?«, fragte der Mann jetzt in einem Ton, der implizierte, dass er aus alter Freundschaft heraus ein Recht darauf habe.
    Per Roland schüttelte den Kopf und sagte:
    »Was ich nicht habe, kann ich Ihnen nicht geben.«
    »Nichts? Wissen Sie denn überhaupt nichts?«
    Roland schüttelte erneut den Kopf und verschwand den Gang hinunter, wobei er abwehrend die Arme schwenkte und wiederholte, was er gerade gesagt hatte: »Was ich nicht habe, kann ich Ihnen nicht geben.«
    Miroslav saß im Büro und mühte sich mit dem Computer ab, als Roland mit einem Stöhnen eintrat und die Tür hinter sich schloss.
    »Froh, dass du es hinter dir hast?«, fragte er, ohne vom Bildschirm aufzuschauen.
    Roland zog die Lederjacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. Nichts konnte ihn dazu bringen, sich nach draußen zur Garderobe zu begeben, während es im Präsidium von Journalisten nur so wimmelte.
    »Was Neues?«, fragte er.
    »Ich bin noch nicht drin, Boss, aber das kommt noch«, antwortete Miroslav.
    Roland verspürte einen leichten Anflug von Hoffnung und trat ans Fenster. Ein Mann in einem gelben Fahrradanzug lehnte sich an die Ampel am Fußgängerüberweg vor dem Polizeigebäude, damit er die Füße nicht von den Pedalen nehmen musste. Bald würden die Landstraßen wieder voll von ihnen und ihren bunten Helmen sein. Wenn es in wenigen Wochen Frühling wurde. Roland freute sich darauf. Auf die Blumen und die laue Luft mit all ihren Versprechungen von langen, hellen Nächten und auf den Rotwein auf der Terrasse. Die Ampel schaltete auf Grün, und der Radfahrer verschwand aus seinem Blickfeld, während Roland in seiner Hosentasche herumkramte, als das Handy zu brummen begann. Im Kommandoraum roch es nach Pizza, dachte er, während er das Gespräch annahm, und sah im gleichen Augenblick den Pizzakarton neben Miroslav. Roland unterdrückte das Verlangen, sich schnell ein Stück zu schnappen, und begab sich stattdessen zu seinem Tisch und würgte wortkarg einen weiteren Journalisten ab, dessen Fragen er doch nicht beantworten konnte.

9
    K önnen wir das nicht besprechen, wenn wir uns sehen«, fragte Liv mit einem Seufzen.
    Die Diskussionen mit ihrem Exmann Casper liefen schon ein paar Wochen. Er wollte die Mädchen häufiger bei sich haben, am liebsten die Hälfte der Zeit, aber Liv fürchtete, dass es die beiden verwirren würde, zwei verschiedene Zuhause zu haben. Sie verstand nicht, warum es ihn so danach drängte, ihre Vereinbarung jetzt zu ändern. Die letzten Jahre hatte alles gut funktioniert, die Mädchen waren jedes zweite Wochenende bei ihm und natürlich auch, wenn sie länger abwesend war. Außerdem vermisste sie die beiden fürchterlich, wenn sie länger von ihnen getrennt war. Warum sollte sie sich diesen Qualen vermehrt

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