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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Doch dort war das Haus des alten MacElroy, und die nächste Straße führte zu ihrem eigenen Zuhause.
    „Bieg da drüben rechts ein“, wies sie ihn an.
    Als ihr Haus in Sicht kam, atmete sie scharf ein. Es war dunkel. Was es nicht sein sollte. Ginny MacElroy, die unverheiratete Tante des aktuellen Dr. MacElroy sah im Haus nach dem Rechten, wenn sie fort war, und ließ jeden Abend ein anderes Licht an.
    Nur der Strahl der Frontscheinwerfer verhinderte, dass das Haus von der Nacht verschluckt wurde.
    „Merkwürdig“, murmelte sie.
    „Was?“
    „Ach, ich nehme an, da ist nur eine Glühbirne durchgebrannt“, sagte sie beiläufig.
    Er blickte sie nachdenklich an, sagte aber nichts.
    Rowenna stieg aus und betrat den Weg, der zu den hölzernen Stufen der Veranda führte. Das Haus versammelte eine Mixtur von Architekturstilen. Ein Teil stammte aus dem 17. Jahrhundert, ein zusätzlicher war im späten 18. Jahrhundert angebaut worden, und ein letzter stammte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sowohl die um das Haus führende Veranda als auch den Balkon im ersten Stock schmückte ein kunstvoll gedrechseltes Geländer. Sie hielt das Haus in Schuss, weil sie wusste, dass selbst an diesem Ort, wo es so viele historische Gebäude gab, das ihre einzigartig und erhaltenswert war.
    Die Stufen waren ebenso alt wie der Rest des Hauses und quietschten bei jedem Schritt. Sie durchsuchte ihre große Reisehandtasche, die sie über der Schulter trug, fand ihren Schlüssel, öffnete die Tür und griff nach dem Lichtschalter. Erleichtert bemerkte sie, dass der gusseiserne Kronleuchter im Vorflur sofort aufleuchtete.
    „Komm doch rein“, sagte sie zu Jeremy, der mit ihren Koffern hinter ihr stand.
    Sie ging durch den Vorflur und machte das Licht im Foyer an. Es war beileibe kein großartiger Empfangsraum, sondern eher ein besserer Flur, der sich links zu dem ältesten Teil des Hauses öffnete und rechts zu dem neueren Flügel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. An der rechten Wand befand sich eine Treppe, die zu einem malerischen Treppenabsatz mit gusseiserner Balustrade führte. Im ersten Stock befanden sich ihr Schlafzimmer, ein Gästezimmer, das Arbeitszimmer und eine Kammer, die sie in erster Linie zur Aufbewahrung nutzte. Auch die Treppe zum Speicher befand sich in dieser Kammer. In ihm lagerte sie alle möglichen Dinge, die sie irgendwann einmal durchsehen wollte.
    „Wo möchtest du die hinhaben?“, fragte Jeremy, der diezwei Koffer in der Hand hielt. Sie waren ziemlich schwer und hatten nur knapp unter der zulässigen Gewichtsgrenze der Fluggesellschaft gelegen.
    „Gleich hier ist wunderbar“, sagte sie rasch.
    Er stellte das Gepäck ab, und sie beobachtete ihn, wie er das Haus musterte. Ihre Blicke trafen sich, und er grinste. „Das ist ein ziemlich großes Haus hier so einsam mitten im Nirgendwo, oder?“
    „So groß ist es nun auch nicht, und AußerHausdem habe ich Nachbarn – wir sind an ihrem Haus vorbeigefahren“, sagte sie.
    „Aber du wohnst hier schon seit Jahren allein?“
    „Ja. Ich wohne hier schon mein ganzes Leben, abgesehen von der Collegezeit und sehr vielen Reisen“, sagte sie. „Es ist schön, so etwas wie ein Zuhause zu haben.“
    „Hast du eine Alarmanlage?“
    „Nein.“
    „Und auch keinen großen Hund?“
    Sie lachte. „Ich hätte gerne einen großen Hund, aber erwürde verhungern, da ich die Hälfte der Zeit fort bin.“
    „Soll ich mich mal umsehen, ob alles in Ordnung ist?“, bot er an.
    Ja!
    Ihr gelang ein lässiges Achselzucken. „Sicher. Wenn dumöchtest.“
    Sie führte ihn durch das Haus, wobei sie ihm von der Geschichte des Gebäudes erzählte.
    „Hast du hier draußen niemals Angst?“, fragte er.
    „Wieso? Willst du mir etwa welche machen?“, fragte sieihn.
    Er sah sie entschuldigend an. „Nein, tut mir leid. Ich will dir keine Angst machen. Ich schätze …“ Er hielt inne, runzelte die Stirn.
    „Du schätzt … was?“
    „Als ich dich auf dem Friedhof nicht gesehen habe, fand ich das merkwürdigerweise beängstigender, als zu wissen, dass du in der Wildnis wohnst.“
    „Das ist hier wohl kaum die Wildnis“, protestierte sie. Und das war sie auch nicht. In einer ruhigen Nacht konnte sie vermutlich laut genug schreien, dass die Nachbarn sie hörten. Sie wohnte zwanzig Autominuten von der Stadt entfernt. Sie wollte auf dem Land leben, doch sie wollte nicht allein sein.
    „Kann ich dir einen Kaffee oder etwas anderes anbieten, bevor du zurückfährst?“, fragte sie und

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