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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ging in Richtung Küche im hinteren Teil des Hauses. Sie nahm an, dass er ihr folgen würde.
    Sie hoffte , dass er ihr folgen würde.
    Das tat er.
    „Hmm, keine Milch zum Kaffee“, sagte sie, während sie den Kühlschrank inspizierte.
    „Ich will keinen Kaffee“, sagte er und trat zu ihr. Er zog sie in seine Arme und blickte ihr in die Augen. „Möchtest du, dass ich bleibe?“
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie wollte Ja sagen und wollte zugleich nicht Ja sagen. Er sollte nicht bleiben, weil sie Angst hatte. Er sollte bleiben, weil er bleiben wollte, und sie war nicht sicher, ob er ihr glauben würde, wenn sie das sagte. Aber sie musste ihn fragen.
    „Möchtest du bleiben?“, fragte sie ernst.
    In seinen Augen lag eine Zärtlichkeit, die die Dunkelheit der Nacht zu vertreiben schien. In seinen Armen zu liegen, die Wärme und Kraft seines Körpers zu spüren und wie er sie festhielt, das schien so fremd und süß, dass ihr fast schwindlig wurde.
    „Du weißt, dass ich das möchte“, sagte er heiser.
    „Dann möchte ich eindeutig, dass du bleibst“, flüsterte sie zurück.
    Die nächsten Stunden verstrichen wie in einem wunderbaren Rausch. Am nächsten Morgen holten sie die Erinnerungen in der gleichen Reihenfolge ein, in der sie ihre Kleidung wiederfand. Den Pullover in der Küche, einen Schuh am Fuße der Treppe, einen anderen auf einer Stufe. Die Bluse an der Tür zu ihrem Schlafzimmer, den Rock mitten im Zimmer.
    Ihre Unterwäsche immerhin hatte es bis neben das Bett geschafft.
    Es war spät gewesen. Zeit, um sowieso ins Bett zu gehen, um die Dunkelheit zu genießen, um nacheinander zu tasten, um sogar über die Eile zu lachen, die sie zueinander trieb. In seinen Armen machte ihr die Dunkelheit nichts aus.
    Sie dachte nicht einmal an Schatten.
    Da war nur er, sein Körper, lang gestreckt und muskulös, pulsierend und warm an ihrem. Wieder staunte sie bei ihren Berührungen über das Gefühl seiner Haut unter ihren Händen und wusste, dass ihre erste gemeinsame Nacht kein flüchtiger Moment gewesen war, der in Erinnerung bleiben, aber niemals wiederholt werden sollte. Sie liebte es, wie er ihr Gesicht streichelte, als ob er jeden Zentimeter erkunden wollte, und sie liebte seine Lippen auf ihrer Haut, als ob er sie in Besitz nehmen wollte mit Küssen aus Feuer und Eis. Sie liebte den Druck seines Körpers an ihrem, die Nähe, die Spannung. Den Hunger und das Begehren und das Gefühl, dem Ziel immer näher und näher zu kommen, und doch jeden winzigen quälend schönen Schritt dahin auszukosten. Und dann war da der Rausch des Orgasmus, wie eine sengende Glut, die den Himmel in ihrem Kopf wieder und wieder erleuchtete …
    Die einfache Schönheit des Gehaltenwerdens, die feuchte Wärme der Leidenschaft und sogar der Schauer des Nachbebens, der sich beruhigende Puls und Herzschlag und das Gefühl, noch immer zusammen zu sein.
    Vielleicht könnte sie den Traum eine Zeit lang leben. Natürlich würde er irgendwann gehen, und dann würde sich das Wunder tatsächlich auf ihre Erinnerung beschränken.
    Doch es schien töricht, sich die Zukunft auszumalen. Die würde früh genug kommen. Irgendwie musste sie lernen, dankbar zu sein für den Moment. Ihr Herz zu bewachen, aber den Moment auszukosten.
    Das war leicht gesagt, aber fast unmöglich, in die Tat umzusetzen. Doch sie war so müde, dass sie mit diesem Gedanken einschlief.
    Sie hörte das Krächzen einer Krähe.
    Es kam aus der Dunkelheit, die sich langsam aufhellte. Der Morgen brach an. Ein bedeckter, kühler Morgen, ein Vorbote des Winters, der dem Herbst so rasch folgen würde. Doch sie war zu Hause und stand auf dem Balkon vor ihrem Schlafzimmerfenster. Sie beobachtete, wie das Tageslicht darum kämpfte, den Dunst und die Nacht zu durchdringen. Sie hörte die Krähe wieder und wieder krächzen.
    Von ihrem Aussichtspunkt aus sah sie die Maisfelder.
    Und sie konnte die Krähen beobachten.
    Sie kreisten über dem Maisfeld.
    Sie wusste, dass sie hinausgehen sollte, dass die Krähen sie riefen, um ihr zu zeigen, wo sie hingehen musste. Sie wollte sich umdrehen, um ins Haus zu gehen, doch sie konnte es nicht. Eine Krähe landete auf der Brüstung und sah sie an, wobei sie den Kopf zurückwarf, um einen weiteren grausigen Schrei auszustoßen.
    Sie erhob sich von der Brüstung und schloss sich dem Schwarm an, der über irgendetwas in der Mitte des Maisfeldes kreiste. Rowenna wusste, was es war.
    Aber sie wollte es nicht sehen.
    „Rowenna!“
    Sie wachte auf

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