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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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bitten um Ihre Hilfe. Wenn Sie eine dieser Frauen gesehen haben, kontaktierten Sie bitte das Polizeirevier Salem unter 555-TIPS. Dinah Greens Spur verliert sich am 20. Oktober. Mary Johnstone wird seit dem Halloween-Abend vermisst. Wenn Sie eine dieser Frauen gesehen haben, vor allem in Gesellschaft einer verdächtigen Person, melden Sie sich bitte und helfen Sie.
    Rowenna starrte unwillkürlich auf das Foto von Dinah Green. Wieder überkam sie das Gefühl, als ob die Brise um sie herumplötzlich auffrischte und sie in ihren Wirbel zog. Sie hörte ein Flüstern.
    Die Frau, die voller Verzweiflung weinte.
    Der Mann, kalt wie Eis, rücksichtslos, gnadenlos. Unaufhaltsam.
    Sie blinzelte, als eine merkwürdige Kälte sie überkam und sich ihr äußeres Gesichtsfeld bewölkte. Die Dunkelheit hüllte sie ein, und die Luft roch nach Erde und Land, als ob sie noch immer im Maisfeld stünde.
    Als sie einen Schritt zurücktrat, fand sie ihr Gleichgewicht wieder.
    Arme Dinah. Sie war tot und in schrecklicher Angst gestorben.
    Und Mary befand sich noch immer irgendwo dort draußen, in der Gewalt desselben berechnenden Killers. Rowenna war überzeugt, dass sie noch lebte, auch wenn sie keine logische Erklärung für ihre Gewissheit hatte.
    Der Killer spielte mit seinen Opfern. Sie waren Spielzeug für ihn. Er war ein Gott, und sie mussten ihn anbeten. Er war König. Der Erntekönig. Und sie mussten niederknien und sich dem König willig und voller Liebe darbieten.
    Sie konzentrierte sich auf das Bild von Mary Johnstone. Sie war eine bildschöne Frau mit einem Lachen in den Augen. Der Fotograf hatte in ihren Gesichtszügen und ihrem vollen, großzügigen Lächeln etwas Freundliches, Liebliches eingefangen. Rowenna wusste, dass sie verletzt worden war, doch sie hatte verziehen, weil sie ihren Mann liebte.
    Das Gefühl des Wirbels übermannte sie erneut, zusammen mit der diffusen Dunkelheit. Sie war da, und sie war es doch nicht. Sie hörte erneut Stimmen und wusste, dass sie Mary Johnstone hörte, dass sie fühlte, was Mary gefühlt hatte – allerdings als sie glücklich war und nicht jetzt. Sie lachte und ließ ihre Hand in Brads Hand gleiten, ein Zeichen des Vertrauens, das sie ihm schenkte.
    Sie war Mary, oder sie war in Marys Kopf, und sie ging die Straße entlang und dann ins Museum.
    „Da bist du ja.“
    Erschrocken fuhr sie zusammen. Dan stand vor ihr.
    „Ich wollte dich schon verloren geben und für heute aufhören“, sagte er.
    „Ist es schon fünf?“, fragte Rowenna. Das konnte nicht sein. Sie war sicher, dass es nicht einmal halb fünf gewesen war, als Joe sie abgesetzt hatte.
    Stand sie hier schon seit einer halben Stunde und starrte die Bilder an?
    „Es ist fünf“, bestätigte Daniel.
    Ihr Handy klingelte. Sie warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und meldete sich rasch, als sie Jeremys Nummer erkannte.
    „Es tut mir leid. Ich verspäte mich. Aber ich bin schon fast in der Stadt.“
    „Das ist kein Problem.“
    „Du bist beim Museum, oder?“, fragte er mit einem Hauch von Skepsis.
    „Ja.“
    „Ich habe uns um sechs Uhr mit Brad für einen Drink im Hawthorne Hotel verabredet.“
    „Okay, ich werde dort sein.“ „Bist du allein?“
    „Ich stehe hier mit Dan.“
    „Okay, gut.“
    „Hast du noch irgendwas gefunden?“, fragte sie Daniel, nachdem sie das Gespräch beendet hatte.
    Er grinste. „Nun, ich weiß nicht, ob die Cops das so sehen werden. Sie sind ziemlich interessiert am Hier und Jetzt. Aber ich glaube, dass du recht hast und jemand die Vergangenheit nachspielt, auch wenn die Cops an den Einzelheiten nicht interessiert sind.“
    „Ich bin interessiert.“
    „Das bist du, nicht wahr?“, sagte er, und seine Miene wurde traurig, als er die Bilder auf dem Plakat betrachtete. „Weißt du, ich habe sie gesehen, in der Bar im Hawthorne. Ich habe die Polizei angerufen und ihnen alles erzählt, was ich konnte.“
    Rowenna war überrascht.
    „Hast du gesehen, mit wem sie dort war?“
    Zu ihrer Verblüffung nickte er. „Ich habe ihn der Polizei beschrieben, und ich wette, ich bin nicht der Einzige, der eine Beschreibung abliefern kann. Es war dort voll an dem Abend, sodass irgendjemand anders sich ebenfalls an ihn erinnern muss.“
    „War der Typ … aus der Gegend?“, fragte Rowenna.
    „Ich habe ihn nie zuvor gesehen, aber das heißt nicht, dass er nicht aus der Gegend stammt.“
    „Wie hat er ausgesehen? Hast du ihn je wiedergesehen? Vielleicht an dem Tag, an dem Mary Johnstone

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