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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Salzund-Pfeffer-Streuer dienendes Pilgerväter- Paar lächelte ihr wohlwollend aus einem Schaufenster zu, während sie daran vorbeilief. Als Nächstes kam ein historisches Gebäude, das für die Öffentlichkeit gesperrt war. Das Hexendenkmal befand sich gegenüber auf der anderen Straßenseite.
    Und der Friedhof.
    Merkwürdigerweise stand das Tor offen, aber warum das Schicksal infrage stellen?
    Nach dem, was dort geschehen war, erschien es verrückt, doch sie kannte den Friedhof so gut, dass sie quer darüberflitzen konnte, immer in der Hoffnung, dass ihr Verfolger die Orientierung verlor, vielleicht sogar über einen der alten Grabsteine stolperte, während sie zur anderen Seite hinausrannte.
    Mit keinem anderen Ort, wo sie hinkonnte, und dem immer näher kommenden Verfolger hinter sich raste sie durch das Tor und an den alten Grabmalen und zerbrochenen Steinen vorbei bis zur anderen Seite, wo sie plötzlich stehen blieb.
    Das Böse war nicht länger hinter ihr.
    Es war vor ihr.
    Sie stand mucksmäuschenstill. Die kläglichen Steine zuihrer Rechten markierten die Gräber kleiner Kinder, links lagen zerbrochene Steine, vor ihr stand ein Sarkophag.
    Und ihr wurde bewusst, dass jemand oder etwas sie irgendwie zu diesem Punkt getrieben und sie dann umkreist hatte, um ihr den Weg abzuschneiden und sie hierzubehalten.
    Worte erklangen in ihrem Geist.
    „Komm näher, näher, verneige dich vor mir, komm …“ Es war in ihrem Kopf. Es lockte sie. Es ließ sie an einen Hügel denken, wo man Macht und Vergeltung, Leben und Tod fand.
    „Ehre mich. Bete mich an …“
    Die Dunkelheit verdichtete sich, nahm Form und Gestalt an wie etwas Lebendiges.
    Direkt hinter den Kindergräbern befand sich ein Grabstein, und inmitten der dichten Finsternis glühte die Inschrift rot auf – rot wie die Farbe des Blutes …
    Blutrote Farbe, die den Namen der Verstorbenen buchstabierte.
    Rowenna Eileen Donahue.

13. KAPITEL
    Brad wartete an der Bar auf Jeremy.
    Mit dem Finger fuhr er an seinem Bierglas auf und ab, offenbar fasziniert von dem Beschlag, der sich gebildet hatte. Immerhin wirkte er ruhig und kontrolliert.
    „Irgendwas Neues?“, fragte er hoffnungsvoll, als Jeremy sich auf den Barhocker neben ihn gleiten ließ.
    „Nicht wirklich, aber ich hatte einige interessante Gespräche“, erwiderte Jeremy. „Wie geht es dir?“
    Brad nickte ernst. Jeremy sah ihm an, dass er nüchtern war; das Bier schien sein erstes zu sein. „Ich habe eine Kopie des Polizei-Flugblatts bekommen – du weißt schon, das mit den Bildern von Dinah Green und Mary.“ Seine Stimme wurde heiser. „Ich konnte einfach nicht den ganzen Tag herumsitzen, deswegen bin ich Richtung Norden gefahren und habe in jeder Stadt angehalten und den Leuten das Flugblatt gezeigt. Alle waren mitfühlend, doch niemand hat eine von beiden gesehen.“
    Jeremy wusste bereits, dass keine der beiden Frauen sich jemals nördlich dieser Gegend aufgehalten hatte. Er wusste, dass ihrer beider Spur hier endete. Aber Brad hatte recht, er musste etwas tun. Und es war immer ein Fehler, sich bei den Ermittlungen auf das Bekannte zu verlassen, ohne alle anderen Möglichkeiten zu eliminieren.
    „Was war denn mit deinen Gesprächen?“, fragte Brad.
     Der Barkeeper kam mit einem Bier für Jeremy. Es war derselbe Typ, der auch zuvor Dienst gehabt hatte, Hugh. Mitte dreißig, mit ausgehendem Haar, stämmig und freundlich. „Hallo, nett, Sie wiederzusehen“, sagte er.
    Jeremy nickte und dankte für das Bier.
    „Dann weißt du also, dass sie genau hier drin war?“, fragte Brad, bevor Jeremy seine frühere Frage beantworten konnte. „Dinah Green? Sieht so aus, als ob die halbe Stadt sie hier mit einem Kerl gesehen hat. Großer, breiter Mann.“
    Der Barkeeper hatte sich nicht weit entfernt und kam jetzt zurück zu ihnen. Er blickte Jeremy an, beugte sich über die Bar und sagte in vertraulichem Ton: „Ich habe sie bedient. Ich habe Dinah Green bedient. Hat Brad Ihnen das erzählt? Sie trank einen Cosmos und er Whiskey pur.“
    „Dann müssen Sie in der Lage gewesen sein, ihn den Cops zu beschreiben.“
    „Ja. Sie haben direkt einen Phantomzeichner rübergeschickt, aber das werden sie alles gar nicht brauchen. Ich hatte etwas viel Besseres, was ich den Cops geben konnte“, sagte er selbstzufrieden.
    „Den Kreditkartenbeleg des Typen?“, fragte Jeremy.
     Hugh sah enttäuscht aus, und Jeremy tat es sofort leid, dass er vorgegriffen hatte.
    „Ja. Woher wissen … Ach ja. Das ist ja Ihr

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