Erntemord
Wange und sagte: „Er ist wirklich gut“, wobei sie mit dem Kopf in Jeremys Richtung deutete.
„Ein richtiger Rockstar“, sagte Adam lächelnd und fragte dann: „Was hattest du für einen Eindruck von Ginny?“
„Gut, warum?“
Adam schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ich glaube, sie fängt an, durchzudrehen. Ich mache mir ein bisschen Sorgen um sie. Vor einer Woche rief sie mich um Mitternacht an und fragte nach einem Kostüm, weil sie dachte, es wäre noch früher Abend.“
„Ginny kommt schon klar. Ich helfe ihr bei den E inzelheiten“, sagte Eve kühl. Sie mochten in der Öffentlichkeit so tun, als sei alles prima, dachte Rowenna, doch Eve war nicht glücklich.
Und alle schienen an das Erntedankfest zu denken.
Rowenna sah zur Bar. „Entschuldigt mich, ja? Brad scheint gleich in sein Bier zu fallen. Ich gehe zurück und leiste ihm Gesellschaft.“
„Natürlich“, sagte Eve mitfühlend.
Als Rowenna zu ihrem Barhocker zurückkehrte, war Brad so tief in Gedanken versunken, dass er sie zuerst gar nicht bemerkte.
„Für dich, Ro“, sagte Hugh und stellte ein kühles Bier vor sie hin. „Geht aufs Haus“, fügte er hinzu.
Sie lächelte ihm dankbar zu und tippte Brad auf die Schulter.
Er zuckte zusammen und lächelte sie dann gequält an. „Tut mir leid. Das Warten macht mich fertig. Die Ungewissheit.“
Sie nickte. „Aber Sie sind ein Cop. Sie wissen, wie Ermittlungen laufen, und das muss helfen.“
Er straffte die Schultern und nickte. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich breche nicht zusammen.“ Er drehte sich auf dem Stuhl um und sah zu Jeremy und der Band. „Ich wünschte, ich könnte Gitarre spielen“, sagte er und deutete mit seiner Bierflasche in Richtung Jeremy. „Er bekommt die Dinge aus dem Kopf, wenn er spielt, wussten Sie das?“
„Ich wünschte auch, ich könnte ein Instrument spielen“, sagte sie.
„Sie sind großartig so, wie Sie sind, Rowenna. Sie müssen nichts anderes sein oder können.“
„Danke.“
Er deutete auf den Tisch, an dem Eric, Daniel, Adam und Eve saßen. „Aber“, sagte er, und seine Stimme klang dabei ein bisschen verwaschen, „Sie haben da einige verdammt merkwürdige Freunde. Ich meine, sie sind nett, aber … sie sind irgendwiemerkwürdig und unheimlich.“ Er drehte sich wieder zur Bar um. „Außer Hugh hier. Hugh ist normal. Er mag ein gutes Bier und ein Footballspiel, und er betet keine Bäume an. Richtig, Hugh?“
Hugh sah Rowenna entschuldigend an. „Äh, ja, richtig, Brad.“ Er schien sich unbehaglich zu fühlen und entfernte sich.
„Lassen Sie uns einfach Jeremy zuhören“, schlug sie vor.
„Einer von ihnen könnte der Teufel sein“, flüsterte Brad.
„Brad, ganz im Ernst, das sind alles nur normale Menschen“, versicherte sie ihm. „Es tut mir leid“, sagte er.
Danach schwieg er, und sie fragte sich, während sie zum Tisch mit ihren Freunden hinübersah, wofür er sich gerade entschuldigt hatte.
Tat es ihm leid, dass er ihre Freunde beschuldigt hatte?
Oder dass ihre Freunde merkwürdig waren?
Oder dass einer ihrer Freunde der Teufel war?
Innerlich dankte sie Gott, als Jeremy unter dem Beifall des Publikums und den Danksagungen der Band nach der nächsten Nummer wieder zu ihnen stieß. Er erklärte, dass er Hunger habe und für sie etwas zu Essen bestellen wolle.
Brad sollte auch etwas essen, dachte sie. Er trank zu schnell und zu viel, ohne etwas zu essen.
„Ich bin nicht hungrig“, protestierte Brad.
„Aber ich“, sagte Jeremy. „Also werden wir uns zum Essen hinsetzen.“
Sie gingen an einen Tisch, und Jeremy beobachtete die Leute, während sie aßen. Er winkte Ginny zu und bat Rowenna, ihm Dr. MacElroy vorzustellen, was sie auch tat, als die beiden auf dem Weg nach draußen bei ihnen haltmachten. Ginny fand aufmunternde Worte für Brad, während Dr. MacElroy Jeremy ebenso zu mustern schien, wie dieser ihn musterte.
„Hast du es ihm erzählt?“, fragte Ginny Rowenna. „Hast du ihm erzählt, was ich gesehen habe?“
Jeremy blickte Rowenna fragend an.
„Nein, noch nicht“, gab Rowenna zu.
„Lichter“, sagte Ginny bedeutungsschwanger.
„Lichter?“
„In der Nacht – wie von einem Ufo“, erwiderte Ginny. „Nordwestlich von unserem Haus – und von Rowennas. Ich hatte sie völlig vergessen. Bis heute Abend.“
Dr. MacElroy sah unbehaglich drein, als ob er sich für Ginny schämte.
Doch Jeremy dankte ihr ernst und fragte: „Wann haben Sie sie gesehen?“
„Nun, ich bin nicht
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