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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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der Raum sich um ihn zu drehen schien. »Mutter, das kannst du doch nicht machen«, hörte er sich sagen. In seiner Stimme schwang ein Ton mit, als ob er einem kleinen Kind etwas beizubringen versuchte. »Die Manipulation an einem fsss-Organ ist ein Kapitalverbrechen.«
    »Aber es ist mein fsss«, sagte sie. »Aus meinem Körper entnommen. Wieso sollte ich dann nicht damit tun können, was ich will?«
    »Weil du das nicht kannst«, sagte Thrr-gilag. »So einfach ist das. Es ist das Gesetz.«
    »Ach, komm schon«, sagte Thrr-pifix-a und neigte den Kopf auf diese eigentümliche Art und Weise, die Thrr-gilag noch aus den Zeiten in Erinnerung hatte, als sie seine Schulaufgaben kontrollierte. »Nur weil etwas ein Gesetz ist, heißt das noch nicht, dass es auch richtig ist. Vor tausend Zykliken war es noch jedermann außer den Clan-und Familienoberhäuptern gesetzlich untersagt, sein fsss-Organ überhaupt entfernen zu lassen.«
    »Ich bin mit der Geschichte der Zhirrzh auch vertraut, vielen Dank«, maulte Thrr-gilag. »Aber du kannst doch nicht mit feudalen Auswüchsen unserer Vergangenheit Gesetzesübertretungen hier und heute rechtfertigen.«
    »Ich will überhaupt nichts rechtfertigen, Thrr-gilag«, sagte Thrrpifix-a müde. »Zumal ich in diesem Fall auch gar nicht gegen das Gesetz verstoße - ich bin sicher, die Zhirrzh haben es aus guten Gründen und mit den besten Absichten verfasst. Alles, was ich will, ist das Recht, für mich selbst zu entscheiden. Und ich sollte dieses Recht haben. Alle Zhirrzh sollten es haben.«
    Thrr-gilag schloss die Augen. »Wem hast du das denn schon alles erzählt?«
    »Diesen Teil? Nur dir. Obwohl dein Bruder sich vielleicht selbst schon einen Reim darauf gemacht hat.«
    »Und Vater auch?« Er öffnete die Augen. »Ist das der Grund, weshalb du dich aus dem Radius seiner Ankerlinie entfernt hast? Damit er keine Möglichkeit hat, dir das doch noch auszureden?«
    Thrr-pifix-a stand auf und ging zu einem Fenster hinüber. »Dein Vater ist nicht mehr da, Thrr-gilag«, sagte sie fast so leise, dass er es nicht hörte. »Was dort im Schrein liegt, ist nicht mehr der Zhirrzh, mit dem ich für achtundvierzig Zykliken verbandelt war und mit dem ich gearbeitet habe. Ich bin von zu Hause weggegangen, weil ich die Erinnerungen an das, was ich verloren hatte, nicht mehr ertragen konnte.«
    »Das verstehe ich«, sagte Thrr-gilag und verspürte einen Anflug des gleichen Schmerzes. Er hatte es selbst am Schrein gespürt: Das Gespräch mit dem Älteren, in den sein Vater sich verwandelt hatte, war nicht dasselbe, als wenn sein Vater leibhaftig neben ihm gestanden hätte. »Ich wünschte, ich könnte dir irgendetwas Tröstliches sagen.
    Aber mir fehlen die Worte.«
    Thrr-pifix-a löste sich aus der kontemplativen Betrachtung der Dunkelheit. »Ich weiß. Ich danke dir für deine Anteilnahme.« Sie versuchte, sich ein Lächeln abzuringen. »Ich wünschte, ich würde die richtigen Worte finden, damit du dich nicht mehr so um mich sorgst.«
    »Du könntest zum Beispiel sagen, dass du dir das noch einmal überlegen willst«, schlug Thrr-gilag vor. »Du könntest auch sagen, du wüsstest, dass dieser Verlust noch frisch ist und dass du noch etwas Zeit verstreichen lässt, bevor du zu drastischen Maßnahmen greifst.«
    »Wie wäre es, wenn ich sage, dass du für den Spätbogen hier bleibst?«, erwiderte sie mit einem Lächeln, das jetzt überzeugender war. »Mit der Aussicht auf ein gutes Frühstück am anderen Ende? Du musst diesmal auch nicht selbst kochen.«
    Thrr-gilag seufzte. »Es tut mir leid, Mutter. Ich wäre gern noch geblieben. Aber ich muss weiter. Ich muss in ein paar Zehntbögen nach Gree abreisen.«
    »Gree?«
    »Ja. Klnn-dawan-a ist mit einer Studiengruppe dort.«
    »Aha«, sagte Thrr-pifix-a. »Das hätte ich wissen müssen. Richte ihr bitte meine besten Wünsche aus, wenn du sie siehst. Ich hoffe, dass ihr zwei bald die Zeit findet, euch zu verbandeln. Solange ich noch da bin, um an der Zeremonie teilzunehmen.«
    »Ja«, murmelte Thrr-gilag und runzelte angesichts des gleichmütigen Gesichtsausdrucks seiner Mutter die Stirn.
    War es möglich, dass sie noch gar nichts von der Drohung der Dhaa'rr wusste, das Verbandelungs-Gelöbnis aufzuheben?
    Nein, natürlich wusste sie es nicht. Sie sprach doch nicht mehr mit Älteren. »Wir werden schon ein Plätzchen für dich finden«, sagte er. »Aber ich muss jetzt wirklich gehen. Pass gut auf dich auf. Und ... lass dir das Ganze noch einmal durch den Kopf

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