Eroberer 3 - Die Rache
gestehen, dass es immer mehr danach aussieht, als ob diese kleinen Pelzknäuel doch gerissener sind, als es den Anschein hat...«
Er verstummte und legte die Stirn in Falten, während er auf die Platte schaute. »Was ist denn?«, fragte Cavanagh.
»Es ist eine Art Aktualisierung«, sagte Bronski mit plötzlich gepresster Stimme. »Zeitpläne für zwei Operationen.
Mirnacheem-hyeea Eins und Mirnacheem-hyeea Zwei.«
Cavanagh verspürte ein flaues Gefühl im Magen. »Das ist doch der Mrach-Name für die Eroberer«, sagte er. »Oder zumindest ist das die Quelle, woher wir den Namen Eroberer haben.«
»Ja, ich weiß«, sagte Bronski mit noch immer gerunzelter Stirn.
»Wo sollen diese Operationen stattfinden?«, fragte Kolchin.
»Die Orte sind verschlüsselt«, sagte Bronski. »Es sieht aber so aus, als ob beide den gleichen Ausgangspunkt irgendwo im Mrach-Raum hätten. Eine Sekunde.«
Für eine Weile schwieg er und bearbeitete die Tastatur der Platte. »Ja«, meinte er schließlich. »Ich habe zwar noch nicht die Endpunkte; aber wenn ich das hier richtig sehe, habe ich eine Transitdauer vom Ausgangs- bis zum Zielpunkt für Mirnacheem-hyeea Eins. Angenommen, wir sprechen hier über die normale Stardrive-Geschwindigkeit und nicht über Schnellboote ... dann muss der Zielpunkt sich entweder im Mrach- oder Yycroman-Raum befinden.«
Cavanagh wandte sich an Kolchin. »Ich will verdammt sein. Sie wollen die Yycromae angreifen.«
»Nein, das wollen sie nicht«, sagte Kolchin. »Es ist die Mirnacheem-hyeea-Operation, falls Sie sich erinnern. Sie wollen die Eroberer veranlassen, die Yycromae für sie anzugreifen.«
»Wie um alles in der Welt wollen sie das denn anstellen?«, wandte Cavanagh ein. »Wie wollen sie überhaupt mit den Eroberern in Verbindung treten?«
»Es befand sich doch ein Mrach-Schiff auf dem Stützpunkt der Eroberer, als Quinn und seine Truppe Ihren Sohn Pheylan gerettet haben«, sagte Bronski nachdenklich. »Es war zwar beschädigt, aber es war auf jeden Fall da.«
»Gab es irgendwelche Anzeichen für lebende Mrachanis?«, fragte Kolchin.
»Sie haben jedenfalls keine gesehen«, sagte Bronski. »Aber das muss nicht unbedingt etwas heißen. Wir wissen, dass die Eroberer Englisch gelernt haben; die Mrachanis haben vielleicht Daten in ihrem Schiff abgelegt, die die Yycromae als eine Bedrohung darstellen, und haben sie dann überredet, einen Angriff zu starten.«
»Zusammen mit einem vollständigen Zeitplan?«, fragte Kolchin.
Bronski verzog das Gesicht. »Ja, das gibt natürlich zu denken«, räumte er ein.
»Es gäbe aber noch eine andere Möglichkeit«, sagte Cavanagh langsam. »Dass die Bezeichnung Mirnacheem-hyeea auch für Menschen gilt - so hatten die Mrachanis uns nach dem Erstkontakt mit den Friedenstruppen nämlich genannt. Vielleicht ist es ihnen gelungen, die Friedenstruppen durch eine entsprechende Manipulation zu veranlassen, einen Angriff gegen die Yycromae zu führen.«
Bronski leckte sich nachdenklich die Lippen. »Könnte sein. Zumal es dafür auch keines besonderen Anstoßes bedürfte.«
»Nicht bei der ganzen Paranoia, die sie über die Jahre bezüglich der Yycromae kultiviert haben«, fügte Cavanagh hinzu. »Und nicht beim Zugang zu den Informationsquellen der Friedenstruppen, über den die Mrachanis anscheinend verfügen.«
»Dieser letzte Aspekt ist zumindest nicht mehr aktuell«, sagte Bronski. »Ich habe nämlich die Anweisung erteilt, die Mrachanis von allen Informationsquellen der Friedenstruppen abzuschneiden.«
Cavanagh runzelte die Stirn. »Ich dachte, Sie hätten nichts auf meine Theorie gegeben.«
»Habe ich auch nicht«, sagte Bronski. »Das war vielmehr die Strafe dafür, dass sie diesen Journalisten, Ezer Sholom, entführt und unter Drogen gesetzt haben.«
Er schloss die Platte, lehnte sich auf dem Sitz zurück und musterte seine Gefangenen mit einem unergründlichen Blick. »Meine Herren, ich habe ein Problem«, sagte er. »Ich kann zwar dafür sorgen, dass Myrmidon ein Schnellboot mit der Meldung zur Erde und nach Edo schickt; aber was wir im Moment am nötigsten haben, sind Informationen. Aus diesem Grund muss jemand nach Mra und sich dort umhören. Als Leiter des NorCoord-Nachrichtendiensts für den Mrach-Raum wäre das meine Aufgabe. Das Problem ist nun, was mit Ihnen beiden geschehen soll.«
»Ich dachte, Sie wollten uns irgendwo in ein tiefes Loch werfen«, sagte Cavanagh.
»Aufgeschoben ist nicht aufgehoben«, sagte Bronski. »Das Problem ist das
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