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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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werden nicht einmal ansatzweise imstande sein, dort hineinzuschauen.«
    »Wirklich sehr beruhigend«, sagte Melinda eisig. Sie war beschämt und zugleich zornig wegen dieses Verrats. Sie hatte ihm diese ganzen Älterentod-Informationen in gutem Glauben gegeben - in der Annahme, dass er sie verwenden würde, um zur Beendigung dieses Kriegs beizutragen. Stattdessen hatte er Prr't-Zevistis Geste des Vertrauens in eine Waffe gegen ihn verwandelt. »Entschuldigen Sie mich bitte, mein Bruder wartet auf mich.«
    Sie wandte sich von ihm ab und stapfte allein durch das unebene Gelände zum Flugauto der Zhirrzh. Holloway traf keine Anstalten, ihr zu folgen - zweifellos das Klügste, was er tun konnte. Dieser bornierte, sture Kommisskopp ...
    »Doktor-Cavan-a?«
    Melinda zuckte zusammen, als ob sie eine heiße Elektrode berührt hätte. Nur durch den bloßen Schwung bewegten die Füße sich weiter. Im Sonnenlicht war nichts zu sehen; aber es war Prr't-zevistis Stimme gewesen.
    Nur dass die Konfigurationskammer hinter ihnen versiegelt worden war ...
    »Sie haben mir eine andere Schnitte gebracht«, zischte der Ältere. »Sie liegt auf dem Kasten bei den anderen Sachen. Der Kasten ist aus Metall - ich kann von dort aus nicht zu meinem fsss zurückkehren. Könntest du ihn vielleicht etwas bewegen?«
    Melinda biss sich auf die Innenseite der Wange. Der Zhirrzh hatte seinen Beutel vollständig entleert und war wieder ein paar Schritte auf das Flugauto zugegangen. Seine Kollektion von Besitztümern war - fast direkt vor ihr -
    übersichtlich auf der Kiste ausgebreitet und wurde zudem von der Friedenstruppen-Abteilung ignoriert. Es wäre also ein Leichtes, »en passant« zuzugreifen und die Schnitte an sich zu nehmen.
    Allerdings hatte Prr't-zevisti in der Konfigurationskammer gehört, wie Holloway vom geplanten Angriff auf den Zhirrzh-Stützpunkt sprach. Und es war genauso gut möglich, dass er Holloway von der Älterentod-Waffe hatte sprechen hören, die er ihr implantiert hatte. Wenn er nun mit ihrer Hilfe an einen Ort gelangte, wo er mit anderen Zhirrzh sprechen konnte ...
    »Ich werde nichts von dem erzählen, was ich gehört habe, Doktor-Cavan-a«, sagte Prr't-zevisti. »Ich gebe dir mein Ehrenwort.«
    »Warum nicht?«, murmelte Melinda und versuchte dabei die Lippenbewegung zu unterdrücken. »Schließlich steht das Leben deiner Leute auf dem Spiel.«
    »Nicht ihr Leben«, korrigierte Prr't-zevisti sie. »Sie würden nur in die Älterenschaft erhoben.«
    »Und das wäre unwichtig für dich?«
    »Das ist sehr wichtig«, sagte Prr't-zevisti. »Aber es ist noch wichtiger, dass der Krieg schnell beendet wird.«
    Melinda schluckte. »Ich würde dir sogar mein Leben anvertrauen, Prr't-zevisti. Verstehst du das?«
    »Bei meiner Ehre, Doktor-Cavan-a. Ich werde nichts von dem erzählen, was ich gehört habe.«
    Und so geschah es. Vor fünfzehn Minuten war sie noch bereit gewesen, das Leben aller Menschen hier in den Bergen auf die Worte und die Versprechungen eines Alien-Geists zu setzen. War sie auch bereit, ihr eigenes Leben
    -hier und jetzt - auf die gleichen Worte und Versprechungen zu setzen? »In Ordnung«, sagte sie. »Wo ist die Schnitte?«
    »Im kleinen Röhrchen am Ende«, sagte Prr't-zevisti. Trotz seiner fremdartigen Aussprache war die Erleichterung in seiner Stimme nicht zu überhören. »Siehst du sie?«
    »Ja«, sagte Melinda. Das Röhrchen hatte in etwa den gleichen Durchmesser wie ein Textmarker und war ungefähr halb so lang. Klein genug, dass sie es in der hohlen Hand verstecken konnte, wenn sie es unbemerkt an sich zu nehmen vermochte. Das war ihre Eignungsprüfung als Diebin, sagte sie sich verschmitzt, falls ihre medizinische Karriere den Bach runtergehen sollte. Zu dumm, dass Prr't-zevisti die Friedenstruppen nicht abzulenken vermochte
    - vor ihnen herumflattern oder »Hui Buh, ich bin das Schlossgespenst« rufen oder etwas in der Art...
    Und dann, als die Gegenstände schon in Griffweite waren, ertönte plötzlich ein mechanisches Kreischen von dem Flugauto, und ein Schwall heißer Luft fegte über sie hinweg. Die Oberons zuckten warnend; aber das Flugauto hob nur ein paar Zentimeter vom Boden ab und setzte dann wieder auf.
    Doch in den paar Sekunden waren alle Augen auf das Flugauto gerichtet. Mit der Hilfe des Flugauto-Piloten hatte Prr't-zevisti tatsächlich ein Ablenkungsmanöver inszeniert.
    Sie hatte den Zylinder in der Hand, bevor das Flugauto wieder Bodenberührung hatte, und zwang sich, mit stetem

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