Eroberer 3 - Die Rache
Reichweite sind. Du kannst diese Kluft überbrücken, die sich zwischen euch aufgetan hat - vereine euch beide wieder als Mann und Frau. Du solltest diese Krise als Chance betrachten.«
Für ein paar Takte vermochte Thrr't-rokik der Versuchung kaum zu widerstehen. Thrr-pifix-a wieder in die Augen zu schauen und ihren Blick auf sich ruhen zu sehen. Nicht nur als »Voyeur« zu sehen und zu hören, wie sie ihr Leben führte, sondern wirklich bei ihr zu sein.
Aber nein. Thrr-pifix-a wollte nicht mit ihm sprechen. Sie wollte, dass er sie berührte, sie festhielt und umarmte.
Sie verlangte Dinge von ihm, die er ihr nie mehr würde geben können.
Und wenn sie nicht alles haben konnte, dann wollte sie lieber gar nichts. Das hatte sie ihm unmissverständlich klargemacht.
»Wir können dieses Risiko nicht eingehen«, sagte er Thrr-tulkoj und drehte sich entschlossen um. »Thrr-pifix-a weiß, dass sie sich hier außerhalb des Radius meiner Ankerlinie befindet. Wenn ich nun zu ihr gehe, würde ich ihr das erklären müssen ...« Er wies mit der Zunge auf die Box in Thrr-tulkojs Beutel. »... und ihr gestehen, dass ich sie die ganze Zeit über beobachtet habe.«
»Sie wird es verstehen.«
»Sie wird es höchstwahrscheinlich nicht verstehen«, erwiderte Thrr't-rokik unwirsch. »Im Gegenteil; sie wird ein Drama von drei Zehntbögen aus der ganzen Sache machen. Und dann kannst du darauf wetten, dass es die längste Zeit unser Geheimnis gewesen sein wird. Du hast doch diese ganzen Älteren gesehen, die um ihr Haus herumlungern - ein falsches Wort, das in den falschen Ohrenschlitz gelangt, und die Clan-Anführer und Familienoberhäupter werden wie die Heuschrecken über uns herfallen.«
Er warf einen Blick auf den Beutel und schmeckte die schwache Erinnerung an einen sauren Geschmack unter der Zunge. »Und wenn du glaubst, dass du jetzt schon in Schwierigkeiten steckst - warte nur ab, was geschieht, wenn sie herausfinden, dass ich dich dazu überredet habe, eine private Schnitte von meinem fsss-Organ zu nehmen. Und dass ich dich auch noch angestiftet habe, sie hinter Thrr-pifix-as Haus zu vergraben.«
Thrr-tulkoj züngelte resigniert. »Du wirst wohl Recht haben«, räumte er ein.
»Natürlich habe ich Recht«, sagte Thrr't-rokik. »Und wenn du irgendwo eingesperrt bist und ich wieder beim Familienschrein herumhocke, werden wir diese verlogenen Strolche mit den gespaltenen Zungen niemals finden, die ihr das angetan haben.«
Thrr-tulkoj ließ den Blick schweifen. »Zumindest haben wir nun ein paar Namen, bei denen wir ansetzen können.«
»Sofern uns das überhaupt weiterhilft«, sagte Thrr't-rokik mit einem Grunzen. »Dem Büro des Oberclan-Primus ist es jedenfalls nicht gelungen, sie aufzuspüren.«
»Vorausgesetzt, dass das Büro des Oberclan-Primus sie überhaupt aufspüren will«, sagte Thrr-tulkoj pointiert.
»Ver-giss nicht, dass die Oberclan-Krieger hier auf der Lauer gelegen hatten und bereit zum Zugriff waren, sobald Thrr-pifix-a ihr fsss in der Hand hielt.«
»Stimmt.« Thrr't-rokik ließ die Zunge hervorschnellen, um eine Grimasse zu schneiden. »Ich wünschte, ich hätte bei diesem Gespräch Mäuschen spielen können, das Thrr-gilag mit dem Oberclan-Primus vorm Haus geführt hat.«
»Ich glaube aber nicht, dass es mit dieser Sache zu tun hatte«, sagte Thrr-tulkoj. »Wir sind schließlich im Krieg, falls du es schon vergessen hast.«
Plötzlich erschien eine Ältere vor ihnen. »Bist du Protektor Thrr-tulkoj von Kee'rr?«, fragte sie.
»Ja«, bestätigte Thrr-tulkoj.
»Ich habe eine Nachricht von der Kraftfahrzeugstelle für dich. Der Transporter, den du gemeldet hattest, hat die Index-Nummer CVV-556499 und ist auf das Dhaa'rr-Büro der Oberclan-Versammlung zugelassen.«
»Verstanden«, sagte Thrr-tulkoj. »Vielen Dank.«
Die Ältere ließ die Zunge in einer fünfhundert Zykliken alten Abschiedsgeste der Hgg hervorschnellen - sie musste fast bis zum Dritten Älterenschaft-Krieg zurückreichen, sagte sich Thrr't-rokik - und verschwand. »Dann handelt es sich also um ein Fahrzeug der Cvv-Familie«, stellte Thrr-tulkoj fest. »Interessant.«
»Ist das etwa der Transporter, den Korte und Dornt als Fluchtfahrzeug benutzt hatten?«, fragte Thrr't-rokik.
Thrr-tulkoj nickte. »Ich hatte mich mit dem Hersteller des Schwebe-Triebwerks in Verbindung gesetzt und ihn gebeten, die Seriennummer zu überprüfen, die du noch erkannt hattest, bevor der Transporter außer Reichweite war. Es sieht so aus, als ob die
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