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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zwischen Bundesgenossen ein Gift sind, das genauso zerstörerisch wirkt wie der äußere Feind.«
    »Ich werde es ihnen sagen«, versprach Nzz-oonaz ihm. Und das würde er wirklich tun. Misstrauen gegenüber den Mrachanis war definitiv nicht mehr angebracht.
    »Dann geh, Sucher Nzz-oonaz«, sagte Valloittaja gemessen. »Und möge es nicht schon zu spät sein.«
    1O
    Mit einem Zischen erfolgte der Druckausgleich, und die Schleusendichtung in der Decke öffnete sich wie Blütenblätter zum Licht. Die Raumjäger-Parkbucht wurde mit kühler Luft geflutet, als die Leiter sich durch die Öffnung herabsenkte. Vorsichtig, damit er sich in der Enge des Raums nicht den Kopf anstieß, erklomm Quinn die Leiter und atmete dabei tief ein. Die Luft war genau so, wie er sie noch in Erinnerung hatte: mit allen möglichen Gerüchen geschwängert, ein Brodem aus Öldunst und betriebswarmer Elektronik sowie der allgegenwärtigen Präsenz von Menschen, das auch eine jahrhundertelange Weiterentwicklung von Schrubber und Wischmopp nicht vollständig zu beseitigen vermocht hatte. Der Geruch seiner Vergangenheit; der bitter-süße Geruch guter wie schlechter Erinnerungen.
    Der Geruch eines Friedenstruppen-Angriffsträgers der Rigel-Klasse.
    Er erreichte die Oberseite der Leiter, und der Hauptkorridor - die »Furche«, wie die Jägerbesatzungen sie bezeichneten - lag vor ihm. Er steckte den Kopf heraus. Das Dekor war echt krass: Schlieren aus aggressivem Rot und Orange, die dem Betrachter brutal ins Auge sprangen, waren scheinbar wahllos über den ruhigen babyblauen Hintergrund der Wände und der Decke verschmiert.
    »Willkommen daheim, Maestro«, ertönte eine Stimme hinter ihm. Quinn drehte sich um und sah Clipper -
    Commander Thomas Masefield - aus seiner Jäger-Parkbucht in die Furche klettern. »Gefällt dir das neue Design des Schiffs?«
    »Ach, es beruht auf einem Design?«, erwiderte Quinn und ließ den Blick schweifen. Es erschienen weitere Köpfe in dieser Furche, als die anderen sieben Copperheads von Clipper ihre Parkbuchten verließen. »Und ich glaubte schon, die Enkelkinder des Käpt'n hätten sich hier kreativ ausgetobt.«
    »Das war der letzte Geistesblitz der Psycho-Truppe«, sagte Clipper, sprang von der Leiter und berührte mit der Handfläche die signalrote Sensor-Platte, die in die Wand eingelassen war. Die Leiter zog sich teleskopartig in die Decke zurück, und die Lamellen der Schleusendichtung schlossen sich wieder. »Irgendeine esoterische Kombination aus Form und Farbe, die die Piloten zu heroischen Glanzleistungen inspirieren und zugleich gewährleisten soll, dass sie einen kühlen Kopf behalten und nicht blindlings ihr Leben aufs Spiel setzen.«

    »Und funktioniert es denn auch?«, fragte Quinn und verschloss seine eigene Parkbucht. Er sah, dass eine Karte mit seinem Namen im Schlitz über der Sensorplatte steckte. Der Schlitz über der Sensorplatte des Kampfbeobachters war leer.
    »Weiß nicht, ob es jemals auf Herz und Nieren getestet wurde«, sagte Clipper und kratzte sich am Steißbein. »Bin auch nicht sicher, ob ich das Versuchskaninchen sein will. Kommt, Copperheads, der Flottenkommandant will uns zwecks Einweisung auf der Brücke sehen.«
    Die Brücke hatte der Psycho-Abteilung glücklicherweise nicht als Experimentierfeld gedient. Quinn schaute sich um, als sie durch die kreisförmig angeordneten Konsolen auf den Kommando-Ring im Zentrum zugingen, und versuchte sich wieder in die Rolle eines Friedenstrup-pen-Copperhead hineinzufinden.
    Die Bemühungen waren nur teilweise von Erfolg gekrönt. Er hatte während Pheylan Cavanaghs Rettungsmission zwar ein paarmal eine MindLink-Verbindung hergestellt, sowohl mit dem Tanker als auch mit seinem Counterpunch-Jäger, und es war auch alles glatt gegangen. Doch hatte es sich nur um kurze Einsätze gehandelt, die jeweils nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten dauerten. Und er wusste, dass die Schwere der Nachwirkungen sich proportional zur Dauer der Mind-Link-Verbindung verhielt ... und die militärischen Einsätze, die er ab jetzt wieder fliegen würde, würden extrem lange dauern.
    Der Flottenkommandant und sein Stabschef warteten bereits auf sie, als sie den Kommando-Ring erreichten.
    »Commander Thomas Masefield und Copperhead-Einheit Omikron Vier«, meldete Clipper und entbot einen militärisch korrekten Gruß. »Bitte um Erlaubnis, uns zum Dienst zu melden, Sir.«
    »Erlaubnis erteilt«, sagte der Kommandant und erwiderte den Gruß. »Ich bin Commodore

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