Eroberer 3 - Die Rache
etwas über die Explosionen sagen kann. Die Stärke der Druckwelle und vielleicht auch die Art des verwendeten Sprengstoffs, falls er sich damit auskennt.«
Es erfolgte ein kurzer Austausch von Worten, und der Mensch-Eroberer deutete durchs Lagerhaus auf ein anderes Explosionsloch. »Nicht anhand dieses Lochs hier«, erfolgte die Übersetzung. »Darf ich einmal dort drüben nachsehen?«
»Geh hin«, sagte Thrr-mezaz und signalisierte der Wache des Gefangenen seine Erlaubnis. »Krieger, passt auf ihn auf.«
Thrr-gilag übersetzte das, und das Alien ging durchs Lagerhaus, wobei Thrr-gilag, Klnn-dawan-a und die Krieger ihm in einem Halbkreis folgten. »Es gäbe aber auch noch eine andere Möglichkeit, Kommandant«, sagte Klnn-vavgi, der ihnen mit Thrr-mezaz langsamer folgte. »Wir wissen nun, dass die Mensch-Eroberer Raumschiffe entlang der Tunnellinie verfolgen können - was bedeutet, dass sie über unser Kommen informiert waren. Wäre es vielleicht möglich, dass sie diese Sprengstoffe als Falle für uns deponiert hatten?«
»Aber warum dann nur in diesem Lagerhaus?«, fragte Thrr-mezaz.
»Vielleicht waren sie nicht nur hier«, spekulierte Klnn-vavgi. »Vielleicht haben sie das ganze Dorf so präpariert, dass es mit uns zusammen in die Luft fliegt.«
»Wenn das stimmt, wieso haben sie die Explosionen dann nicht schon ausgelöst?«
»Weil sie wissen, dass sie damit überhaupt nichts gewinnen würden, wenn sie den ganzen Brückenkopf in die Älterenschaft erheben würden«, sagte Klnn-vavgi. »Solange die Einschließungskräfte noch präsent sind, wären sie hier sowieso gefangen.«
Und genau diese Einschließungskräfte sollten nun abgezogen werden. Thrr-mezaz schaute nach oben, und ein unheimliches Gefühl strömte ihm über die Zunge. Hier inmitten einer Sprengfalle der Mensch-Eroberer zu sitzen ...
»Nein«, sagte er langsam. »Falls sie wirklich eine Sprengladung im Lagerhaus platziert hätten, wären sie mit Sicherheit intelligenter zu Werke gegangen. Denn so haben sie nur die Türen zerstört und ein paar Löcher in die Wände gerissen.«
»Und zwei Krieger in die Älterenschaft erhoben«, erinnerte Klnn-vavgi ihn düster.
»Aber auch nur, weil sie zufällig vor den Türen gestanden hatten«, entgegnete Thrr-mezaz. »Im Grunde ein Kollateralschaden aus der Perspektive der Mensch-Eroberer -vor allem dann, wenn die Mrachanis ihr eigentliches Ziel waren. Nein, Zweiter, bei einer richtigen Sprengfalle hätte das ganze Lagerhaus einstürzen müssen.«
»Vielleicht«, sagte Klnn-vavgi mit einem Anflug von Zweifel in der Stimme. »Aber das führt uns wieder zu den Mrachanis zurück. Weshalb hätten sie überhaupt Löcher in ihre eigene Unterkunft reißen sollen?«
Der gefangene Mensch-Eroberer hatte nun das andere Explosionsloch erreicht und inspizierte gründlich den geschwärzten Rand. »Es gäbe eine Erklärung«, sagte Thrr-mezaz. »Seit sie hier eingetroffen sind, haben die Mrachanis entweder darum gebeten oder danach verlangt, nach Oaccanv gebracht zu werden. Und womit hätten sie unsere Entscheidung effektiver beschleunigen können, als eine plötzliche und unmittelbare Bedrohung für ihr Leben zu konstruieren?«
»Eine interessante Theorie.« Klnn-vavgi ließ nachdenklich die Zunge hervorschnellen. »Zumal es dem Image der Mrachanis sicher auch abträglich gewesen wäre, sich als arme, hilflose Opfer der Mensch-Eroberer zu präsentieren.«
»Falls das stimmt«, sagte Thrr-mezaz. »Die Frage ist nur, wie sollen wir das feststellen?«
»Ich weiß nicht«, sagte Klnn-vavgi. »Es sei denn ...«
»Es sei denn was?«
Klnn-vavgi ließ die Zunge in Richtung des Gefangenen hervorschnellen, der vorsichtig mit den Fingern am Rand des Explosionslochs entlangfuhr. »Es sei denn, Srgent-Ja-novetz hatte ähnliche Sprengstoffe an Bord seines Flugzeugs«, sagte er. »Wir könnten diese Splitter-Theorie testen, indem wir einen Sprengsatz an beiden Seiten einer Holzwand deponieren und dann verfolgen, wie die Splitter sich verteilen.«
»Ist vielleicht einen Versuch wert«, murmelte Thrr-mezaz. »Aber du weißt natürlich, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass er zugeben würde, Sprengstoff an Bord zu haben.«
»Null?«
»So in etwa«, pflichtete Thrr-mezaz ihm bei.
Der Mensch-Eroberer sprach wieder, als sie die Gruppe der Zhirrzh erreichten, die um ihn herumstand. »Es ist schon zu lange her«, übersetzte Thrr-gilag. »Regen und Wind haben die Gerüche beseitigt, anhand derer er den Sprengstoff
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