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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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unmerkliche Achselzucken des anderen. Falls der Avuire log oder etwas im Schilde führte, vermochte Kolchin es anscheinend nicht an ihm zu riechen. »In diesem Fall, Moo Sab Piltariab, wäre es uns eine Freude, wenn du uns den Weg zeigen würdest.«
    »Ich stehe tief in deiner Schuld, Moo Sab Plex«, sagte Piltariab, und sein Duft wechselte zu dem einer stark fermentierten Sojasauce - die avuirlianische Entsprechung von Beflissenheit. »Kommt, gehen wir an Bord.«
    Cavanagh warf einen Blick auf die Fähre. Der Kran verlud bereits die Fracht, die für die Insel bestimmt war, und die Passagiere gingen auch schon an Bord. »Ja«, murmelte er. »Machen wir.«
    Die Passage über die dreizehn Kilometer breite Sereno Strait dauerte nur etwas mehr als eine halbe Stunde.
    Cavanagh hatte eigentlich erwartet, dass Piltariab während der Überfahrt bei ihm und Kolchin bleiben würde, doch sie hatten kaum vom Dock abgelegt, als der Kautschuksammler sich zu zwei anderen Avuirli gesellte, die in der Nähe des Bugs standen. Cavanagh vermochte die Unterhaltung zwar nicht zu verfolgen, weil sie vom Brummen der Schiffsdiesel übertönt wurde, aber dafür trug der Wind hin und wieder einen Hauch von Räucherfisch und Pfefferminze heran.
    Schließlich erreichte die Fähre die Insel und legte am fünfzig Jahre alten sternförmigen Anleger an, den die ersten mexikanischen Kolonisten angesichts der Verheißung einer glorreichen Zukunft von Granparra erbaut hatten.
    Cavanagh spürte, wie die Muskeln sich verspannten, als die Gangways mit einem Rumsen auf dem Dock auftrafen; er überflog blitzschnell die Gebäude und Schatten der Docks, die nur unwesentlich besser beleuchtet waren als die Anlagen, die sie auf dem Festland hinter sich gelassen hatten. Falls Bronski irgendwie in Erfahrung gebracht hatte, dass er und Kolchin hier waren und ihnen eine Falle gestellt hatte, würde sie hier zuschnappen. Dann wären sie auf der Fähre gefangen, hätten das Meer im Rücken und nach vorn wäre der Fluchtweg versperrt.
    Aber es lauerte kein Friedenstruppen-Aufgebot im Schatten, als sie zusammen mit dem Rest der Passagiere das Schiff verließen und über die wackligen Gangways den Lichtem und Geräuschen der Insel zustrebten. »Sieht nicht so aus, als ob Bokamba uns verraten hätte«, murmelte Kolchin, als sie das verblasste Portal erreichten, das Hinz und Kunz auf Puerto Simone Island willkommen hieß.
    Cavanagh runzelte die Stirn. »Hätten Sie ihm das denn zugetraut?«

    »Eigentlich nicht«, sagte Kolchin. »Nur mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu drei.«
    »Nur eins zu drei«, wiederholte Cavanagh und starrte auf den Bodyguard. »Und Sie haben es nicht für nötig gehalten, mir das zu sagen?«
    »Nicht bei einer so geringen Wahrscheinlichkeit«, sagte Kolchin kopfschüttelnd. »Sie hätten sich doch nur unnötige Sorgen gemacht. Wo steckt eigentlich Piltariab - ach, da ist er ja.«
    »Ach - Moo Sab Plex«, sagte Piltariab und eilte zu ihm hin, dicht gefolgt von seinen beiden Avuirli-Kameraden.
    »Ich hatte schon befürchtet, dass ich euch verloren hätte. Das sind zwei unserer Kautschuksammler-Kollegen: Moo Sab Mitliriab und Moo Sab Brislimab. Sie werden uns zu Moo Sab Bokambas Haus begleiten.«
    »So?« Kolchin runzelte leicht die Stirn. »Wieso das?«
    »Muh Saab Piltariab hat uns von den Düften in Muh Saab Bokambas Haus erzählt«, sagte Mitliriab. Seine Stimme war leise, getragen und hatte einen deutlichen avuirlianischen Akzent. »Er hat uns eingeladen, mitzukommen und sie selbst zu erschnüffeln.«
    »Und ihr hattet sonst nichts Besseres zu tun?«, fragte Kolchin.
    Mitliriab warf Piltariab einen schnellen Blick zu und sah dann wieder Kolchin an. Ein sehr gemessener Blick, wie Cavanagh fand, der von einer schweren Bürde an Lebensjahren und Lebenserfahrung kündete. »Wir waren einfach nur neugierig«, sagte er.
    »Bist du auch dieser Ansicht, Moo Sab Brislimab?«, fragte Cavanagh.
    Der dritte Avuire regte sich. »Ich möchte diese Gerüchte auch riechen«, sagte er. Wie bei Mitliriab schwangen in seiner Stimme hohes Alter und Lebenserfahrung mit, sie hatte allerdings nicht diesen starken Akzent.
    Aber da war noch mehr als nur Lebenserfahrung in ihren Stimmen und Gesichtern. Etwas, das größten Anlass zur Vorsicht gab ...
    Kolchin hatte es offensichtlich auch schon gemerkt. »Sir?«, murmelte er.
    Cavanagh holte tief Luft und versuchte das Gemisch der avuirlianischen Gerüche zu erkennen und zu sortieren, die die Gruppe ausströmte. Bei

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