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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Piltariab war das leicht: Die stoßweisen Pfefferminz-Aromen garnierten die fermentierte Sojasauce - zunehmende Ungeduld mischte sich in den Drang, aufzubrechen. Aber das Aroma, von dem die anderen beiden umwabert wurden, war ein Buch mit sieben Siegeln für ihn. In all den Jahren, in denen er nun schon mit den Avuirli zu tun hatte, waren ihm noch nie solche aromatischen Varianten in die Nase gestiegen.
    Doch was auch immer hier vorging, eins stand jetzt schon fest: Sie hätten die drei Avuirli nur mit gezückten Nadelpistolen daran zu hindern vermocht, sie zu Bokam-bas Haus zu begleiten. Und selbst mit den Nadelpistolen wäre das noch problematisch.
    Und falls er und Kolchin wirklich das Ziel dieser unbekannten avuirlianischen Emotion waren, wäre es auch nur eine vorübergehende Lösung gewesen, Mitliriab und Brislimab zu verjagen. »Sicher, wieso nicht?«, sagte er und bedeutete ihnen, mitzukommen. »Ich würde diese interessanten Gerüche auch gern mal riechen. Geh voran, Moo Sab Piltariab.«
    »Diese Richtung«, sagte Piltariab und setzte sich voller Elan in Bewegung. Seine breiten Schultern streiften Cavanagh und verbreiteten dabei ein Sojasaucen-Aroma. Er hatte die aromatischen Signale seiner Kameraden entweder gar nicht registriert oder ignorierte sie geflissentlich. Cavanagh war sich nicht sicher, welche Möglichkeit besorgniserregender war.
    Angesichts der späten Stunde waren die Straßen von Puerto Simone noch erstaunlich dicht mit Fußgängern bevölkert. Die großen NorCoord-Städte, die Cavanagh kannte, waren natürlich ähnlich aktiv. Jedoch herrschte dort hauptsächlich Fahrzeugverkehr, und Fußgänger legten dort hauptsächlich den kurzen Weg vom Supermarkt oder Restaurant zu ihren geparkten Boden- oder Luftautos zurück. Vielleicht stellte in der Insel-Gemeinschaft und Kultur mit ihrem größeren Zusammengehörigkeitsgefühl die nächtliche Kriminalität kein so großes Problem dar wie auf einigen der fortschrittlicheren Welten des Commonwealth.
    Oder vielleicht gab es auf den engen Straßen der Insel für Bodenfahrzeuge einfach kein Durchkommen. Und bei der Parra-Ranke gab es schon gar kein Durchkommen.
    Die Parra. Cavanagh schaute bei ihrem Marsch auf und blickte gegen das Licht auf die dunklen Äste des Geflechts aus dicken Ranken, das die Stadt nur ein paar Meter über den höheren Gebäuden überspannte. Die Parra-Ranke hatte schon vor Jahrhunderten im Krieg der Pflanzen, der auf ganz Granparra stattfand, die Schlacht auf Puerto Simone Island gewonnen und die anderen, tödlicheren Formen der Vegetation erstickt, die den Kontinent auf der anderen Seite von Sereno Strait noch immer beherrschten. Durch diesen Sieg war die Insel für Menschen bewohnbar geworden - doch zugleich hatte die Vorherrschaft der Parra sie vor neue Herausforderung gestellt. Das Geflecht beheimatete nämlich Tausende affengroßer grooma, die in einer erst teilweise enträtselten Symbiose mit der Ranke lebten und die kreischend ausschwärmten und Angriffe gegen jeden führten, der die Parra zu beschneiden oder sie auch nur ein Stück zu verschieben versuchte. Anderen Lebewesen, die die Ranke anknabberten, wurde die gleiche Behandlung zuteil - ein Problem, das durch die unerklärliche Vorliebe der groomas noch verstärkt wurde, die Zäune, mit denen die Tierzüchter ihre Herden von der Parra fernhielten, zu untersuchen, damit zu spielen und schließlich zu zerstören.
    Und über allem hing die unbeantwortete und bange Frage, ob die Parra tatsächlich intelligent war. Ob sie alles belauschte und beobachtete, was diese menschlichen Neuankömmlinge auf ihrer Insel taten. Und was sie sich vielleicht dabei dachte.
    Die Gruppe war seit einer Viertelstunde unterwegs, als sie schließlich Piltariabs Orientierungspunkt erreichte.
    »Da«, sagte er und deutete mit einer mit Sojasaucen-Aroma angereicherten Geste auf eine Straßenkreuzung fünfzig Meter vor ihnen. »Da - direkt auf der anderen Seite des Gewürzmarkts. Zur Rechten, am Ende dieser Straße, ist Moo Sab Bokambas Haus.«
    »Toll«, sagte Kolchin. »Ich hoffe, dass er heute Abend auch da ist.« Er ging mit Cavanagh auf Tuchfühlung; und außerhalb der Sicht der drei Avuirli fasste er den älteren Mann am Handgelenk und drückte es kurz, aber heftig.
    Cavanagh verstand, was er ihm damit sagen wollte. »Au!«, sagte er grunzend und hob den vermeintlich verletzten linken Arm.
    »Was ist denn, Moo Sab Stymer?«, fragte Piltariab und kam zu Cavanagh herüber, wobei ein Schwall

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