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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Adern gefror.
    Cavanagh ließ das lose Ende der Handschellen fallen und wirbelte herum. Hinter den Mülltonnen an diesem Ende der Straße stand die kompakte, schrankbreite Gestalt eines Bhurt mit aggressiv gespreizten Armen. Einer der Bhurtala, wenn Cavanagh ihn anhand des Streifenmusters im Gesicht richtig identifizierte, die Bronski im Mrapiratta-Hotel auf Mra-mig bedroht hatten.
    Der Bhurt brüllte wieder - eine bösartige und wohl auch beleidigende Artikulation in seiner Sprache. Dann setzte er sich mit der Behäbigkeit eines Straßenschlägers, der sich seinen Gegnern körperlich überlegen wähnt, in ihre Richtung in Bewegung.
    13
    »Aus dem Weg!«, rief Bronski. »Cavanagh ...!«
    Cavanagh brauchte keine zweite Aufforderung. Er machte einen Hechtsprung über die Gasse und prallte so heftig mit der Schulter gegen die Ziegelmauer, dass er schon glaubte, er hätte sich etwas gebrochen. Er rollte sich ab, so dass er die Wand im Rücken hatte und stützte sich mit beiden Händen auf dem Boden ab. Dann riskierte er einen schnellen Blick auf Bronski. Der Brigadier hatte mit der linken Hand blitzschnell unter die Jacke gegriffen und holte ein neues Magazin für die Nadelpistole hervor. Cavanagh erhaschte einen Blick auf die signalroten Patronen und wandte sich wieder dem anstürmenden Bhurt zu ...
    Und riss erneut den Kopf zurück, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Am anderen Ende der Straße war eine schemenhafte Gestalt aufgetaucht; ihre schwarze Montur zeichnete sich gegen das kaum hellere Zwielicht der Gasse ab, und sie drohte Bronski in den Rücken zu fallen. Das Geräusch der Schritte wurde vom Brüllen des ersten Bhurt und dem Schreien und Kreischen vereinzelter Fußgänger übertönt.
    Und dann erkannte Cavanagh die schreckliche Wahrheit. Der erste Bhurt - derjenige, der sich ihnen gemächlich und herausfordernd näherte - war nur eine Ablenkung. Der zweite war der eigentliche Angreifer.
    Und da Bronski der nahenden Gefahr den Rücken zuwandte und seine Waffe und Aufmerksamkeit in die falsche Richtung richtete, war er dem Tod geweiht.
    »Vorsicht!«, schrie Cavanagh und suchte hektisch nach der Nadelpistole, die er unter der Jacke trug.
    Ebenso hektisch wie sinnlos. Er hatte mit dem Schreien zwar Bronskis Aufmerksamkeit erregt, und im Gesicht des Brigadiers sah er auch die plötzliche Erkenntnis, dass von hinten Gefahr drohte. Doch während er noch herumwir-belte, erkannte Cavanagh, dass es zu spät war. Der Bhurt stürmte wie ein angreifendes Nashorn die Straße entlang, und Bronski hatte keine Chance, die Drehung zu vollenden und das Alien mit einem gezielten Schuss zu stoppen, bevor es ihn in die gesplitterten Pflastersteine der Gasse stampfte. Am äußersten Rand des Blickfelds sah Cavanagh, dass Kolchin die Arme wie in Panik hochwarf und sich dann zusammenkrümmte. Mehr in seiner Vorstellung als dass er es wirklich gesehen hätte, schien irgendetwas an Bronskis Ohr vorbei durch die Luft zu schwirren ...
    Und plötzlich erschienen der Griff und drei Viertel der Klinge von Kolchins großem Doppelklingen-Messer -
    ragten aus dem Oberschenkel des Bhurt.
    Das Alien bellte, torkelte nach links, und der Rhythmus des Laufs geriet durch den Wurf völlig aus dem Takt. Er machte noch zwei Schritte und versuchte mit heftig rudernden Armen das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Der Impuls des Messers und der unebene Boden waren dann doch zu viel für ihn. Im nächsten Moment schlug er mit einer Wucht, bei der die ganze Straße erbebte, der Länge nach hin. Das Alien bellte wieder, richtete sich aus seiner liegenden Position halb auf, kam wieder auf die Füße ...
    Und dann ging Bronskis Nadelpistole los, und der rechte Oberkörper des Aliens explodierte in einem gleißenden Feuerschein.
    Das Alien verkrampfte sich, und das zornige Bellen verwandelte sich abrupt in einen Wutschrei, als er mühsam in die Hocke ging. Bronski feuerte unablässig, und der Bhurt schien sich in einem Flammenmeer, einer Rauchwolke und Strömen aus Blut förmlich aufzulösen. Die trotzigen Schreie wollten aber nicht verstummen, und durch den Rauch sah Cavanagh, dass er in blinder Wut versuchte, sich ganz aufzurichten und die Menschen zu töten, die ihm das antaten. Falls Bronski die Explosivgeschosse ausgingen, würde ihm das vielleicht auch noch gelingen.
    Und dann ertönte zu Cavanaghs Entsetzen ein durchdringender Schrei hinter ihnen.
    Irgendwie hatte er in der scheinbaren Ewigkeit der letzten paar Sekunden den anderen Bhurt

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