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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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an.
    »Magst du mich, Frank?«
    »Ich – aber natürlich. Frannie. Du weißt, daß ich dich mag. Du bist schön.«
    Sie hatte einen drolligen runden Hut mit steifer Krempe, an dem eine dunkelrote Feder steckte. Wir Männer trugen die Dreispitze, die so hölzern wirkten. Martt hatte ein besonders schönes Exemplar ergattert. Es war meergrün und hatte rings um die Krempe kleine Quasten. Brett und ich hatten Dunkelgrau gewählt. Auch die Quasten fehlten bei uns.
    Wir gingen zu Fuß los. Die Straßen der Stadt lagen wie immer in einem düsteren Zwielicht. Der Himmel über uns war wolkenlos, und wir konnten ein paar Sterne sehen. Auf den Straßen schob sich eine dichte Menschenmenge. Alles war in feiertäglicher Stimmung. Junge Männer und Mädchen lachten fröhlich. Die meisten hatten Mäntel an. Ein Fahrzeug mit Kufen wurde von einem gedrungenen Vierbeiner über das Gras gezogen. Es war vollbesetzt mit jungen Mädchen. Eines beugte sich aus dem Wagen und winkte mir zu. Mit einer schnellen Bewegung riß es mir den Hut vom Kopf und wirbelte ihn herum.
    Brett bahnte sich einen Weg zum See. Die meisten Leute schienen in diese Richtung zu wollen. Hin und wieder erkannte man uns. Die neugierigen Blicke galten uns Fremden, die Begrüßungsworte Brett.
    Brett sah mich an. »Sie sind hier alle so glücklich, Frank. Wie die Kinder.«
    Wir blieben dicht nebeneinander und bahnten uns einen Weg durch die fröhliche Menge. Das Wasser kräuselte sich unter einer leichten Nachtbrise. Die Sterne spiegelten sich als winzige silberne Tupfen auf der Wasserfläche. Boote lagen am See – Ruderboote und ein paar Segelboote mit halbmondförmigen oder dreieckigen Segeln.
    Wir fanden ein kleines Kanu. Brett trieb es mit einem breiten Paddel voran. Ein Sportkanu schoß an uns vorbei. Die Männer legten sich in die Riemen, und die Mädchen lachten. Ein kleineres Boot kippte dicht neben uns um. Die Männer schwammen im Wasser und richteten es wieder auf. Sie kletterten an Bord und holten ihre Begleiterinnen ebenfalls nach oben. Die nassen Kleider klebten ihnen am Körper. Sie sahen aus wie fröhliche kleine Wassernymphen … Langsam glitt eine Barke vorbei, gezogen von zwei Kanus. Ein Baldachin aus leuchtenden Blumen schützte die Insassen.
    »Seht euch die Leuchtblumen an«, sagte Brett, und ich erkannte, daß die großen purpurnen Blüten schimmerten – ein rötliches Licht strahlte von ihnen aus. Auch gelbe, orange und grüne Farben leuchteten auf. Musik kam aus der Barke und lag sanft über dem See. Das Klingeln von Instrumenten, singende Mädchen und dazu die dunklen Bässe der Männer …
    Eine Nacht wie geschaffen für die Liebe. Martt war nicht zu bändigen. Dauernd lachte und flirtete er. Ein Mädchen aus dem Nachbarboot warf ihm eine große, rote Leuchtblume zu. Sie fiel ins Wasser und sank langsam. Das Wasser schimmerte rötlich. Martt hätte beinahe unser Boot zum Kentern gebracht, um sie wieder herauszufischen.
    Auch Frannie war fröhlich. Ich versuchte zu lächeln, aber ich merkte selbst, daß es gezwungen wirkte. Brett hatte Sorgen, und auch ich fühlte mich unbehaglich. Ich konnte die Niedergeschlagenheit einfach nicht abschütteln.
    »Da!« rief Martt. »Die Lichter da vorne – ist das unser Ziel?«
    Vor uns tauchte im Wasser ein großer Fleck mit bunten Lichtern auf.
    »Ja«, sagte Brett.
    Es war eine unregelmäßig geformte Insel, die vielleicht einen Durchmesser von einer Meile hatte. Das Wasser hatte Hunderte von winzigen Buchten und schmalen Wasserläufen hineingefressen. Wir paddelten in einen davon. Die Inselfläche war sanft hügelig und bewaldet. Kleine Moosflecken breiteten sich dazwischen aus – und sie waren dicht mit Leuchtblumen bewachsen.
    Die ganze Insel schien ein Blumenteppich zu sein. Die Blüten wuchsen auf hohen Stengeln – bunte Laternen, die in der Brise schaukelten. Zwischen ihnen sah man lachende Paare. Mädchengruppen streiften lachend umher, spürten die versteckten Liebespaare auf und zerrten den Mann weg, um ihn erst nach einigem Betteln wieder freizulassen. Und überall war Musik, sanft wie ein Echo.
    Wir kamen zu einer Lagune, in deren glasklarer Fläche sich Tausende von Leuchtblumen spiegelten. Hier legten wir an. In der Nähe war ein breiter eingezäunter Platz mit Bogengängen, auf denen ebenfalls Blüten steckten. Die Menge hatte sich vor allem hier versammelt – ein buntes Gewirr von Menschen. Man hörte Rufen und Lachen und dazwischen immer wieder Musik.
    »Wir gehen hier hinein«,

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