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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Treibstoff, um Geschwindigkeit zu verlieren. Dann werde ich die Skip-Manöver beginnen, soweit es mir erforderlich erscheint. Aber ich denke, es ist gar nicht nötig. Wir hatten das Glück, eine fast kreisförmige Umlaufbahn zu erreichen. Daher ist unsere Geschwindigkeit jetzt niedriger, als sie bei einer elliptischen Umlaufbahn gewesen wäre. Wir haben für den Durchstoß in den Raum weniger Treibstoff verbraucht als angenommen, und den werde ich für die Landung verwenden. Ende.«
    Er begann mit den Vorbereitungen. Seine Berechnungen waren überaus knapp. Aber es mußte Treibstoff übriggeblieben sein. Für eine kreisförmige Umlaufbahn braucht man weniger Treibstoff als für eine Ellipse. Außerdem war er von Anfang an sparsam gewesen. Er hatte einen langen Schub, einen Zweisekundenschub und einen Einsekundenschub benötigt, um auf eine optimale Umlaufbahn zu kommen. Daraus wollte er jetzt Kapital schlagen. Aber noch wichtiger war eine ganz bestimmte Beobachtung gewesen.
    Es handelte sich darum, daß die physische Belastung bei einem Einsekundenschub nur ein Bruchteil derjenigen bei einem 60-Sekunden-Schub war. Kein Mensch konnte eine länger anhaltende Beschleunigung von 20 g überleben. Aber einen Einsekundenschub konnte man aushalten, und zwar nicht nur einmal, sondern öfters. Mit einer Erholungspause dazwischen und einem Triebwerk, das zuverlässig zündete ...
    Er stellte die Zündung ein.
    »Dies«, sagte er über die Schulter, »ist vielleicht unsere letzte Gelegenheit zum Austausch von Komplimenten, Furness. Sie sind genauso ein Idiot wie ich. Ich hätte diesen Flug nicht missen mögen, und wenn es mein Leben gekostet hätte. Das ist auch Ihre Einstellung, und Sie haben sie ja auch unter Beweis gestellt. War nett, Sie kennengelernt zu haben. Hoffentlich schaffen wir's.«
    Aus den Heckflossen der X-21 zischten Dampfstrahlen. Das Schiff machte eine halbe Drehung.
    »Es ist soweit«, sagte McCauley.
    Er drückte auf den Zündknopf. Eine Sekunde später hatte er die halbe Betäubung abgeschüttelt und drückte wieder auf den Knopf. Ein neuer Schub. Als er die Zündung wieder einstellte, spürte er kaum noch etwas von dem Schock.
    Wieder und wieder stellte er die Zündung ein und drückte auf den Zündknopf, gestattete sich drei tiefe Atemzüge und begann von neuem. Die Schocks schienen immer heftiger und unerträglicher zu werden. Und so war es auch. Mit dem Verlust der Masse stieg die Bremsbeschleunigung auf 22 g. Er reduzierte die Schübe auf eine Dreiviertelsekunde.
    Quartermain Base erhob sich auf einer brettflachen Ebene, die sich kilometerweit in alle Richtungen erstreckte. Aus der Entfernung sahen die Gebäude wie Spielzeughäuschen inmitten einer riesigen Fläche aus. Darüber spannte sich ein makellos blauer Himmel. Nichts war zu sehen, nichts rührte sich, weder am Himmel noch auf der Erde. Der Stützpunkt lag still im Sonnenglast. Es war 14 Uhr. Nichts geschah. Nichts ...
    Doch. Etwas geschah. Winzige Punkte kamen aus den Miniaturhäuschen heraus, kleine Tüpfelchen rollten aus den Garagen. Die Punkte und Tüpfelchen schienen zuerst ziellos durcheinanderzuwirbeln, und ordneten sich dann zu einem bewegten Muster. Es schien, als ob man auf ein bestimmtes Ereignis warte. Aber was konnte schon geschehen? Es gab nur eine große leere Ebene und tiefe Stille ...
    Aber dann war ein schwaches Röhren zu hören. Es war nur ganz leise. Es wurde stärker, verstummte, wurde wieder stärker.
    Ein winziges Objekt erschien am Himmel. Es kam mit aufheulendem Getöse näher. Das Aufheulen wurde unverkennbar von Staustrahltriebwerken produziert. Von den Punkten – den Männern des Stützpunktes – erhob sich ein ganz dünner hoher Schrei – aber in Wirklichkeit waren es Freudenschreie, ein Triumphgeheul: denn das Unmögliche war geglückt.
    Die X-21 torkelte vom Himmel. Tiefer und tiefer sank sie hernieder, und plötzlich gab es gelbe Staubfontänen, wo das Fahrwerk aufgesetzt hatte. Das tosenden Geräusch verstummte. Das Schiff rollte und rollte. Später stellte sich heraus, daß weniger als ein Liter Treibstoff übrig war, ehe es auf dem Boden aufsetzte.
    Mit großem Geschrei stürzten die Männer auf das Schiff zu. Lastwagen und Jeeps rasten zur Begrüßung heran.
    Als McCauley vor dem General stand, dessen Mütze auf einer Seite ganz aufgerissen war, grüßte er überaus vorschriftsmäßig.
    »Sir«, sagte er, »es sieht ganz so aus, als hätten wir es geschafft. Und ich möchte noch sagen, daß es mir eine

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