Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
Vom Netzwerk:
der Erde hervorzuheben.
    Acht Minuten später erschien die Sonne über dem Rand der Erdkugel, und unter dem Schiff breitete sich der Ozean aus. Links konnte McCauley spiralförmige Wolkenwirbel sehen, ein Zeichen dafür, daß eine Tiefdruckstörung sich nach Norden über das Korallenmeer bewegte. Große Schiffe würden gegen den Taifun ankämpfen, der viele Menschenleben fordern würde. Die X-21 raste weiter, und jetzt empfingen McCauley und Furness durch ihre Kopfhörer eine Botschaft, die von dem Marinestützpunkt auf Guam abgestrahlt worden war. Die Insel konnte undeutlich und flüchtig unter einer Wolkendecke, die dichter war als normal, ausgemacht werden.
    »Gute Arbeit, Jungs! Wir halten euch die Daumen!«
    Dann lagen auch die Samoa-Inseln weit zurück. Die Zeit verging, und McCauley dachte angestrengt nach, und Furness bat nochmals um Wasser. Unter den Wolkenballungen lag Phoenix Island, dann kam sofort Washington Island, dann Palmyra. Danach schien es nur noch Sekunden zu dauern, bis eine massive Wolkenballung links Hawaii anzeigte.
    McCauley konnte das Land sehen, und er sprach kurz und sehr dringlich in sein eigenes Mikrophon, das er mit der Sprechmuschel gekoppelt hatte. Es war zwar nicht sehr wahrscheinlich, daß seine Botschaft noch vor ihm selbst am Heimatstützpunkt ankam, aber es war seine einzige praktische Chance, eine Warnung auf den Weg zu schicken.
    Jetzt begann seine Arbeit. Er stellte Berechnungen auf unter Verwendung von Meßanzeigen, an die er sich kaum noch erinnern konnte. Er gab sich der inbrünstigen Hoffnung hin, daß die Treibstoffvorratsanzeiger durchgeeicht waren. Es gab so und soviel Treibstoff für die L-Triebwerke, der sich entweder so verhalten würde, wie er es erhoffte, oder nicht. Dann gab es den Treibstoffvorrat für den R-Antrieb, der bis auf den allerletzten Tropfen verbraucht sein mußte, ehe er eine Landung wagen durfte. Und dann mußte die Entfernung kalkuliert werden, und zwar in Minuten und Sekunden statt in Kilometern.
    Auf dem Chronometer flammte ein rotes Licht auf, und ein Summen ertönte. Das war das Zeichen dafür, daß McCauley jetzt an das Skip-Manöver herangehen könnte, diese zwar merkwürdige, aber praktischste Methode, die das Ziel hatte, daß das Schiff bei der Landung in höchstens zwei oder drei Teile auseinanderkrachen würde.
    Den Anfang sollte ein Eintauchen in die Atmosphäre mit Hilfe eines R-Schubs machen. Dafür sollte noch genügend Treibstoff vorhanden sein. Sobald die erforderliche Geschwindigkeit erreicht war, mußte er die Salpetersäure ablassen. Dann mußte er so viele Sekunden abwarten, wie das Schiff für eine Strecke von 800 Kilometern benötigte, und das Hydrazin ablassen. In diesem Zeitpunkt sollte das Schiff die oberste Luftschicht erreicht haben. Sobald die Temperatur der Außenhülle anstieg, was nur Bruchteile von Sekunden dauern würde, mußte er das Schiff wieder hochziehen. Es würde schon Geschwindigkeit verloren haben und nicht mehr in eine Umlaufbahn geraten können. So würde es nach einer Periode der Abkühlung wieder in die Luftschicht zurückfallen, wieder hochgezogen werden, abermals eintauchen, genau wie ein flacher Stein über die Wasseroberfläche hüpft, bis er durch den Geschwindigkeitsverlust auf den Boden sinkt.
    Bei diesem System würde die letzte Eintauchstelle für eine Landung mit stehendem Triebwerk mindestens 1600 Kilometer von der ersten Eintauchstelle entfernt sein; die Entfernung könnte aber genausogut 5000 Kilometer betragen. Den Ausschlag würden Bruchteile von Bogensekunden geben; wenn also das Landemanöver an einem Punkt über dem Pazifik begann, würde die X-21 möglicherweise im Atlantik in der Nähe von Neufundland herunterkommen.
    Furness versuchte zu sprechen.
    »Meldung«, sagte er mit schwacher Stimme, »ich sollte eine Meldung durchgeben.«
    McCauley schaltete das Mikrophon für ihn ein. Furness nahm noch einmal all seine Kräfte zusammen.
    »Hier X-21«, sagte er mit fast normaler Stimme. »Wir haben Hawaii hinter uns und nähern uns dem Festland. Höhe ...«
    Noch während er sprach, tauchte unter ihnen fester grüner Erdboden auf, über dem nur wenige Wolken schwebten. Vor ihnen lag die Kette der Rocky Mountains. Das Relief der Berge war unverkennbar. McCauley schaltete sein eigenes Mikrophon ein und sagte:
    »Ich unterbreche. So ist die Lage: Treibstoffverbrauch ...« Er rasselte die Anzeigen herunter. »Ich lasse das Schiff jetzt kippen und verbrauche dabei den noch vorhandenen

Weitere Kostenlose Bücher