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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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war durchgestoßen, und Sammy schaltete ihn aus. Er wollte ihn zu sich heranziehen, aber der Bohrer hatte sich verklemmt.
    McCauley beobachtete ihn. Er hatte eine Anordnung erlassen, wonach keiner etwas außerhalb der Routinearbeit tun durfte, ohne daß einer der anderen in der Nähe war. Für gewöhnlich arbeiteten die drei Männer an getrennten Plätzen. Unter den herrschenden Bedingungen würden sie sich sonst gegenseitig stark behindern. Aber er hatte bestimmt, daß bei ungewöhnlichen Arbeiten immer zwei Männer zusammen sein mußten. Jetzt, nachdem er seinen eigenen Befehl befolgt hatte, schwieg er taktvoll und ließ Sammy freie Hand. Zu strenge Überwachung und zu häufige Ratschläge können Unfähigkeit bewirken. In diesem speziellen Fall, hier auf dieser Raumplattform, könnte es dadurch sogar zu Reibereien kommen. McCauley schwieg also. Er hätte es anders gemacht, aber es wäre unklug, wenn er darauf bestehen würde, daß Sammy seine Methode befolgte.
    Sammy ruckte an dem Bohrer und geriet dadurch selbst in heftige Bewegung. Er rutschte auf dem Träger hin und her. McCauley schwieg. Er hatte Sammy gerade wegen seiner akrobatischen Vorstellung gerügt und wollte nicht schon wieder Kritik üben.
    Sammy streckte sich und stemmte seinen Fuß neben den festgeklemmten Bohrer, um eine Hebelwirkung auszuüben. Er zog mit aller Kraft. Was er da tat, war ganz vernünftig und normal. Jeder, der ein eingeklemmtes Objekt freibekommen will, verhält sich so. Aber diesmal geschah es auf einer Raumplattform, auf der es keine Schwerkraft gibt.
    Der Bohrer kam frei. Er rutschte ganz plötzlich heraus. Sammy Breen schoß davon – und die Schlaufe des Seils rutschte vom Ende des Trägers herunter. Er schwebte mit dem Bohrer in der Hand ins Unendliche.
    McCauley langte schnell nach ihm. Er wußte selbst nicht, wie er sich in seinem schwerfälligen Raumanzug so rasch bewegen konnte. Aber er schleuderte sich nach vorn und bekam das Ende des Seils mit der Hand zu fassen. Dabei hatte er jedoch seinen eigenen Halt auf dem Träger lockern müssen. Der Schwung von Sammys Davonschießen zerrte an ihm. Er preßte die Beine zusammen, um sich durch die Reibung noch halten zu können. Er versuchte auch, die Zehen einwärts zu drehen, ehe er vollständig den Halt verlor. Aber in einem Raumanzug kann man die Füße nicht einwärts drehen. So wurde er, an Sammys Raumseil hängend, unerbittlich weggezogen. Zusammen mit Sammy Breen schwebte er ins Nichts.
    Sie bewegten sich weder schnell noch in gerader Richtung. Der Zug war nicht direkt gewesen, sondern hatte eine Winkelwirkung gehabt. Die beiden Männer drehten sich langsam umeinander. McCauley hielt eisern das eine Ende von Sammys Seil fest und erwartete den ausgleichenden Zug seines eigenen Seils, wenn es straff gespannt wäre.
    Und es spannte sich. Und dann kam es ins Rutschen. McCauleys Seil rutschte und fing sich und rutschte wieder. Dann war es los. Vorher hatte es natürlich die Reisegeschwindigkeit der beiden Männer abgebremst, dafür aber die Umdrehungsrate erhöht. Aber jetzt war das Seilende vom Träger gerutscht, und die beiden Männer entfernten sich von der Plattform, wobei sie sich, jeder an einem Ende von Sammys Seil hängend, ziemlich rasch in einem Kreisbogen umeinander drehten.
    Diese Drehbewegung war schneller als die Geschwindigkeit, mit der sie von der Plattform wegschwebten. Bei jeder Umdrehung kam einer von ihnen einmal dichter an die Plattform heran, während der andere sich davon entfernte. Aber langsam, ganz langsam trieben sie auf die Sterne zu.
    McCauley fluchte. Dann sagte er barsch:
    »Leutnant!« Es war besser, ihn mit seinem Rang anzureden. Sammy Breen mochte jetzt ein angstgeschüttelter junger Mann sein. Aber Leutnant Breen war jemand anders.
    »Sir!« Seine Stimme war nicht ganz fest. »Es tut mir leid, Sir. Ich hätte ...«
    »Ich werfe Ihnen mein Seil zu«, schnappte McCauley. »Sie werden es auffangen und meine Befehle befolgen.«
    »Ja, Sir.«
    »Fangen Sie!« schnappte McCauley.
    Er warf das Seil. Auf Grund der Drehbewegung ging der erste Versuch daneben. Das Seil hatte McCauleys eigene Drehbewegung, und so landete es nicht im Ziel. Erst nach einem halben Dutzend Versuche gelangte das Seilende dahin, wo der junge Mann es mit dem steifen Handschuh seines Raumanzugs fassen konnte.
    »Binden Sie den Bohrer am Seil fest«, befahl McCauley. »Binden Sie auch alle anderen Werkzeuge an. Ich brauche alles, was Sie dabeihaben, ausgenommen die

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