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EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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unter?“
    „Im Zimmer neben dem deiner Mutter – wie diese es wünschte.“ Alessio zuckte die Schultern. „Tut mir leid, wenn du jetzt enttäuscht bist. Du weißt ja, sie würde niemals gestatten, dass du – unter demselben Dach – mit einer Freundin schläfst. Und denk dran, falls du diesem Teil des Hausesauch nur zu nahe kommst, wird diese struppige kleine Ratte deiner Mamma wild zu kläffen anfangen.“ Er lächelte boshaft. „Du wirst – wie die Mönche, die früher hier gelebt haben – Keuschheit praktizieren müssen.“
    „Die musst du dir erst noch aneignen“, konterte Paolo.
    „Im Allgemeinen schon, aber ich habe noch nie eine Frau hierher mitgenommen.“
    „Da wir gerade davon reden – was hältst du denn von meiner englischen Liebsten?“
    Herausfordernd blickte Alessio ihn an. „Wenn du mit ihr zufrieden bist, mein Lieber, sollte das doch genügen. Obwohl du sonst eher Frauen magst, die …“ Er malte mit den Händen üppige Formen in die Luft.
    „Ja, aber dieses Mädchen hat sozusagen verborgene Qualitäten“, erwiderte Paolo anzüglich und lachte. „Falls du weißt, was ich meine.“
    Alessio, der seinen Cousin noch nie sonderlich gemocht hatte, hätte ihn jetzt am liebsten – und mit Genuss – zumindest geohrfeigt. Stattdessen bat er ihn, sich wie zu Hause zu fühlen. Dann drehte Alessio sich um und ging in seine Suite, um zu duschen und sich umzuziehen.
    Wie benommen folgte Laura den beiden Frauen durch ein Gewirr von Gängen und Fluren. Die Villa hatte nur ein Obergeschoss, dafür aber, wie es schien, ein unglaublich weitläufiges. Abgesehen davon glaubte Laura, ihre Umgebung nicht richtig wahrzunehmen. Sie war noch zu verblüfft von ihrer ersten Begegnung mit Conte Alessio Ramontella.
    Das ist der oberste Boss der Arleschi Bank?, dachte sie ungläubig. Ein halbnackter Mann mit lockigem schwarzem Haar und Bartstoppeln? Nach dem Äußeren hätte Laura ihn bestenfalls für den Hilfsgärtner gehalten. Den conte hatte sie sich als ältere, solidere Ausgabe von Paolo vorgestellt: als einen durchaus gut aussehenden Mann in mittleren Jahren mit leichtem Übergewicht.
    Der conte war mindestens einen Meter achtzig groß, schlankund muskulös und von der Sonne gebräunt. Das ist unübersehbar bei den knappen Shorts, die er trägt, dachte Laura. Ihr wurde seltsam warm bei der Erinnerung. Außerdem war er von den mittleren Jahren noch weit entfernt, Laura schätzte sein Alter auf bestenfalls Anfang dreißig.
    Und sonst? Sein Gesicht mit den markanten Zügen, dem zynischen Mund und den gleichgültig blickenden dunklen Augen war eher interessant zu nennen als klassisch gut aussehend.
    Zumindest hat er mich ohne großes Interesse gemustert, vielleicht ist er nicht immer so kühl, überlegte Laura. Seine Tante schien er nicht gerade zu bewundern. Der Wortwechsel mit ihr hatte beinah bissig geklungen. Wenn der conte seine Besucher so sehr verabscheute, warum war er dann überhaupt hier, obwohl er doch noch andere Häuser besaß?
    Bestimmt würde es ihm nicht gefallen, wenn er herausfand, dass Laura eine sehr untergeordnete Position in der PR-Firma innehatte, die seine Londoner Filiale betreute. Und dass sie zu allem Übel abends in einem Weinlokal Getränke servierte – wo sie Männer wie seinen Cousin kennenlernte!
    Lauras Gedanken fanden ein Ende, als Emilia – eine stämmige Frau mittleren Alters und stets strahlend lächelnd – eine Tür weit öffnete und stolz in das Zimmer wies. „ Ecco, signorina!“
    Laura trat ein und schaute sich erfreut um. Der Raum unterschied sich ganz wesentlich von dem Gästezimmer in Signora Vicentes luxuriöser Wohnung in Rom: Mindestens doppelt so groß, war dieser Raum mit rosa Marmor gefliest, an den weiß getünchten Wänden prangten Reste alter Fresken. Ein Himmelbett mit duftigen weißen Vorhängen und einem Nachttisch, eine Kommode sowie ein Kleiderschrank, das waren die einzigen Möbelstücke. Eine Tür führte in ein angrenzendes kleines, aber gut ausgestattetes Bad. Hohe Fensterläden reichten vom Boden bis fast zur Decke, auf dem Nachttisch stand eine Lampe, eine Schale mit Rosen auf der Kommode.
    Nachdem Emilia und Signora Vicente sie allein gelassen hatten, ging Laura zu den Fensterläden und zog sie auf. Dahinter verbarg sich eine Glastür, durch die man in einen gepflasterten Hof gelangte. Wie ein mittelalterlicher Kreuzgang war er auf drei Seiten von Arkaden umgeben, in der Hofmitte plätscherte ein Brunnen. Jenseits erstreckte sich ein Garten

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