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EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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anders“, meinte Alessio leise. Er blätterte kurz im Buch. „Hier, hören Sie: ‚Wehrlos war ich dem Liebesangriff ausgeliefert, kein Bollwerk stand mir zwischen Aug und Herz.‘ Auch ich frage mich, ob es einen Schutz gegen die Liebe gibt“, fügte er hinzu. „Und Sie, Laura? Haben Sie auf den ersten Blick Ihr Herz an Paolo verloren?“
    Nein, aber an dich, erwiderte sie im Stillen schmerzerfüllt und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. „Natürlich war da eine gewisse Anziehung zu spüren“, behauptete sie. „Wäre ich sonst hier?“
    „Das ist eine gute Frage.“ Er dehnte sich, was seine festen Muskeln bewundernswert zur Geltung brachte. „Ich gehe jetzt Schwimmen. Kommen Sie mit ins Wasser?“
    „Nein, danke“, brachte sie heraus.
    „Ach, Sie verspüren also nicht das Bedürfnis, sich ein bisschenabzukühlen?“
    „Ich bin eine schlechte Schwimmerin und verliere nicht gern den Boden unter den Füßen“, gestand Laura. „Der Pool hat kein flaches Ende.“
    „Ach so! Ich könnte Ihnen Schwimmunterricht geben“, bot Alessio an.
    „Danke, aber ich möchte Ihnen nicht so viel Mühe machen.“
    „Es wäre mir ein reines Vergnügen“, behauptete er gedehnt. „Außerdem sollte sich jeder Mensch auch im tiefen Wasser sicher fühlen. Finden Sie nicht auch?“
    „Doch, ja … bestimmt.“ Nur reden wir hier nicht übers Schwimmen, und das ist uns beiden klar, dachte sie verstört. Warum bloß tat er ihr das an?
    „Sie klingen nicht besonders überzeugt“, bemerkte Alessio und ging ans andere Ende des Pools. Mit einem eleganten Kopfsprung hechtete er ins Becken und schwamm die ganze Länge unter Wasser. Dann tauchte er auf und stützte sich auf den Rand. „Laura, kommen Sie zu mir.“
    Obwohl er es ganz ruhig sagte, war es eindeutig ein Befehl. Er ist offensichtlich nicht von ungefähr Direktor einer erfolgreichen Bank, dachte Laura. Zögernd streifte sie das Hemd ab und ging zum Beckenrand. In dem grünen Badeanzug wirkte sie gertenschlank.
    „Erwarten Sie immer sofortigen Gehorsam, mein Herr?“, fragte sie kühl.
    „Immer!“ Sein nasses schwarzes Haar glänzte in der Sonne wie das Fell eines Seelöwen. „Aber Nachgiebigkeit ist mir allemal lieber als Unterwerfung.“
    Er ließ ihr einen Moment Zeit, sich das durch den Kopf gehen zu lassen. Dann wies er sie an, sich auf den Beckenrand zu setzen, und Laura tat wie geheißen.
    „Und nun legen Sie die Hände auf meine Schultern, dann lassen Sie sich ins Wasser gleiten. Ich sorge dafür, dass Ihnen nichts passiert.“
    Dazu ist es bereits zu spät, dachte sie und erschauerte.
    Trotzdem tat sie, was er gesagt hatte, und atmete tief ein, als das kühle Wasser auf ihre überhitzte Haut traf. Überdeutlich war sie sich Alessios Händen bewusst, die ihre Ellbogen stützend umfassten.
    „Sie haben’s leicht, Sie können hier noch stehen“, meinte sie atemlos. „Ich muss Wasser treten.“
    „Dann tun Sie das doch. Es kann Ihnen nichts passieren.“ Nach einer kurzen Pause fragte er: „Sie können eine kurze Strecke schwimmen, richtig? Sagen wir, die Breite des Beckens?“
    „Ja, wahrscheinlich“, antwortete sie möglichst würdevoll und gab dann widerstrebend zu: „Aber nur, wenn ich mit den Zehen den Boden berühren könnte.“
    „Also lautet die ehrliche Antwort Nein“, kommentierte Alessio streng. „Fangen wir mit dem Unterricht an!“
    Es folgte eine der seltsamsten Stunden ihres Lebens. Den ursprünglichen Verdacht, Alessio habe sie zu seinem eigenen zweifelhaften Vergnügen ins Becken gelockt, gab Laura schnell auf. Er ging mit ihr so energisch und unpersönlich um wie ein echter Sportlehrer. Folgsam versuchte sie, ihre Armund Beinbewegungen mit der Atmung zu koordinieren, während Alessio mit der Hand ihr Kinn stützte.
    „Ihr Problem ist Ihr Widerwillen, das Gesicht ins Wasser zu tauchen und Ihr Make-up zu ruinieren“, kritisierte er.
    „Ich trage gar kein Make-up!“, konterte sie atemlos.
    „Das weiß ich doch“, sagte er und lächelte breit. „So, und jetzt noch ein Versuch. Was Ihnen wirklich fehlt, ist Vertrauen. Das Wasser trägt Sie, wenn Sie sich nicht dagegen wehren. Und jetzt drehen Sie sich auf den Rücken und lassen sich treiben, während ich Sie stütze.“
    Wieder folgte Laura der Aufforderung und spürte die Sonne heiß auf den geschlossenen Lidern. Was sie jedoch nicht bemerkte, war, dass Alessio die Hände unter ihrem Rücken wegzog.
    Erst als er „Bravo!“ sagte, wurde sie sich bewusst, dass er sie gar

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