Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
Vom Netzwerk:
zurückgewiesen.
    Ungeduldig schob Alessio den Stuhl zurück und stand auf. Das Grübeln würde nichts ungeschehen machen. Laura war abgereist – und sie hasste ihn. Immerhin konnte er jetzt radikal in seinem Leben aufräumen, wie er es sich geschworen hatte!
    Seine Tante fand Alessio im Salon. Sie saß auf dem Sofa und blätterte in einem Magazin.
    „Ach, Alessio!“ Sie blickte flüchtig auf. „Da unser Gast aus England abgereist ist, dachte ich, wir könnten Beatrice Manzone und ihren Vater einladen. In Trasimeno scheint Paolo ihre Gesellschaft sehr genossen zu haben. Vielleicht hätte sich seine Affäre auch ohne dein Zutun erledigt. Abersicher ist sicher, sage ich immer.“
    „Das glaube ich dir aufs Wort“, entgegnete er schroff. „Trotzdem werde ich keine Gäste von dir mehr hier unterbringen, Tante Lucrezia. Im Gegenteil: Ich möchte, dass du und Paolo mich noch heute verlasst.“
    „Wenn das ein Scherz sein soll, Alessio, ist es ein schlechter!“
    „Oh nein, ich habe nie etwas ernster gemeint. Ich möchte mit euch beiden nichts mehr zu tun haben. Nie mehr!“
    „Wir sind aber doch deine einzigen Verwandten“, protestierte sie mit leicht zittriger Stimme unsicher.
    „Ja – leider!“ Kalt blickte er ihr in die Augen. „Guillermo bringt Signorina Mason nach Rom, deshalb steht dein Chauffeur dir jederzeit zur Verfügung. Ich wäre froh, wenn du mich so bald wie möglich allein lässt!“
    Plötzlich schien ihre ganze vornehme Fassade zu bröckeln. „Das glaube ich einfach nicht! Seit wann bist du der Heilige Alessio?“, höhnte Lucrezia. „Stell dich doch nicht so an, nur weil du mit einem dummen englischen Flittchen im Heu warst!“
    „Es reicht!“ Alessio klang unerbittlich. „Mein Entschluss steht unverrückbar fest.“ Höflich verbeugte er sich. „Leb wohl, Tante Lucrezia.“
    Als er den Salon verließ, hörte Alessio, wie sie, Panik in der Stimme, hinter ihm herrief. Aber es kümmerte ihn überhaupt nicht.
    Wenig später saß Alessio wieder im Arbeitszimmer und versuchte, seine Post zu lesen, als wäre nichts geschehen. Da wurde die Tür geöffnet, und Paolo kam herein.
    „ Mamma behauptet, du würdest uns rauswerfen“, begann er verlegen. „Da muss es ein Missverständnis gegeben haben!“
    „Nein.“ Alessio stand auf und lehnte sich, die Arme verschränkt, gegen den Schreibtisch. „Heute ist einfach ein guter Tag für endgültige Abschiede. Du hast ja auch schon einen hinter dir.“
    „Meinst du Laura?“ Paolo zuckte die Schultern. „Was hätte ich denn tun sollen? Mamma hätte mir doch nie geglaubt, dass ich Laura verzeihe, mit dir geschlafen zu haben. Also musste ich das Mädchen loswerden.“
    „Du scheinst über ihre Abreise nicht sehr traurig zu sein“, vermutete Alessio.
    „Doch, ich finde, die kommt verdammt ungelegen. Bis zu deiner Einmischung hatte ich meine Mutter beinah überzeugt. Nur noch einige Tage, und sie hätte den Plan mit Beatrice fallen gelassen.“
    „Das glaubst du!“, bemerkte Alessio kühl. „Wie kam eigentlich Laura dazu, an dieser Täuschung deiner Mutter mitzuwirken?“
    „Ich habe sie tatsächlich in einer Bar aufgegabelt, ihr einen Gratisurlaub sowie ein hübsches Sümmchen versprochen, wenn sie mitspielt und so tut, als wäre sie wahnsinnig verliebt in mich.“ Paolo lächelte anzüglich. „Sie hat sich mit Feuereifer in die Rolle eingearbeitet. Obwohl sie so britisch unterkühlt wirkt, ist sie eine heiße Nummer – wie du ja letzte Nacht selbst gemerkt hast.“
    Plötzlich flimmerte etwas vor seinen Augen. Paolo hatte das Gefühl, mit einem Pfeiler aus Granit zusammengestoßen zu sein. Zu seiner Überraschung fand Paolo sich plötzlich auf dem Boden liegend wieder, der Kiefer schmerzte ihm höllisch.
    Über ihm stand Alessio und rieb sich die Knöchel der rechten Hand. „Es ist eine dreckige Lüge, zu behaupten, Laura hätte sich jemals mit dir eingelassen! Und das weißt du so gut wie ich.“ Er machte eine kurze Pause. „Du wirst nur nach London zurückkehren, um dort deinen Schreibtisch zu räumen. In der Arleschi Bank ist kein Platz mehr für dich. Und jetzt verschwinde!“
    Alessio trat als Erster aus dem Arbeitszimmer, während Paolo sich noch wild fluchend aufrappelte.
    „Das wirst du mir büßen, Alessio“, flüsterte er gehässig. „Und dein Betthäschen auch!“
    Seit ihrer Rückkehr nach London hatte Laura eine schwere Zeit durchgemacht.
    Natürlich war Gaynor neugierig, warum Laura früher als geplant wieder zurück

Weitere Kostenlose Bücher