Erobert von tausend Kuessen
Brustzüge und zog sich aus dem Pool. Das Wasser strömte in Bächen über ihren Körper. Francesca griff nach dem mitgebrachten Handtuch und trocknete sich ab.
Als sie in ihre Wohnung zurückkehrte, war es fast fünf Uhr.
Francesca duschte ausgiebig, hüllte sich anschließend in einen Bademantel und fönte sich das Haar. Dann ging sie in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen.
Ein Omelette wäre nicht schlecht, dachte sie. Sie aß im Wohnzimmer und sah dabei fern.
Später klingelte zweimal das Telefon. Ihre Mutter wollte mit ihr zu Mittag essen, und Gabbi lud sie ins Theater ein.
4. KAPITEL
Margos Boutique und verschiedene andere Boutiquen lagen im exklusiven Double-Bay-Boulevard. Hier kauften die Reichen und Berühmten ein.
Margo war eine kluge Frau, die sich schon immer für Mode interessiert hatte. Kurz nach dem Tod ihres Mannes hatte sie die Boutique eröffnet, um auf andere Gedanken zu kommen. Mit sicherem Instinkt kaufte sie teure Designermode ein, die klassisch-elegant war. Diese Kleidung verkaufte sich sehr gut.
Jeden Tag kle idete sie ihre Schaufensterpuppe neu ein. Schuhe und Handtaschen gehörten auch zu ihrem Sortiment.
Margos Modenschauen fanden jedes Vierteljahr statt. Nur geschätzte Kunden waren willkommen, die allerdings einen Gast mitbringen durften. Es wurden Erfrischungen, Champagner und Orangensaft gereicht und natürlich Tee und Kaffee. An diesem Tag gewährte Margo einen zehnprozentigen Rabatt auf alle Waren und stiftete weitere zehn Prozent der Einnahmen für einen Wohltätigkeitsverein, der ihr besonders am Herzen lag.
Aufgrund eines Auftritts bei Margo, die gern auf noch unbekannte Mannequins zurückgriff, hatten schon viele Mädchen den Sprung aufs internationale Modekarussell geschafft.
Auch Francesca gehörte dazu. Deshalb berechnete sie Margo nie etwas für ihre Auftritte. Sie hielt große Stücke auf sie und bewunderte die Frau, die viel mehr für wohltätige Zwecke tat, als so manch einer ahnte. Margo verzichtete nämlich darauf, ihre guten Taten in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Francesca fand auf Anhieb einen Parkplatz, stieg aus und ging beschwingt auf die Boutique zu. Dabei achtete sie sorgfältig darauf, nicht in eine der vielen kleinen Pfützen zu treten, die sich nach einem morgendlichen Schauer gebildet hatten. Eine elegant gekleidete Verkäuferin stand an der Tür, um Gäste zu begrüßen und zu überprüfen, ob sie auch alle eine Einladung hatten. Draußen überwachten Sicherheitskräfte das Terrain.
Der Schmuck, den die versammelten Gäste trugen, musste ein Vermögen wert sein.
Francesca zählte zwei Rolls-Royce und einen Bentley, deren Chauffeure ihren Arbeitgebern aus den Luxuskarossen halfen.
Glücklicherweise verfügte die Boutique über eine gut funktionierende Klimaanlage. Im Gegensatz zum feuchten Klima, das draußen vorherrschte, war es in den Räumen angenehm kühl.
"Francesca! Wie schön, dich zu sehen." Margo begrüßte sie herzlich. "Cassandra ist auch gerade eingetroffen, und die drei Anfängerinnen zittern schon in der Garderobe."
Francesca lächelte. "Wieso zittern sie denn?"
Margo sah sie amüsiert an. "Na ja, du weißt schon. Es ist das erste Mal für sie. Natürlich haben sie Lampenfieber. Wärst du so lieb, sie etwas zu beruhigen?"
Francesca erinnerte sich, wie sie sich vor neun Jahren gefühlt hatte, als sie bei Margo ihrem ersten Auftritt entgegengefiebert hatte. Nichts und niemand hatte sie damals beruhigen können.
"Ich will es versuchen", sagte sie daher wenig optimistisch.
"Ich verlass mich auf dich."
Francesca ging zur Garderobe, begrüßte Cassandra, die Koordinatorin, die dafür verantwortlich war, zu jedem Outfit die richtigen Accessoires herauszusuchen und die Reihenfolge der Auftritte zu bestimmen, und lächelte den drei Mädchen zu, die ängstlich und erwartungsvoll zugleich wirkten.
Sie waren noch so jung. Hier hilft nur Humor, dachte Francesca, zwinkerte ihnen übermütig zu und sagte: "Ihr habt alles vergessen, was Margo euch gesagt hat, seid überzeugt, dass ihr zu Salzsäulen erstarren werdet, sowie ihr vor dem Publikum steht und habt Angst, ihr könntet stolpern und hinfallen." Sie lächelte verschwörerisch. "Stimmt's? Keine Sorge, all das wird nicht passieren. Das könnt ihr mir ruhig glauben."
Margo hatte alles perfekt organisiert, und sie verfügte über so viel Personal, dass alles wie am Schnürchen lief. Der Champagner floss in Strömen, und die Gäste waren sehr empfä nglich für alles.
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