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Erobert von tausend Kuessen

Erobert von tausend Kuessen

Titel: Erobert von tausend Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Biachin
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nur gespielt war. Dieser Mann wusste, was er wollte und wie er ans Ziel gelangen würde. Von nichts und niemandem würde er sich aufhalten lassen. Diese Erkenntnis führte dazu, dass Francescas Herz schneller klopfte. Sie musste so schnell wie möglich aus seiner Nähe kommen!
    "Bitte lassen Sie mich gehen", bat sie.
    Er strich ihr noch einmal über die Wange, zeichnete die Konturen ihrer Lippen nach, und erst dann kam er ihrer Bitte nach, sie loszulassen. Dabei lächelte er seltsam und fragte:
    "Dann gehen wir also nicht zusammen zum Mittagessen?"
    "Ich muss in einer halben Stunde in der Stadt sein", erklärte sie. Unterwegs würde sie sich ein belegtes Brötchen und eine Flasche Wasser kaufen. Das musste reichen zum Mittag.
    "Geht's zur nächsten Modenschau?"
    "Nein. Ich bin zu Fotoaufnahmen verabredet." Francesca wich langsam zurück. "Jetzt muss ich wirklich los."
    Sie drehte sich um und überquerte die Straße. Die ganze Zeit spürte sie Dominics Blicke im Rücken. Wieder prickelte es in ihrem Nacken.
    Erst als sie außer Sichtweite war und am Steuer ihres Autos saß, ließ die Anspannung etwas nach. Auf der Fahrt zu ihrem nächsten Termin in der Stadt gelang es Francesca, Dominic völlig aus ihren Gedanken zu verbannen.
    Die Modeaufnahmen waren sehr anstrengend. Der Designer bestand darauf, dass der Fotograf Francesca aus jedem erdenklichen Blickwinkel ablichtete. Unzählige Male wurden die Accessoires ausgetauscht, wurde das Make-up erneuert, die Frisur verändert. Anfangs hatte sie das Haar offen getragen, auf den letzten Aufnahmen trug sie einen Zopf.
    "Hast du heute Abend schon etwas vor, Liebes? Ich würde gern noch einige Außenaufnahmen an einem einsamen Strand im Licht der untergehenden Sonne machen."
    Es war nach sechs Uhr, und bei Francesca machten sich Kopfschmerzen bemerkbar. Sie sehnte sich danach, ihre eigenen Sachen anzuziehen und nach Hause zu fahren. Nach einem ausgedehnten, entspannenden Bad und einem kühlen Getränk würde es ihr sicher wieder besser gehen.
    Tony, der Fotograf, war Perfektionist. Und Francesca war professionell genug, seine Wünsche zu erfüllen, statt ihm das Leben schwer zu machen.
    "Darf ich zwischendurch wenigstens eine Kleinigkeit essen?"
    fragte sie resigniert.
    "Aber natürlich, Kleines." Er lächelte humorvoll. "Ich bin doch schließlich kein Unmensch."
    "Da bin ich mir nicht so sicher. Immerhin soll ich hier im Morgengrauen wieder antanzen", gab Francesca ironisch zu bedenken.
    "Du hast mich mal wieder durchschaut ", antwortete Tony lachend. "Aber so ist es nun einmal, wenn du mit dem Besten der Branche arbeitest."
    Das war nicht einmal übertrieben. Tony hatte schon etliche Preise für seine herausragenden Arbeiten gewonnen. Er liebte die Arbeit mit der Kamera, bei der er das zu fotografierende Objekt oder die zu fotografierende Person perfekt mit dem Hintergrund zu kombinieren verstand. Außerdem war er ein ausgezeichneter Stratege. Launische Menschen konnte er nicht ausstehen. Lob fanden nur Mannequins, die ihren Beruf routiniert und professionell ausübten. Tony ließ nicht eher nach, als bis er den gewünschten Effekt auf Zelluloid gebannt hatte.
    Gemeinsam packten sie alles zusammen, bevor sie in einem nahe gelegenen Cafe eine Kleinigkeit aßen. Von ihrem Terrassentisch aus hatte man einen wunderbaren Blick auf einen Park.
    Anschließend fuhren sie alle in Richtung Norden, bis sie die einsame Bucht erreicht hatten, die Tony für die
    Außenaufnahmen im Auge gehabt hatte. Schnell wurde ein provisorisches Zelt errichtet, in dem Francesca sich ungesehen umziehen und schminken konnte.
    Die kühle Meeresbrise erfrischte sie und spielte in ihrem Haar. Francesca nahm die von Tony gewünschten Posen ein, und er verknipste eine Filmrolle nach der anderen.
    "Es ist gleich geschafft, Francesca. Ich möchte nur noch einige Schwarzweißaufnahmen machen. Geh schon mal zu den Felsen dort hinten."
    In der Abenddämmerung verschwammen die Konturen, die Schatten wurden länger, die Farben verwischten sich.
    "Okay, das war's", rief Tony kurze Zeit später.
    Die Ausrüstung wurde wieder eingepackt, die Kleider, vom Sand befreit, in mitgebrachte Kleidersäcke gehängt und in den Lieferwagen gebracht, mit dem sie an den Strand gefahren waren. Auf der Promenade waren die Laternen angegangen. Ihr Licht bildete einen deutlichen Kontrast zum dunkelblauen Ozean.
    Tony verstaute seine Kamera im Wagen, bevor er sich Francesca zuwandte. "Gehen wir noch etwas trinken? Ganz in der Nähe hat

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