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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Mannes zu
bekommen, dass sie gelegentlich vergaß, wie sehr ihre Töchter
sie und ihre Zuwendung brauchten.
    Opal
stieg aus dem Bett und schleppte sich kraftlos ins Bad. Sie schaffte
es gerade noch zur Toilette, dann rebellierte ihr Magen.
     
    Sie
ging nicht ans Telefon. Das Personal hatte sie nicht gesehen und
wusste nicht, wo sie war. Vielleicht war sie am Silvesterabend auf
irgendeine Party gegangen. Trotzdem machte Domenic sich Sorgen. Und
wenn Opal nun die Anruferin gewesen war, als Emma ans Telefon
gegangen war … " Merdi", flüsterte er
kaum hörbar. Daran durfte er gar nicht denken.
    Es
war weit nach Mitternacht, und auf den verschneiten Straßen war
es still geworden.
    Er
hatte einen anstrengenden Abend hinter sich. Morgen, oder besser
gesagt heute, würde er nach Sydney zurückfliegen. Er sollte
sich hinlegen und noch ein bisschen schlafen. Doch dafür war er
innerlich zu aufgewühlt, erst wollte er wissen, dass mit Opal
alles in Ordnung war.
    Er
sehnte sich nach ihr und freute sich darauf, sie wiederzusehen. Er
wollte ihr Gesicht umfassen und sich von ihrem strahlenden Lächeln
verzaubern lassen. Bald, schon sehr bald, dachte er, als er ein
weiteres Mal den Hörer aufnahm.
     
    Ihr
neues Schlafzimmer war in der ersten Etage mit Blick auf die Straße.
Es war klein und sauber, mit hübsch bedruckten Vorhängen an
den Fenstern. Nichts erinnerte an Domenic. Deirdre war ziemlich
verblüfft gewesen, als Opal mit ihrer Reisetasche vor der Tür
stand. Doch als sie die verweinten Augen der jungen Frau bemerkt
hatte, hatte sie diese ohne ein weiteres Wort in eines der Zimmer
geführt. Und dafür war Opal ihr unendlich dankbar. Sie
hätte ohnehin nicht gewusst, wie sie das alles erklären
sollte. Sie verstand sich ja selbst nicht mehr.
    Opal
lag auf dem Bett und sah nachdenklich zur Decke. Zum Glück hatte
sie Domenic nie von Pearl's Place erzählt. Irgendwann würde
sie sich etwas Dauerhaftes suchen müssen, aber augenblicklich
befand sie sich in dem Frauenhaus in Sicherheit. Bis er ihr Geheimnis
herausgefunden hätte, wäre sie längst fort. Zunächst
einmal musste sie sich überlegen, wie es weitergehen sollte.
    Sobald
sie sich wieder gefasst hatte, würde sie sich in das
Gemeinschaftsleben von Pearl's Place einfügen, mit den anderen
die Mahlzeiten vorbereiten, sauber machen und dergleichen. Aber das
hatte noch Zeit. Erst einmal wollte sie allein sein und ein bisschen
Schlaf nachholen.
    Kinderlachen
drang durch den Flur. Die kleine Brittany Scott spielte auf dem
Treppenabsatz mit ihren Puppen. Und ihr Lachen klang irgendwie
beruhigend.
    Opal
lächelte stillvergnügt. Würde sie ein Mädchen
bekommen? Das wäre schön. Aber ein Junge wäre ihr
genauso lieb. Bestimmt würde er wie Domenic aussehen und sich zu
einem attraktiven Mann entwickeln. Er würde irgendeinem Mädchen
das Herz brechen, wie es sein Großvater bei seiner Großmutter
getan hatte und sein Vater, Domenic, bei ihr.
    Sie
barg das Gesicht in den Kissen und schloss die Augen. Es gab einfach
zu viele gebrochene Herzen auf diesem kleinen Planeten. Aber warum
musste ausgerechnet ihres dazugehören?
     
    Die
nächsten beiden Tage waren sommerlich heiß, und es
herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Sonne brannte unerbittlich
vom Himmel. Die Bewohner Sydneys setzten sich in ihre Autos und
fuhren zum Strand oder zum Hafen, irgendwo ans Wasser, wo ein
leichter Wind ging. Die Straßen waren wie ausgestorben, denn
diejenigen, die in ihren Apartments und Häusern bleiben mussten,
gingen bei einer solchen Gluthitze nicht hinaus.
    Deirdre
schlug vor, zum Bondi Beach zu fahren, und alle stimmten begeistert
zu. Jenny Scott hatte Migräne und wollte sich nicht der Sonne
aussetzen. Und da Brittany ihre Mutter nicht allein lassen wollte,
blieb Opal mit ihnen im Frauenhaus. Das war ihr ohnehin lieber. Sie
mochte noch nicht wieder unter so vielen Menschen sein, die am Strand
ihren Spaß hatten.
    Es
war still im Haus. Brittany spielte im Treppenhaus leise mit ihren
Puppen, weil sie ihre Mutter nicht stören wollte. Jenny Scott
hatte sich ins Bad zurückgezogen und kühlte ihre Schläfen.
Opal saß im Aufenthaltsraum und las ein mitgebrachtes Buch. Im
Zimmer war es dämmrig, denn die Vorhänge waren wegen der
Hitze geschlossen. Ein Ventilator drehte sich leise surrend.
    Alles
war ruhig und friedlich.
    Dann
zersprang im ersten Stock eine Fensterscheibe, und das splitternde
Glas brach laut knirschend ein. Der Geruch von Petroleum und Rauch
und die schrillen

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