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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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über Liebesvermittlung und magische Intrigen gebracht hatte.)
    Nichtexistente Liebeszauber. Verschwunden. Gab es ja auch gar nicht. Wusste inzwischen jeder, den es etwas anging – oder auch nicht.
    Aphrodite. Der Rat hatte ihr Sozialstunden aufgebrummt. Und irgendwer hatte Hathor und Kirke dazu bekommen, die Strafstunden in einer Babygruppe zu wählen. (Es war auch genauso zufällig genau die Babygruppe, in die auch Aphrodites Enkelkind gehen würde.)
    Eros. Er hatte seiner Mutter verziehen und Psyche schließlich auch. Wenn auch schweren Herzens. (Kein bisschen zufällig hatte diejenige, die die griechische Liebesgöttin in eine Babygruppe verfrachtet hatte, den beiden ins Gewissen geredet.)
    Einhörner. Verschwunden. Auf, auf, zur nächsten Jungfrau.
    Mensch. Ich. Immer noch. (Ein Hoch auf die magische Kette des Rates.)
    Dorian. Immer noch Formwandler. Immer noch der einzige auf dieser Welt. Immer noch von allen gehasst. Aber frei. Nach Aphrodites Geständnis hatte Cassius keine andere Wahl gehabt. Apropos …
    Cassius. Mein Bruder. Doof. Vollstrecker. Mörderisch. Immer noch. Leider.
    Prima!
    Ich verließ den Fahrstuhl und genoss einen frühen Feierabend. Sogar das Wetter schien meine Laune widerzuspiegeln. Die Sonne strahlte und sorgte dafür, dass ich meine Schritte Richtung Glastür beschleunigte.
    Sekunden später war ich klatschnass.
    Und meine gute Laune verschwunden. Davongespült von einem sehr persönlichen Regenschauer.
    Ich starrte nach oben und konnte es gar nicht fassen. Die schwarze Wolke verfolgte mich immer noch. In einem Abstand von zirka zwei Meter schwebte sie über meinem Kopf, als könne sie kein Wässerchen trüben. (Okay, ja. Ganz blöde Metapher.) Sie wirkte mindestens so harmlos, wie der sture Regenvogel, der den Umstand ignorierte, dass ich seinen Chef Dorian – den Initiator dieser Verfolgung – gerettet hatte.
    Wütend machte ich kehrt.

    »Die Aufspürung und Verfolgung GmbH, Dorian am Apparat.« Die Stimme war so fröhlich, als habe ihr Besitzer auf meinen Anruf gewartet. Hatte er sicher auch.
    »Gibt es einen Grund, warum ich immer noch von einer Regenwolke verfolgt werde?« Oh… ich hatte mir wirklich fest vorgenommen, nett und freundlich zu bleiben … verflixt, es hatte nicht einmal für meinen Namen gereicht.
    »Sicher. Denselben wie beim letzten Telefonat.«
    »Das ist kindisch!«
    »Ist es das?«
    Ich konnte beinahe hören, wie Dorian grinste. Sekundenlang gaukelte mir meine Fantasie einen sehr gut aussehenden Formwandler vor, der ausgesprochen gut gelaunt auf einem Bürostuhl saß und nicht wusste, ob er lachen oder wütend werden sollte – oder flirten. Oh, verflixt. Letzteres war ja ich. Macht der Gewohnheit.
    Deswegen brachte ich es auch nicht über mich, ihn daran zu erinnern, dass er nur wegen mir noch auf freiem Fuße war. Idiot, der.
    Wir schwiegen uns über die Leitung hinweg an, bis ich es nicht mehr aushielt. »Kindisch kann ich auch …«
    »Ach?!«
    Wow! Wer hätte gedacht, dass so ein attraktiver Mann so zynisch sein konnte.
    »Ich denke, wir werden dann wohl beide nicht in den Rat kommen.«
    »Das ist in der Tat kindisch …«
    »Jeder, wie er es verdient!«, meinte ich und legte auf. Ich war eine gute Person. Ehrlich. Zumindest Zeitweise. Zu 95 %. Für die restlichen 5% konnte ich nichts. War ja nicht so, als liefe ich umher und suche nach Gründen mir meinen hervorragenden Charakter zu verderben oder Leute zu nerven, oder ähnliches …
    Ich rechnete kurz nach. Dann holte ich den altklugen, weissagenden Aphorismus-Kalender wieder aus dem Müll und hing ihn an seinen alten/neuen Platz. Reichte immer noch nicht. Also rief ich meine gute Fee Sabine an, um sie mit meinem Wunsch zu vertrösten. (Nein, Regenvögel und Stalker konnte man nicht wegwünschen.) Immerhin diese gute Tat konnte ich heute noch vollbringen.
    Und morgen? Morgen würde wieder ein ganz normaler Tag in der Matching-Myth sein. Ich freute mich drauf.

EPILOG

    Dorian war wütend.
    Was für eine Unverschämtheit, nett zu sein – und charmant.
    Mit keiner Silbe hatte die Leiterin der Matching-Myth ihm einen echten Vorwurf gemacht, nicht an sein Gewissen appelliert und ihn auch nicht daran erinnert, dass er nur wegen ihr ein freier Mann war. Sie hatte ihn gerettet und seinen Namen reingewaschen. Das würde er ihr nicht verzeihen – niemals.
    Mit einem energischen Fingerdruck aktivierte er seinen direkten Draht zu seinem Sekretariat und zu Sirena. »Finde alles über die Chefin der

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