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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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magiegeschädigt, sondern ganz einfach wie ein wütender Mensch. Einen Moment lang rangen wir miteinander wie zwei (mehr oder weniger) sinnliche Catcherinnen. Dann konfrontierte ich sie mit einer Kostprobe ihres eigenen Zaubers, senkte meinen Mund auf ihren und ließ die Zauber über meine Lippen fließen, in sie hinein.
    Die Gesichtszüge meiner Gegnerin erschlafften.
    »Du vergisst eines, Schätzchen!« Ich beugte mich zu ihr. »Ich bin eine Göttin. Eine Liebesvermittlungs-Göttin.«
    Die Ex-Liebesgöttin schüttelte sich, es gelang ihr, dem Zauber zu entkommen. Trotzdem stritten für Sekunden Selbstsicherheit, Arroganz und Lust in ihrem Gesicht um die Vorherrschaft, dann brach die Verzweiflung durch. »Er hasst mich! Mein eigener Sohn hasst mich!«
    »Tullux!«, tröstete ich. Ich konnte gar nicht anders. Bei den dicken Tränen. Tränen einer Mutter, die ihr Kind unter allen Umständen vor Verzweiflung und Liebeskummer hatte schützen wollen. Egoistisch zwar, aber lieber auf diese Weise egoistisch, als auf die meiner Mutter. Die hatte schließlich nicht nur sich, sondern auch mich geopfert. Fürs Fremdgehen und einen kurzen Moment des Liebesglücks mit einem Nicht-Buhlwesen.
    Dass mein Vater daraufhin das für Buhlwesen übliche Todesurteil über alle weiblichen Familienmitglieder verhängt hatte, machte es nicht besser. Im Gegenteil. Ich hatte zwei Elternteile verloren, meine Familie, Freunde, die Chance auf Glück und beinahe meine Leben. Alles zum Preis einer Liebe, die nicht einmal meine eigene gewesen war.
    Dann doch lieber übertriebene Mutterliebe. Mir rollte eine Träne die Wange hinab und ich nahm Aphrodite in den Arm.
    »Eros hat mir nie verziehen, dass ich Psyche getestet und durch die Hölle habe gehen lassen«, schniefte sie.
    »Und da hast du dir gedacht, du zeigst ihm, was er an anderen Frauen hat und dass du schon immer Recht gehabt hast?«
    »Ja!«
    Ich schob sie ein Stückchen von mir fort und hielt ihr Gesicht so, dass sie meinen Blick erwidern musste. Einer von uns beiden musste schließlich die starke Erwachsene sein. »Du bist theatralisch! Was hat dich davon abgehalten, zu ihnen zu gehen und dich zu entschuldigen.«
    »Ich bin Aphrodite. Aphrodite entschuldigt sich nicht.«
    »Dann sollte Aphrodite schnell damit anfangen.«
    Wir starrten uns an. Sie sah zuerst weg.
    »Nach zweitausend Jahren …« Sie schnüffelte eine Träne fort. »… Psyche wird keine Entschuldigung annehmen und bald werde ich Oma …«
    »Shit«, murmelte ich leise. »… und bald werde ich Oma …« Aphrodite war zickig, egoistisch und gemein, hatte mich als Sündenbock benutzen wollen und benutzte diesen Formwandler immer noch, und trotzdem … ihre Motivation war in Ordnung, auch wenn der Weg Mist war. Welche Oma konnte damit leben von ihrem Enkel ferngehalten zu werden?
    Ich seufzte und sah der kleinen Maus hinterher, die sich bislang im Gras geputzt hatte und die meinen Blick zum Anlass nahm in einem Gebüsch zu verschwinden. Die Liebe war vielleicht nicht kompliziert – aber die Leute, die an ihr dran hingen.

KAPITEL 22

    In dieser Nacht jagte ich WerMäuse.
    Vergebens.
    Und das nicht nur in meinen Träumen.
    Natürlich war Charlie schneller gewesen als ich und hatte der Weltöffentlichkeit alles brühwarm präsentiert. Fakten, Fakten, Fakten. So wie wir es alle von der »Foto« gewohnt waren.
    Der Titelseitenbericht lachte mich schon von Weitem an: Verwirrende Zauber, Intrigen, Eifersucht, Schwangere, Liebe, Vermittlungsagenturen und ihre Desaster, die Matching-Myth, Fall, Untergang und Wiederaufstieg, dazu Fotos von unserer Halloweenfeier, und auch mein LieblingsSuperStier Sandro schaffte es nicht, meine Stimmung zu heben, indem er mich über seine geplante Hochzeit informierte.
    Hochzeit in Hamburg. Jipiih. Mit mir als Trauzeugin.
    Kurz verspürte ich doch ein klitzekleines Hochgefühl. Es wurde empfindlich gedämpft, als Sandro mich darüber informierte, dass a) mein Begleiter Arslan sein würde b) Dorian auch eingeladen war und c) die Farbe für die Trauzeugin lila sein würde. Milkalila. Dankeschön auch.

    Sechs Stunden später war meine Welt nicht mehr lila, sondern rosarot.
    Was für ein herrlicher Tag und was für eine Bestandsaufnahme:
    Vermittlungsmonopol. Die Matching-Myth hatte es wieder. Ein Dank an Charlie, die WerMaus. (Auch, wenn der Journalist der »Foto« vermutlich etwas anders hatte bezwecken wollen, als er mir gefolgt war und meine Konfrontation mit Aphrodite belauscht und den Artikel

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