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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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ausziehst, ist mir egal. Hauptsache, du ziehst es aus!«
    Gabriels plötzliches Lächeln ließ ihn jünger aussehen, verspielt – und kein bisschen weniger maskulin. Und er schien mehr geplant zu haben. Sein wortloser Gang in mein Büro wurde von dem hämischen Grinsen der anderen Frauen kommentiert.
Idiot
, dachte ich. Aber nicht ohne ein Gefühl der Zuneigung. Er mochte ein Idiot sein – aber er war mein Idiot.
    Ohne mir meine Gedanken anmerken zu lassen, schlenderte ich ihm nach. Meine Haltung drückte eine Gelassenheit und Sicherheit aus, die ich nicht empfand.
    Und er kann es riechen!
Zum ersten Mal ärgerte ich mich über das magische Amulett und meine plötzliche Menschlichkeit.
    »Willst du die Tür nicht schließen?« Unter den Tonfall des Werwolfes hatte sich ein leises Knurren gemischt. Warnend und verführerisch zugleich. Es enthielt eine einfache, universelle Botschaft: Spiel mit dem großen, bösen Wolf, Rotkäppchen, und lass uns herausfinden, ob dich ein Jäger rettet – und ob du überhaupt gerettet werden willst.
    Eine Gänsehaut zog über meine Arme und brachte mich zurück in die Realität. Ich mochte wie ein Mensch wirken, aber ich war keiner!
    Ich gab Gabriels offensichtlicher Herausforderung nach, schloss die Tür, öffnete jedoch die Jalousie zum Gang.
    »Wir wollen den anderen doch auch ein wenig Spaß gönnen, oder?« Ich drehte mich um, und das Lächeln, das sich auf meine Lippen geschlichen hatte, ließ Gabriel anscheinend an seinem Plan zweifeln.
    Als sich der Werwolf nicht regte, hob ich eine Augenbraue. »Und? War es das etwa schon?!«
    Nachdem ich den Kiefernschreibtisch umrundet hatte, setzte ich mich in den bequemen, braunen Ledersessel, den ich mir noch als Katlyn ausgesucht hatte. Dabei ignorierte ich absichtlich lässig das geschmacklos verpackte Willkommensgeschenk, das – laut Aufschrift – der Rat für mich neben dem Computermonitor platziert hatte. »Dann würde ich jetzt gerne arbeiten.«
    Mein herablassendes Amüsement über seine offensichtliche Ablenkung und meine zur Schau gestellte Ruhe schienen Gabriels Ego zu wecken und er begann sich zu bewegen.
    Eher neugierig als wütend sah ich zu, wie der Werwolf einen verführerischen Tanz initiierte. Die Bewegungen seiner Hüfte, das Wiegen seines Körpers zu einer unerhört erotischen Melodie, die es nur in seinem Kopf gab, ließen die Zivilisation wie eine Parodie erscheinen, eine Verhöhnung der Existenz an sich. Genussvoll schien der Werwolf seine animalische Kraft zu kompensieren, während er Knopf um Knopf seines Lackhemdes öffnete und mir Einblicke auf seinen Körper erlaubte, die einzig der Manipulation dienten. Doch die Verlockung, sich einem anderen Tanz hinzugeben, einem Rhythmus, der so alt war wie das Leben selbst, wuchs mit jeder seiner Bewegungen, ließ animalische Triebe erwachen, vermischte sich mit der Magie eines Tierwesen und setzte sämtliche Instinkte der Zuschauenden frei.
    Genießerisch nutzte Gabriel meine Aufmerksamkeit und jeden Takt seiner inneren Musik, um sich spielerisch lästiger Kleidungsstücke zu entledigen, sich selbst zu berühren; mal sanft, mal fordernd mit den Händen über seine Haut zu streichen, sinnlich und einladend, als bestehe er ganz aus Leidenschaft und Verlangen. Gabriels Hingabe war eine Offenbarung, eine Huldigung an den Kreislauf allen Lebens und sollte mich verunsichern.
    Und ich war hingerissen. Kein bisschen von der animalischen Verführungskraft des Werwolfes oder seiner Provokation, sondern davon, dass ich endlich begriff, warum Gabriel weibliche Wesen anzog wie das Licht Motten. Menschen waren wirklich leicht zu manipulieren. Gerade durch Liebe, Lust und Leidenschaft.
    Als der Verführerische seinen Strip beendet hatte, gönnte ich ihm – und mir – noch einen ausführlichen Blick über seinen nur noch mit einem knappen Lackstring (Oh, bitte! Welch Klischee) bekleideten Körper. Seine wohlproportionierten Muskeln sprachen die Sprache eines intensiv genutzten Personal-Trainers und disziplinierter sportlicher Betätigung. Höflich applaudierend ließ ich ihn schon durch meinen Gesichtsausdruck wissen, dass ich seine Vorstellung zwar genossen hatte, aber nicht wiederholen wollte.
    »Und jetzt sei ein braver Wolf und geh in dein eigenes Körbchen, ja?« Ich zeigte in die Richtung, in der sein Büro lag.
    Gabriels Gesicht nahm einen Ausdruck an, der zwischen schwer beleidigt, tödlich verletzt und aggressivem Hunger wechselte. Zwar hatte ich die erste Schlacht in

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